Michael Wendler sollte eigentlich im Oktober in Oberhausen auftreten, doch daraus wird jetzt nichts.
Michael Wendler sollte eigentlich im Oktober in Oberhausen auftreten, doch daraus wird jetzt nichts. Imago/Revierfoto

Eigentlich war das abzusehen! Seit Monaten bewirbt Corona-Leugner Michael Wendler sein Comeback als Schlagersänger. Ende September, so hatte er es immer behauptet, wolle er nach Deutschland kommen, um ein Konzert in Oberhausen zu geben. Nun hat der 49-Jährige das aber abgeblasen. Als offiziellen Grund schiebt Michael Wendler die Corona-Regeln vor. Dabei könnte etwas ganz anderes dahinter stecken.

Michael Wendler: Konzert-Absage über Telegram

Michael Wendler meldete sich zur Konzert-Absage selbst zu Wort – natürlich über Telegram. Bei dem Messenger hat der ehemalige Schlagersänger inzwischen 164.000 Abonnenten. Es ist quasi sein einziger Weg, um mit der Öffentlichkeit zu kommunizieren, nachdem Instagram sein Konto nach immer neuen antisemitischen Botschaften gesperrt hatte. 

Als Grund für die Absage seines Konzertes in der Oberhausener Turbinenhalle, für das rund 3000 Zuschauer zugelassen waren, nannte Wendler auf seinem Telegram-Kanal die angeblich „erpresserische G3-Regel der Bundesregierung“. Zudem schrieb er: „Ich bin als verantwortungsvoller Künstler und Corona-Maßnahmen-Kritiker nicht bereit, diese Erpressung an meinen Fans hinzunehmen.“ (Rechtschreibung angepasst, Anm. d. Red.) Der Veranstalter, so schrieb es Michael Wendler weiter, würde das Geld für die gekauften Tickets zurückerstatten. 

Michael Wendler: Ist wirklich Corona der Grund für die Absage?

Doch ist das wirklich der Grund für die Konzertabsage? Das darf bezweifelt werden. Denn tatsächlich gilt in Deutschland aktuell ein Sitzungshaftbefehl gegen Michael Wendler, nachdem er mehrfach bei Sitzungen des Amtsgerichts Dinslaken gefehlt hatte. In dem Prozess sollte es um Beihilfe zum Vereiteln einer Zwangsvollstreckung gehen, nachdem er und seine Ex-Frau Claudia Norberg sich ganz offenbar Autorenanteile hin- und hergeschoben hatten. 

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Michael Wendler mit seiner Laura auf der Bühne.
Michael Wendler mit seiner Laura auf der Bühne. Imago/Revierfoto

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Der Sitzungshaftbefehl sollte bewirken, dass Wendler, der seinen Hauptwohnsitz in den USA hat, zum Prozess in Deutschland erscheint. Und dieser Haftbefehl aus dem Juli gilt nach wie vor, wie die Zeitung Rheinische Post nun Henning Bierhaus, einen Sprecher des Landgerichts Duisburg, zitiert. 

Michael Wendler: Die Polizei würde ihn in Gewahrsam nehmen

Und der Gerichtssprecher stellt gegenüber dem Blatt auch klar, was das für Michael Wendler bedeuten würde, wenn er nach Deutschland einreiste: „Die Polizei würde ihn in Gewahrsam nehmen und einem Richter vorführen.“ Wenn Michael Wendler also nicht festgenommen und dem Gericht zugeführt werden will, darf er also nicht nach Deutschland – auch nicht, um ein Konzert zu spielen. 

Michael Wendler, der seit knapp einem Jahr zahlreiche Verschwörungsideologien zum Coronavirus und aus dem QAnon-Spektrum, aber auch antisemitische und rechtsradikale Inhalte auf Telegram teilte, scheinen die Sicherheitsmaßnahmen bei Konzerten jedenfalls eine willkommene Ausrede, seinen Deutschland-Besuch abzusagen. 

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In den USA ist er vor dem aktuellen Sitzungshaftbefehl relativ sicher. Rechtsexperten glauben nicht, dass die US-Behörden in so einem Fall reagieren werden. Dennoch halten sich Gerüchte, dass Michael Wendler und seine Frau Laura Müller auch diesem Land den Rücken kehren wollen. Brasilien soll als neue Heimat im Gespräch sein. Und dort regiert mit Jair Bolsonaro schließlich auch ein Corona-Leugner.