Ute Freudenberg in der MDR-Talkshow Riverboat.
Ute Freudenberg in der MDR-Talkshow Riverboat. MDR

Es ist später Freitagabend, als Schlagersängerin Ute Freudenberg ihren Auftritt in der MDR-Talkshow Riverboat hat. Man merkt ihr an, dass es nicht leicht ist für sie. Jahre der Geheimhaltung liegen hinter ihr. Jetzt bricht sie endlich ihr Schweigen. Zum ersten Mal spricht sie ausführlich über ihre Krankheit. Viele Fans sind erschreckt, aber auch voller Mitgefühl.

Ute Freudenberg hat Parkinson. Die Diagnose ist schon fast vier Jahre alt. Damals im Mai 2018 habe die Nachricht sie erschreckt. Inzwischen habe sie gelernt, mit der Krankheit zu leben.

Im Gespräch mit Moderatorin Kim Fisher erklärt die „Jugendliebe“-Sängerin, warum es ihrem Naturell entsprach, ihre Krankheit so lange für sich zu behalten.

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Ute Freudenberg: Ich kann das nicht einfach wegschweigen!

Sie habe negative Ereignisse, die ihr Privatleben betreffen, schon immer lieber für sich behalten und „nie in die Öffentlichkeit getragen, aber ich habe jetzt eine Krankheit, die man sieht“, sagt Ute Freudenberg. Das könne sie nicht länger „einfach wegschweigen und deswegen bin ich zu euch gekommen.“

Besonders wirke sich Parkinson auf ihre Hand aus. „Ich habe eine Handschrift gehabt, die überall  Lob hervorgerufen hat. Die ist weg  aufgrund von Parkinson“, berichtet Freudenberg.

Das habe sie in Situationen gebracht, die für sie unerträglich waren. Wenn Fans strahlend auf sie zugekommen seien und um ein Autogramm gebeten hätten, musste sie sich Ausreden einfallen lassen. Sie habe den Wunsch nicht erfüllen können. „Ich konnte da nicht sagen: Pass mal auf, ich habe Parkinson. Ich musste doch mit der Situation auch erst mal klarkommen“, sagt die 66-Jährige.

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Sängerin Ute Freudenberg bei einem Auftritt im Mai 2021.
Sängerin Ute Freudenberg bei einem Auftritt im Mai 2021. dpa/Hendrik Schmidt

Sie wolle ihre Fans aber nicht länger enttäuschen. „Ich möchte, dass alle wissen, dass ich diese Krankheit habe und dass ich nicht mehr schreiben kann. Ich bin richtig froh, dass ich das gesagt habe.“

Ute Freudenberg: Drei Tage in Schockstarre

2018 sei sie, eben weil sie nicht mehr richtig schreiben konnte, von Arzt zu Arzt gelaufen. Als sie dann die Diagnose Parkinson bekommen habe, sei sie erst einmal drei Tage in Schockstarre gewesen. Später habe sie sich aber damit arrangiert und mache nun das Beste daraus.

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Sie ernähre sich gut, und treibe viel Sport, erzählt sie. Das helfe gegen die Krankheit. Schließlich wolle sie trotz Parkinson im nächsten Jahr ihr 50-jähriges Bühnenjubiläum mit einer großen Tournee feiern. „Meine Freude an meinem Beruf hat sich nicht verändert, meine Stimme hat sich nicht verändert. Ich brauch auch keinen Prompter, ich habe alle Texte im Kopf“, sagt sie.

Zusammenhang mit Holzschutzmittel

Vermutlich gebe es einen Zusammenhang zwischen ihrer Erkrankung und einem Holzschutzmittel, das sie über Jahre in ihrer Wohnung eingeatmet habe, weil ihr damaliger Mann Möbel restauriert habe, erzählt Freudenberg in der Talkshow. Ihr Körper könne Giftstoffe nicht verarbeiten, habe ihr ein Arzt erklärt. „Mein Gehirn ist mit Schwermetallen vergiftet“, so Freudenberg.

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In den vergangenen Jahren hatten weitere Prominente ihre Parkinson-Erkrankung öffentlich gemacht. Darunter Showmaster Frank Elstner und Komiker Markus Maria Profitlich.

Das ist Parkinson

Parkinson ist eine Erkrankung des zentralen Nervensystems. Typische Symptome sind Bewegungsstörungen, Zittern und eine instabile Körperhaltung. Laut Schätzungen sind in Deutschland zwei von 1000 Menschen betroffen. Die Krankheit betrifft überwiegend Menschen über 50 Jahre. Warum die Betroffenen an Parkinson erkranken, ist wissenschaftlich noch nicht final geklärt. Es gibt inzwischen dank verschiedener Medikamenten gute Therapiemöglichkeiten.