Weil Perez für das Rennen wegen Corona gesperrt ist, fährt jetzt Nico Hülkenberg für Team Racing Point beim Großen Preis von Großbritannien. 
Weil Perez für das Rennen wegen Corona gesperrt ist, fährt jetzt Nico Hülkenberg für Team Racing Point beim Großen Preis von Großbritannien.  Foto: imago images/Hochzwei

Es ist so bitter! Das Rennen in Silverstone hat bereits jetzt das Coronavirus gewonnen. Die Formel 1 ist geschockt. Trotz aller Hygienemaßnahmen ist Fahrer Sergio Pérez (30) vor dem Großen Preis von Großbritannien positiv getestet worden. Nur drei Rennen blieb alles sauber. Die bange Frage bleibt: Kann die Formel 1 ihre Not-Saison überhaupt bis Jahresende durchfahren?

Pérez geht es soweit gut. Er zeigt keine Symptome. Doch der Mexikaner vom Team Racing Point musste sofort in Quarantäne, wurde für den Grand Prix auf der Insel gesperrt. Auch beim zweiten Rennen in Silverstone nächstes Wochenende wird er wohl nicht dabei sein. „Ich habe mich an alle Vorschriften gehalten. Ich bin wirklich traurig. Das ist einer der traurigsten Tage meiner Karriere. Es zeigt, wie verwundbar wir alle für dieses Virus sind“, erklärte Pérez in einem Twitter-Video.

Der Mexikaner war nach dem Hungaroring-Rennen vor zwei Wochen mit einem Privat-Flugzeug in seine Heimat zu seiner Mutter, die einen Unfall hatte, geflogen. „Ich habe es bekommen, aber ich weiß nicht, woher es kommt“, rätselt Pérez.

Die Angst geht um. Wenn sich Pérez vorschriftsmäßig verhalten hat, wie konnte das passieren? Hat er schon andere angesteckt? Der Rennzirkus macht trotzdem erst mal weiter. Rennteam Racing Point nominierte Nico Hülkenberg (32) nach. Für den Mann aus Emmerich ist es ein überraschendes Blitz-Comeback. Er kann sein Glück kaum fassen: „Es fühlt sich ein bisschen unwirklich an. Ich mag Herausforderungen – und das ist ganz sicher eine. Ich springe ein und versuche, das Beste für das Team zu machen.“

Zuletzt war der Deutsche von 2017 bis 2019 für Renault aktiv und hatte im Vorjahr keinen neuen Kontrakt mehr für 2020 erhalten. Jetzt sitzt er wieder im Cockpit und drehte gestern beim Freien Training die Runden im Racing-Point-Boliden. Vor zwei Wochen war er noch am TV-Mikro als RTL-Experte.

Für Pechvogel Pérez kommt die Infektion zur Unzeit. Denn er kämpft um einen neuen Vertrag bei Racing Point. Seinen Platz wird höchstwahrscheinlich nächste Saison Ex-Weltmeister Sebastian Vettel (noch Ferrari) einnehmen.

Doch diese Personalie sollte nicht über das große Problem hinwegtäuschen. Den Bossen der Formel 1 ist jetzt klar, dass trotz aller Vorsichtsmaßnahmen das Coronavirus immer mitfährt. Das könnte sich in zwei Wochen noch verschlimmern. Da soll der Große Preis von Spanien stattfinden – bei Barcelona. Die katalanische Metropole hat sich gerade wieder zu einem Corona-Hotspot entwickelt.