US Open
Becker traut Zverev den Turniersieg zu
Gegen den Kroaten zeigt der Deutsche im Viertelfinale nicht sein bestes Tennis, dafür verliert er in den entscheidenden Szenen nicht die Nerven. Das kann auf dem Weg zum Titel helfen.

Die Chance könnte größer nicht sein. Nach dem Skandal und der Disqualifikation von Novak Djokovic bei den US Open traut Tennis-Ikone Boris Becker dem deutschen Spitzenspieler Alexander Zverev den Titel zu. „Dies wird ein verrücktes Turnier mit einem verrückten Sieger“, sagte der Eurosport-Experte (52) schon vor dessem Viertelfinalsieg (1:6, 7:6 (7:5), 7:6 (7:1), 6:3) gegen den Kroaten Borna Coric: „Er wird noch viele Chancen haben, einen Grand Slam zu gewinnen, er könnte hier bei den US Open anfangen.“
Da hatte Zverev noch vor einem Jahr Nerven gezeigt. Auf dem Platz gewütet, statt zu spielen. Auch diesmal hätte er allen Grund dazu gehabt: Den ersten Satz vergeigt und dann wollte Coric lieber Klamotten- statt Ballwechsel. Zverev aber ließ sich auf keine Psychospielchen ein. „Das war sehr trocken, sehr erwachsen. Es gab genügend Grund, heute mal einen Schläger zu zerhacken oder mal rumzuschreien oder mal die Schultern hängen zu lassen. Aber genau das hat er nicht gemacht“, so Becker.
Im Halbfinale am Freitag geht's jetzt gegen den Spanier Pablo Carreño-Busta. Vorraussichtlich wird das ab 22 Uhr bei Eurosport1 laufen. Und der Deutsche ist der klare Favorit. „Ich bin im Halbfinale, aber ich denke, ich kann immer noch ein paar Sachen verbessern. Ich will hier definitiv nicht aufhören“, sagte der Weltranglisten-Siebte. Sollte er das Endspiel erreichen, wäre er der erste deutsche Grand-Slam-Finalist seit Michael Stich im Jahr 1994. Bislang letzter deutscher US-Champion: Boris Becker.
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Bemerkenswert ist, dass es Zverev gerade in diesem verrückten Jahr gelingt, bei den Grand Slams tatsächlich zum Titelkandidaten zu werden, und er gegen den grundsoliden, aber keinesfalls übermächtigen Weltranglisten-27. Carreño-Busta turbulente Monate krönen kann.
Monate mit extremen Tiefen und Höhen, geprägt von Momenten, in denen er Sympathien gewann, und Momenten in der Coronavirus-Krise, in denen er seinem Image schadete. Monate, in denen er konträr zu der Reife in diesen Tagen von New York auch sein anderes Gesicht zeigte.
„Es war sicher nicht so einfach in den vergangenen Jahren, um mit dem Druck umzugehen“, sagte der frühere Topspieler Tommy Haas nun bei Eurosport: „Er hat noch viel Potenzial und ist sicherlich einer der Kandidaten auf den Titel in diesem Jahr.“