„Pretty in Plüsch“

Warum diese Gesangsshow zum Scheitern verurteilt ist

Nach dem Mega-Erfolg „The Masked Singer“ will Sat.1 eine neue Gesangsshow an den Start bringen. Doch das Konzept klingt alles andere als vielversprechend.

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Schauspieler Hardy Krüger Jr. und seine Duettpartnerin Polly.
Schauspieler Hardy Krüger Jr. und seine Duettpartnerin Polly.dpa/Julian Essink/Sat.1

Oftmals reicht selbst bei dem besten Konzept eine kleine Änderung, um vor einem absoluten Scherbenhaufen zu stehen. Diesen Fehler scheint nun die Prosieben-Sat.1-Gruppe zu machen. Denn nach dem großen und berechtigten Erfolg mit „The Masked Singer“ zeigt Sat.1 ab Ende November mit „Pretty in Plüsch“ eine weitere Gesangsshow. Doch diesmal stecken die teilnehmenden Promis nicht in Plüsch-Figuren, sondern sie stehen neben ihnen – und singen ein Duett.

Das Konzept ist irgendwie eine Mischung aus dem infantilen Puppenspieler-Humor von 2000er-Jahre-Comedian Sascha Grammel und der RTL-Show „Let’s Dance“ – nur eben mit singen statt tanzen. Sechs Promis – bisher bekannt sind der Schauspieler Hardy Krüger Jr. und die ehemalige Bachelorette Jessica Paszka – treten an der Seite jeweils eines Gesangsprofis zu einem Duett an. Die Gesangsprofis, die die Promis stets auf den gemeinsamen Auftritt vorbereiten, treten laut Pressemitteilung aber nicht selbst in Erscheinung, sondern werden von Plüschpuppen ersetzt, weswegen laut Sat.1 auch keine Duette, sondern „Puppette“ gesungen werden. Haha. Puppe. Schon verstanden.

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Vier von Michele Hunziker moderierte Live-Shows soll es geben, bis der Spuk wieder vorbei ist. Am Ende der ersten drei Sendungen fliegt ein Puppen-Promi-Pärchen nach einem Zuschauervoting raus. Auch im Finale sollen die Zuschauer entscheiden. Zuvor wird jedoch eine Jury aus Sängerin Sarah Lombardi, Bergdoktor-Schauspieler Hans Sigl und einem von Woche zu Woche wechselnden Juror ihren Senf zu den Auftritten dazugeben.

Während sich Teilnehmerin Jessica Paszka, die übrigens mit Plüsch-Lauch Kevin antreten wird, in der Programm-Ankündigung damit zitieren lässt, dass das alles „sicher ein Riesenspaß“ wird, klingt eigentlich so gar nichts danach. Auch weil viele Fragen offen bleiben: Wieso noch eine Gesangsshow, schließlich laufen doch schon die Erfolgsformate „The Voice“ und „The Masked Singer“? Wieso dürfen die Gesangsprofis nicht auf die Bühne? Wegen Corona? Und warum machen die Plüschfiguren in der Programm-Ankündigung einen Flachwitz nach dem anderen, bei dem sich selbst Fips Asmussen im Grabe umdrehen würde? 

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Die Show soll am 27. November um 20.15 auf Sat.1 anlaufen – ließe sich aber bestimmt auch auf einen späteren Sendeplatz verlegen. Dann wäre Platz für einen „Star Wars“-Film – oder eine Wiederholung von „The Masked Singer“.