Umfrage in Deutschland

Am wenigsten Kohle gibt’s in Berlin! So viel Taschengeld bekommen Kids

Wie viel Taschengeld ist eigentlich normal? Eine Umfrage mit rund 4000 Kindern in Deutschland zeigt, wie viel Geld sie für Süßkram und Co. bekommen.

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Eine Umfrage hat ergeben, wie viel Taschengeld Kinder in Deutschland bekommen. Am geringsten fällt es in Berlin aus.
Eine Umfrage hat ergeben, wie viel Taschengeld Kinder in Deutschland bekommen. Am geringsten fällt es in Berlin aus.Westend61/imago

Wohl die meisten Kinder würden sich am liebsten täglich die leckersten Süßigkeiten und die neuesten Spielsachen kaufen. Oft bekommen sie dann aber von ihren Eltern nur zu hören: „Du hast dein Taschengeld schon ausgegeben!“ Doch wie viel Geld bekommen Deutschlands Sprösslinge eigentlich im Monat? Eine Umfrage mit rund 4000 Kindern liefert jetzt ein überraschendes Ergebnis.

Mädchen bekommen mehr Taschengeld als Jungs

Seit 2021 erforscht der Stuttgarter Kindermedienspezialist Blue Ocean Entertainment mit dem „Kids-Medien-Kompass“ jährlich das Medien- und Konsumverhalten von Jungen und Mädchen. Für die Taschengeld-Erhebung hat das Marktforschungsinstitut Forsa im April und Mai dieses Jahres 4012 Kinder zwischen drei und 13 Jahren befragt. Die Ergebnisse seien damit repräsentativ für die Grundgesamtheit der 7,3 Millionen Mädchen und Jungen in dieser Altersgruppe in Deutschland. Die Umfrage hat Folgendes ergeben:

Mädchen zwischen drei und 13 Jahren – die Taschengeld bekommen – erhalten in diesem Jahr durchschnittlich 17,01 Euro im Monat, während die gleichaltrigen Jungen nur 16,23 Euro bekommen. Das bedeutet, dass Mädchen durchschnittlich 78 Cent mehr im Monat bekommen als Jungs! Laut dem Marktforschungsinstitut ist das eine neue Entwicklung: Nachdem Mädchen beim Taschengeld im vergangenen Jahr zu den Jungs aufgeschlossen hatten, lassen sie die Altersgenossen nun erstmals hinter sich.

In den vorherigen Jahren haben immer die Jungen vorne gelegen: So lagen sie 2021 im Schnitt noch um 1,50 Euro über den Mädchen. Spannend: Die Tendenz zeigt sich in allen Alterssegmenten. Die Mädchen bekommen jetzt sowohl in der Kindergarten- wie auch in der Grundschulzeit und auch in den ersten Klassen der weiterführenden Schulen mehr Taschengeld als Jungen.

Durchschnittliches Taschengeld liegt bei 16,60 Euro

Der Gesamtdurchschnitt von allen Kindern liegt bei 16,60 Euro Taschengeld im Monat. Das sind 82 Cent mehr als im Vorjahr: 2022 waren es noch 15,78 Euro. Das durchschnittliche Taschengeld ist damit um 5,2 Prozent gestiegen. Das hört sich nach einer ordentlichen Erhöhung an! Ob die Eltern hier wohl die Inflation und die gestiegenen Preise im Süßigkeiten-Sektor mit einberechnet haben?

Übrigens hat man festgestellt, dass die Zahl der im Haushalt lebenden Kinder Einfluss auf die Höhe des Taschengelds zu haben scheint! Lebt nur ein Kind bis 13 Jahre im Haushalt, liegt das durchschnittliche Taschengeld bei 20,06 Euro. Bei zwei Kindern fällt der Wert auf 14,91 Euro, und bei drei oder mehr Mädchen und Jungen sogar auf 13,80 Euro. In diesem Fall dürfen sich Einzelkinder wohl freuen, während Geschwisterkinder wie immer besser teilen müssen.

Kinder bekommen in Deutschland durchschnittlich 16,60 Euro Taschengeld im Monat.
Kinder bekommen in Deutschland durchschnittlich 16,60 Euro Taschengeld im Monat.photothek/imago

Kinder in Berlin bekommen am wenigsten Geld

Wir halten fest: Mädchen bekommen mehr Geld als Jungs und Einzelkinder sind besser dran als Geschwisterkinder. Doch es ist noch ein weiterer Faktor festgestellt worden – das Taschengeld fällt in den Bundesländern unterschiedlich hoch aus! Im Westen liegt das durchschnittliche Taschengeld bei 18,17 Euro und ist somit am höchsten. Im Süden bekommen die Kinder 16,07 Euro und im Norden 15,74 Euro. Im Osten sind es hingegen nur 15,00 Euro.

Am meisten Taschengeld gibt es mit durchschnittlich 20,44 Euro in Hessen, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 18,02 Euro. Am meisten müssen die Kinder in Berlin haushalten: Sie bekommen nur 13,01 Euro zur Verfügung gestellt! Auch in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg müssen Kinder die Eurostücke zweimal umdrehen, ehe sie sich etwas gönnen. Dort liegt das Taschengeld der Drei- bis 13-Jährigen bei durchschnittlich 14,04 Euro.

Wie viel Taschengeld sollte man seinem Kind geben?

Die Frage, wie viel Kohle Eltern ihren Kindern zustecken, ist jetzt geklärt. Doch sind durchschnittlich 16,60 Euro im Monat wirklich angemessen? Das Familienportal des Bundesministeriums für Familie und Jugend hat in Sachen Taschengeld Empfehlungen herausgegeben:

„Sie können selbst entscheiden, was Sie sich leisten können. Die Höhe des Taschengeldes richtet sich einerseits also nach Ihrem Einkommen, andererseits danach, welche Ausgaben Ihr Kind davon bestreiten soll. Am besten ist es, wenn Sie das Taschengeld altersgemäß staffeln“, lautet ein Tipp.

Konkret sieht die empfohlene Staffelung folgendermaßen aus:
  • Unter 6 Jahre: 0,50 bis 1,00 Euro/Woche
  • 6 Jahre: 1,00 bis 1,50 Euro/Woche
  • 7 Jahre: 1,50 bis 2,00 Euro/Woche
  • 8 Jahre: 2,00 bis 2,50 Euro/Woche
  • 9 Jahre: 2,50 bis 3,00 Euro/Woche
  • 10 Jahre: 16,00 bis 18,50 Euro/Monat
  • 11 Jahre: 18,50 bis 21,00 Euro/Monat
  • 12 Jahre: 21,00 bis 23,50 Euro/Monat
  • 13 Jahre: 23,50 bis 26,00 Euro/Monat

Die Zahlen basieren auf einer Expertise des Deutschen Jugendinstituts.