Viel Kritik für neue Serie: „The Prince“ zeigt Thronfolger Prinz George als kleinen, verwöhnten Tyrannen
Der US-amerikanische Comedy-Produzent Gary Janetti („Family Guy“) startet mit „The Prince“ seine eigene Serie.

Gary Janetti ist für seinen derben, albernen und manchmal auch bitterbösen Humor bekannt. Seit 1999 produzierte er mehr als 100 Folgen der beliebten Comic-Sitcom „Family Guy“ – und nun nimmt er sich die britische Königsfamilie vor – vor allem den gerade einmal acht Jahre alten Prinzen George!
The Prince soll erstmal nur auf HBO laufen
Die Serie „The Prince“, die zunächst nur auf dem US-Sender HBO laufen soll, erzählt das Leben von Prince George im Buckingham Palace zwischen seiner Uroma, der Queen, Opa Charles, seinen Eltern und Geschwistern und einer ganzen Reihe von Dienern. Nur: Wirklich nett kommt George dabei so gar nicht rüber. Er wird als kleiner Tyrann dargestellt, der mit seinen Mitmenschen nicht sonderlich nett umgeht, seine Lehrerin zu einem Knicks zwingt. Auch Bruder Louis wird übrigens mit schlechten Manieren dargestellt.

Genau genommen ähnelt der Charakter von Prinz George in den ersten veröffentlichten Szenen durchaus dem sprechenden „Family Guy“-Baby Stewie: Er ist ungehobelt, verwöhnt und bedient zahlreiche Stereotype schwuler Männer. Nur, dass Prinz George eben anders als Stewie nicht vollkommen fiktiv ist.
Viel Kritik für die Macher von „The Prince“
Dass die Satire-Serie sich offenbar vor allem einen Achtjährigen als Ziel von Späßen ausgesucht hat, wird derweil nicht nur von britischen Royalisten kritisiert. In den sozialen Netzwerken häufen sich Kommentare, in denen Menschen ihr Unverständnis darüber äußern, dass hier dreckige Witze auf Kosten eines Kindes gemacht werden.
Disney und Royal-Experten kritisieren „The Prince“
„Ich nehme an, das gehört dazu, und die Royals neigen dazu, an die künstlerische Freiheit zu glauben. Aber sich über einen kleinen Jungen lustig zu machen, wird bei einigen nicht gut ankommen. Würde ein US-Unternehmen eine ähnliche Serie über das Kind eines US-Präsidenten in Auftrag geben?“, fragte beispielsweise Royal-Experte Richard Palmer und bekam gleich Unterstützung von HBOs Konkurrenz Disney. Das Studio lässt sich mit den Worten zitieren: „Manche Dinge sollten tabu sein. Es ist moralisch falsch, ein Kind zu benutzen, um billiges Lachen zu bekommen.“
Experten wie die kanadische Fernsehkritikerin Katherine Singh befürchten nun, dass diese Serie Prinz George durchaus psychisch schaden könnte. Er sei „alt genug, um zu wissen, was vor sich geht“, sagte sie.
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Auch Prinz Harrys Biografin Angela Levin schlug in eine ähnliche Kerbe: „Ich finde es ziemlich unangenehm. Kinder? Nein, danke.“ Harry selbst kommt in der Serie übrigens auch vor – und das obwohl er längst in den USA wohnt. Gesprochen wird er übrigens von seinem Nachbarn Orlando Bloom. Überhaupt hat Gary Janetti ein echtes Star-Ensemble für die Synchronisation gewinnen können. So übernimmt „Game of Thrones“-Star Sophie Turner die Stimme von Georges Schwester Charlotte und „Harry Potter“-Schauspielerin Frances de la Tour spricht Queen Elizabeth II.