Michael Schumacher ist einer der größten Rennfahrer der Formel-1-Geschichte.
Michael Schumacher ist einer der größten Rennfahrer der Formel-1-Geschichte. Imago/Motorsport Images

Auch nach seinem schweren Ski-Unfall 2013 ist der frühere Formel-1-Rennfahrer Michael Schumacher nicht aus den Schlagzeilen verschwunden. Mit einem schweren Schädel-Hirn-Trauma war der weltberühmte Motorsportler in eine Klinik in Grenoble eingeliefert worden, nachdem er sehr unglücklich bei einem Ski-Urlaub mit seinem Helm auf einen Fels aufgeschlagen war. Mit hoher Geschwindigkeit war „Schumi“ rund 20 Meter abseits der markierten Piste gestürzt.

Michael Schumacher wird nach Unfall rigoros von der Öffentlichkeit abgeschirmt

Seitdem wird Michael Schumacher von seiner Familie rigoros von der Öffentlichkeit abgeschirmt. Kein Bild von dem offenbar weiterhin pflegebedürftigen, inzwischen 54-Jährigen, durfte veröffentlicht werden, kein O-Ton Schumachers wurde nach dem Unfall gedruckt oder gesendet. Wie es ihm geht, darüber gibt es nur vage Äußerungen von Nahestehenden, die den Mann von Corinna Schumacher besuchen durften. Für den Streamingdienst Netflix hat sie vor ein paar Jahren ein paar Einblicke gegeben, die erahnen lassen, wie es um „Schumi“ steht: „Wir therapieren, wir machen alles, damit es Michael besser geht und gut geht und dass er unseren Familienzusammenhalt auch einfach spürt.“

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Trotz vieler Worte verrät niemand, der oder die darüber Auskunft geben könnte, wie es Michael Schumacher tatsächlich geht. Nimmt man alles zusammen, gibt es jedoch keinen Zweifel daran, dass er weiterhin nicht in der Lage wäre, veröffentlichbare Interviews zu geben. Deshalb staunt die Öffentlichkeit nicht schlecht, an Kiosken und Supermarktauslagen eben ein solches Interview mit Michael Schumacher angekündigt auf der Titelseite der Zeitschrift Die Aktuelle zu sehen, ein wöchentlich erscheinendes Magazin „für Frauen, die über aktuelle Trends in der Gesellschaft und das Leben der Stars informiert sein wollen“, so die Eigenbeschreibung.

Angebliches „Schumi“-Interview: Ich kann „wieder alleine stehen und sogar langsam ein paar Schritte laufen“

„Weltsensation!“, so kündigt das Blatt „Das erste Interview“ mit Michael Schumacher an. „Erlösende Antworten auf die brennendsten Fragen“ verspricht die Redaktion den neugierigen Leserinnen und Lesern. Wer genauer hinschaut, wird allerdings stutzig: „Es klingt täuschend echt“ schreibt das Blatt unter die Schlagzeile. Das angebliche Interview entpuppt sich ziemlich schnell als ein Fake, das Ergebnis einer Anfrage an eine Künstliche Intelligenz (KI), die vorgaukelt, die Antworten kämen von „Schumi“. Die Autoren hätten dieses Interview „im Internet“ gefunden: „Jemand muss die Informationen – wie in Wikipedia – im Internet eingegeben haben.“

Kostprobe aus dem angeblichen Interview: Sein Leben habe sich nach dem Unfall „komplett verändert“. „Mithilfe meines Teams“ könne er inzwischen aber „wieder alleine stehen und sogar langsam ein paar Schritte laufen“.

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„Jenseits von gut und böse“ kommentiert Spiegel-Journalist Markus Feldenkirchen im Podcast „Apokalypse und Filterkaffee“: Es sei die „allergrößte Frechheit“ und eine „Dummdreistigkeit“, so etwas zu veröffentlichen. Die Familie von Michael Schumacher hat nun rechtliche Schritte gegen das Magazin angekündigt.