Alec Baldwin am Set von Rust. Der Hollywoodstar steht bald wegen dem Tod der Kamerafrau Halyna Hutchins vor Gericht.
Alec Baldwin am Set von Rust. Der Hollywoodstar steht bald wegen dem Tod der Kamerafrau Halyna Hutchins vor Gericht. Santa Fe County Sheriff/PA Media

Neue Vorwürfe gegen Hollywood-Star Alec Baldwin vor dem Prozess um den Tod der Kamerafrau Halyna Hutchins! Baldwin soll ein Waffentraining vorzeitig abgesagt haben und dann stattdessen mit seiner Familie am Telefon gesprochen haben! Das berichtet das US-Portal Daily Beast unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft von New Mexico.

Statt sich als Produzent um die Sicherheit am Set zu kümmern, sei er „von einem Gespräch mit der Familie am Telefon abgelenkt gewesen“, so die Staatsanwaltschaft.

Alec Baldwin steht bald wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht

Die Ermittler bereiten gerade den Prozess gegen Baldwin vor. Er hatte bei einem schrecklichen Unfall die Kamerafrau Halyna Hutchins (42) erschossen. Alec Baldwin schoss mit einer Filmwaffe am Set des Low-Budget-Western „Rust“. Doch die Waffe war geladen und traf die Kamerafrau! Baldwin gab danach an, dass er den Abzug gar nicht betätigt habe.

In den Akten sprechen die Staatsanwälte jedoch mittlerweile von einer „vorsätzlichen Missachtung der Sicherheit“, wie am Dienstag bekannt wurde. Baldwin steht zusammen mit der Waffenspezialistin Hannah Reed Gutierrez bald vor Gericht, die für die Vorbereitung der Waffen am Filmset zuständig war. Fahrlässigkeit vonseiten Gutierrez und Baldwins habe zum Tod der Kamerafrau geführt.

Alec Baldwin ist wegen des tödlichen Schusses am Dienstag angeklagt worden. Mit der Anklage solle für „Gerechtigkeit“ für die getötete Halyna Hutchins gesorgt werden, erklärte die zuständige Staatsanwältin im US-Bundesstaat New Mexico, Mary Carmack-Altwies. „In New Mexico steht niemand über dem Gesetz, und der Gerechtigkeit wird Genüge getan.“

Lesen Sie auch: Horoskop für heute: Donnerstag, der 2. Februar 2023! So wird Ihr Tag – laut Ihrem Sternzeichen >>

Kugel aus Revolver traf Kamerafrau Halyna Hutchins

Bei dem schrecklichen Unfall hatte Alec Baldwin ein .45 Colt aus dem Revolver abgefeuert und Halyna Hutchins direkt in die Brust geschossen. Hutchins war gerade damit beschäftigt, das Filmset für den nächsten Dreh herzurichten. Die Kugel durchbohrte sie und traf noch eine weitere Person. Baldwin hatte angegeben, nie den Abzug betätigt zu haben, einigte sich später immerhin mit ihrer Familie.

Lesen Sie auch: „Naked Attraction“ kommt zurück – mit Julian F.M. Stoeckel als Moderator >>

Kamerafrau Halyna Hutchins (rechts) war das Opfer des Unfalls.
Kamerafrau Halyna Hutchins (rechts) war das Opfer des Unfalls. Serge Svetnoy/AFP

Lesen Sie auch: Dschungelcamp: Wrestling-Fan und Youtuber stören Djamila Rowes Interview bei Stern-TV >>

Die Totschlagsvorwürfe gehen einher mit weiteren Anschuldigungen, dass Baldwin während der Probe gar keine Waffe hätte tragen sollen, erst recht keine echte. Zudem habe er die Waffe auf Hutchins und eine weitere Person gerichtet. Die Anklage listet insgesamt rund ein Dutzend Vorwürfe auf.

„Diese rücksichtslose Abweichung von bekannten Standards, Praktiken und Protokollen hat direkt die tödliche Schießerei verursacht“, sagte Robert Schilling, ein Sonderermittler der Staatsanwaltschaft, in einer Erklärung, die an das Wall Street Journal gesendet wurde.

Alec Baldwin und Waffenexpertin drohen mitunter mehr als fünf Jahre Haft

Der Anwalt von Waffenexpertin Hannah Reed Gutierrez widerspricht den Anschuldigungen gegen seine Mandantin vehement. Die Staatsanwälte hätten die eidesstattliche Erklärung über den Tathergang falsch verstanden und würden die falschen Schlüsse daraus ziehen. Gutierrez habe eine Plastikpistole während der Probe Baldwins einsetzen wollen. Ihr Chef, der Regieassistent Dave Halls, habe dem aber widersprochen.

Halls hatte sich bereits des fahrlässigen Gebrauchs einer tödlichen Waffe bekannt. Er bekam sechs Monate auf Bewährung.

Der Anwalt äußerte sich kämpferisch gegenüber Daily Beast. „Die Tragödie daran ist, dass wenn Hannah von Halls in die Kirche zurückgerufen worden wäre, hätte sie die Inspektion durchgeführt und diese Tragödie verhindert“, sagte Bowles. „Wir werden diese Anschuldigungen anfechten und erwarten, dass eine Jury Hannah für nicht schuldig befinden wird.“

Falls die Jury Baldwin oder Gutierrez dennoch schuldig spricht, drohen wegen fahrlässiger Tötung möglicherweise mehr als fünf Jahre Haft. Baldwin und Gutierrez werden vermutlich im Februar vor Gericht aussagen.