Es klingt nach einem Albtraum, der aus den düstersten Krimi-Geschichten stammen könnte: Ein Mord im dunklen Rapsfeld, bei dem eine Frau im Nachthemd kaltblütig erschossen wird – und das nur wenige Schritte entfernt von einem Autofahrer, der ihr hätte zu Hilfe kommen können. Doch der „Ostfriesenfluch“, der am Samstag, dem 5. April, im ZDF zu sehen ist, bietet mehr als nur ein weiteres düsteres Verbrechen aus der norddeutschen Provinz. Der packende TV-Krimi wartet mit unerwarteten Wendungen und einer Ermittlerin auf, deren ungewöhnliche Spürnase dem Fall eine ganz neue Richtung gibt.
Die Ermittlungen beginnen mit einem dramatischen Anblick: Die Leiche von Angela Röttgen wird im Rapsfeld aufgefunden, und schon bald zeigt sich, dass der Mord kein zufälliger Akt war. Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen (Picco von Groote) ist sich sofort sicher: „Der Täter kannte sie.“
„Ostfriesenfluch“-Mord entpuppt sich als hochkomplex
Eine ungewöhnliche Erkenntnis, die sie direkt nach dem Betreten des Tatorts trifft. „Und woher will Ihre Majestät das bitteschön auf den ersten Blick erkennen?“ fragt ihr Kollege Rupert (Barnaby Metschurat) skeptisch. Doch Klaasen ist überzeugt – und sie hat auch ihre Gründe: Das Opfer wurde nach der Tat regelrecht „hergerichtet“. Das Nachthemd wurde zart drapiert, Erde wurde entfernt und sogar der Lippenstift wurde nachträglich aufgetragen.
Doch der Fall wird noch komplexer, als sich herausstellt, dass die Tote, eine angesehene Scheidungsanwältin, vor drei Wochen von ihrem Ehemann Peter (Christian Beermann) als vermisst gemeldet wurde. Der emotionale Wahn dieses Mannes ist erschütternd: „Was tut uns diese Frau eigentlich noch alles an?“, klingt sein Kommentar zur Todesnachricht, während er mit Medikamenten zugedröhnt im Hintergrund bleibt. Doch war dies wirklich ein Mord aus Eifersucht, wie Klaasen zunächst vermutet?

Spannung und Verdächtige gibt es reichlich: Angela Röttgen hatte nicht nur ein Verhältnis mit ihrem Kanzleipartner, sondern auch mit einem ehemaligen Schüler ihres Mannes, Linus Wagner (Joshua Hupfauer). Letzterer gerät in den Fokus der Ermittler, besonders als er später auf den Partner seiner getöteten Geliebten schießt. Doch Klaasens Instinkt lässt sie eine ganz andere Richtung vermuten. „Er wollte sie nicht töten, sie hat ihm irgendwas verweigert“, lautet ihr Urteil, als sie die Ereignisse der Mordnacht detailliert nachstellt.
„Ostfriesenfluch“: Unerklärliche Visionen der Ermittlerin
Während ihre Kollegen in den dunklen Geheimnissen der Ehe und Affären graben, kommt die Ermittlerin auf eine noch viel erschreckendere Spur. Es gibt eine Serie von Entführungen von Frauen, die alle eines gemeinsam haben: Sie sind alle fremdgegangen. „Der Täter sucht Risse in den Familien, Sollbruchstellen. Er versucht, sie zu zerstören, aber von innen heraus“, erklärt Klaasen, als sich das Bild immer weiter verdichtet. Die Ermittlungen nehmen Fahrt auf, als die Indizien sich langsam zu einer Person zusammenfügen, und eine dramatische Wendung wartet am Ende.
„Ostfriesenfluch“ ist ein Krimi, der nicht nur durch seine spannende Handlung überzeugt, sondern auch durch seine tiefgründigen Charaktere und die unerklärlichen Visionen der Ermittlerin, die den gesamten Fall in eine unerwartete Richtung lenken. Die Frage bleibt: Wird die Kommissarin, die mehr sieht als ihre Kollegen, in der Lage sein, das Rätsel zu lösen? Oder hat der Mörder noch ein weiteres gefährliches Ass im Ärmel? Der 5. April dürfte den ZDF-Zuschauern eine Antwort liefern – und für Krimi-Fans ein weiterer unvergesslicher „Ostfriesenfluch“-Moment werden.
Für alle, die es kaum erwarten können: Der Film ist bereits in der ZDF-Mediathek zu finden. Schalten Sie ein, wenn die Spurensuche der Ermittler im Rapsfeld ihr spannendes Ende findet. ■