Jens Büchner hatte die „Faneteria“ aufgebaut

Wegen Corona: Danni Büchner muss ihr Lokal auf Mallorca schließen

Nicht ganz drei Jahre nach der Öffnung muss die „Faneteria“ von Danni Büchner schon wieder schließen.

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Danni Büchner im Sommer 2020 vor ihrer Faneteria.
Danni Büchner im Sommer 2020 vor ihrer Faneteria.Imago/nicepix.world

Mallorcas Restaurantsterben in der Corona-Krise trifft nun auch TV-Auswanderin Danni Büchner. Millionen Zuschauer kennen sie aus der Vox-Dokusoap „Goodbye Deutschland!“. Viele haben am Bildschirm verfolgt, wie die Frau aus dem niedersächsischen Delmenhorst in Mallorca Fuß fasste. Nun muss Büchner wegen finanzieller Schwierigkeiten ihre „Faneteria“ im Badeort Calla Millor schließen.

„Leider muss ich euch mitteilen, dass auch uns die Corona-Krise erwischt hat und wir nach 3 wundervollen Saisons heute Abschied nehmen müssen“», teilte die fünffache Mutter am Mittwoch auf Instagram mit. Das Lokal hatte sie zusammen mit ihrem 2018 verstorbenen Mann Jens Büchner eröffnet und auch nach seinem tragischen Krebs-Tod weitergeführt.

Fans bedauern Danni Büchners „Faneteria“-Aus

Die Reaktionen ließen im Netz nicht auf sich warten: „Oh wie schade“, „Das tut mir sehr leid für Euch“ schrieben Bekannte und Fans mit weinenden Emoticons. Viele versuchten Mut zu machen und meinten, bald werde sich sicher „eine andere Tür öffnen“. Innerhalb weniger Stunden wurde das Herz-Symbol im Eintrag knapp 8000 Mal angeklickt.

Die Finalistin des Dschungelcamps 2020 bedauerte das Ende des Lokals: „Jens, Marco, Tamara und ich haben sehr viel Herzblut, Zeit und Geld investiert“, schrieb die gelernte Friseurin. Mit den Geschäftspartnern Marco und Tamara Gülpen hatte Büchner die „Faneteria“ nach dem Tod ihres Mannes im November 2018 weiter erfolgreich geführt. Vor allem bei deutschen Urlaubern, die auch auf eine Selfie mit der berühmten Besitzerin hofften, aber auch bei Einheimischen war das Lokal sehr beliebt.

Dass Meinungsverschiedenheiten mit Geschäftspartnern zum Ende beigetragen hätten, wie Medien berichteten, bestritt Büchner. Corona und Lockdown seien schuld gewesen, beteuerte sie. „Außerdem hat uns der Vermieter einen Strich durch die Rechnung gemacht.“

Die balearische Wirtschaft wurde von der Pandemie hart getroffen. Und auch die Menschen. Nach Angaben von Hilfsorganisationen nimmt die Armut auf den Inseln derzeit so drastisch zu wie sonst nirgendwo in Spanien. Kein Wunder: Wegen der Einschränkungen der Reise- und Bewegungsfreiheit brach das Bruttoinlandsprodukt im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2019 um 27 Prozent ein. Keine andere Region Spaniens erlitt einen derartigen Rückgang. Die Zahl der Touristen nahm um 87,4 Prozent oder zwölf Millionen ab. Nur 1,7 Millionen konnten begrüßt werden. Das katapultierte die Balearen zurück in die 1970er Jahre.

Die üblen Folgen bekommen in erster Linie die Unternehmer und die Selbstständigen in den Bereichen Tourismus, Gastronomie, Einzelhandel und Freizeitwirtschaft zu spüren. Da Mallorca im Dezember plötzlich „Spitzenreiter“ bei den Neuinfektionen in Spanien war, wurden kurz vor Weihnachten die Innenräume aller Restaurants, Kneipen und Cafés zwangsgeschlossen. Für die gebeutelten Betreiber sollte es drei Wochen später aber noch schlimmer kommen: Seit dem 13. Januar und noch mindestens bis Montag müssen sie komplett geschlossen bleiben.

Vielen Gastronomen auf Mallorca ergeht es wie Danni Büchner

Die vielen Straßenproteste brachten nichts, die Warnungen der Betroffenen wurden überhört. Der Verband der kleinen und mittleren Unternehmen Mallorcas (Pimem) malte erst vor wenigen Tagen ein sehr düsteres Zukunftsbild: Rund 40 Prozent aller Restaurants und Kneipen der Insel würden die Krise nicht überleben, hieß es. „Es gibt immer mehr Unternehmer mit untragbaren Schulden, und die Hilfen sind praktisch inexistent“», wurde Pimem-Vizechef Helmut Clemens jüngst im Regionalblatt ‚Última Hora‘ zitiert. Büchner ist in der Tat kein Einzelfall. Hunderte Lokalbesitzer machten bereits endgültig dicht.

Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez versprach indes weitere Hilfen in Höhe von elf Milliarden Euro für Tourismus und Gastronomie. Doch für viele scheint das nur ein Tropfen auf den heißen Stein zu sein.