Unfug ist gut: Michel aus Lönneberga wird 60
Michel aus Lönneberga hat Generationen von Kindern mit seinen Flausen zum Lachen gebracht.

Er hängt seine Schwester am Fahnenmast auf, küsst die Pastorsfrau und landet für seine Streiche ständig im Tischlerschuppen: Michel aus Lönneberga hat Generationen von Kindern mit seinen Flausen zum Lachen gebracht. Heute wird er 60 Jahre alt. Wieso heißt Michel aus Lönneberga im Original Emil? Und wer hat die berühmte Schriftstellerin Astrid Lindgren zu den Geschichten über den Lausbuben inspiriert? Einige Fakten über Schwedens bekanntesten Unfugtreiber und seine Schöpferin:
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- Astrid Lindgren hat ihren Lausejungen eigentlich Emil getauft. Weil es in Deutschland mit „Emil und die Detektive“ von Erich Kästner aber schon eine gleichnamige Kinderbuchfigur gab, wurde Emil aus Lönneberga hierzulande kurzerhand zu Michel.

- Für die Illustrationen des ersten Buchs stand der vierjährige Sohn des Zeichners Björn Berg Modell. Astrid Lindgren hatte zuvor eine Zeichnung Bergs von einem kleinen Jungen auf einer Fähre gesehen und ihn daraufhin angesprochen, ob er nicht das Buch illustrieren wolle.
- Es gibt kein ganz konkretes Vorbild für Michel, aber die Figur trägt sowohl Züge von Astrid Lindgrens Vater Samuel als auch von ihrem Bruder Gunnar. Über Michel schrieb Lindgren einmal: „Ich hatte das Gefühl, dass er so eng mit meinem Papa verwandt war, der irgendwann gegen Ende des 19. Jahrhunderts ein kleiner blonder, barfüßiger Junge in Sevedstorp in Småland war.“ Vielleicht war der Lausejunge deshalb die Lieblingsfigur der Autorin.
- Den Ort Lönneberga gibt es in Schweden wirklich. Er liegt nicht weit von Vimmerby entfernt, wo Astrid Lindgren aufgewachsen ist. Auch der Hof aus den Michel-Filmen befindet sich in der Nähe von Vimmerby.

- In einem der Michel-Filme spielt Astrid Lindgren übrigens als Statistin selbst mit: Sie mimt, in einen Schal gehüllt, eine Bäuerin auf dem Markt in Vimmerby. Es ist die einzige Verfilmung ihrer Bücher, in der die Schriftstellerin selbst vorkommt.
- Im Tischlerschuppen, in den Michels Vater den Jungen einsperrt, wenn er Unfug gemacht hat, schnitzt Michel im Laufe der Zeit 369 Holzmännchen. Eins davon vergräbt seine Mutter allerdings bei den Johannisbeeren-Büschen, weil es dem Pastor so ähnlich sieht.
Generationen von Kindern weltweit lieben den neugierigen und erfinderischen Michel - oder Emil - und seine Geschichten. Der Erste, der sie zu hören bekam, war im August 1962 Astrid Lindgrens dreijähriger Enkel Karl-Johan. „Er schrie und schrie, und um ihn zu beruhigen, fragte sie ihn: „Weißt du, was Emil aus Lönneberga einmal gemacht hat?“ Und damit er ruhig blieb, war sie gezwungen, immer weiterzuerzählen“, sagt Expertin Cilla Nergårdh.