Deswegen trennten sich der Hollywood-Star und Nicole Kidman

Tom Cruise: Peinliche Enthüllungen eines Ex-Scientologen

Im neuen Scientology-Enthüllungsbuch eines hochrangigen Ex-Mitglieds spielt der Hollywood-Star eine ungewollte Hauptrolle.

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Tom Cruise im Mai bei der Premiere des Films „Top Gun: Maverick“ in London.
Tom Cruise im Mai bei der Premiere des Films „Top Gun: Maverick“ in London.Alberto Pezzali/AP/dpa

Mit seinem Rekord-Film „Top Gun: Maverick“ erlebte er gerade einen echten Höhenflug. Doch jetzt wird Tom Cruise unsanft von Wolke Sieben gerissen. Und das durch ein Scientology-Enthüllungsbuch eines hochrangigen Ex-Mitglieds, in dem der Star eine ungewollte Hauptrolle spielt.

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Mike Rinder war bereits mit 17 in die Church of Scientology eingetreten und bis in die höchsten Ränge der Sekte aufgestiegen – ehe er diese 2007 verließ. In seinen Memoiren „A Billion Years: My Escape From a Life in the Highest Ranks of Scientology“ behauptet der 67-Jährige, dass Scientology-Boss David Miscavige sowohl bei Cruises Heirat als auch bei der späteren Trennung von Nicole Kidman die Hand im Spiel hatte.

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Scientology beeinflusste die Kinder von Tom Cruise

Cruise hatte sich 1989 am Set von „Days of Thunder“ in seine junge australische Kollegin verliebt und wollte sie unbedingt heiraten. Das Problem: Er war damals noch mit seiner ersten Ehefrau Mimi Rogers verheiratet. Die war selbst Scientologin, die Cruise einst in die Sekte eingeführt hatte. Laut Rinder sah David Miscavige die Situation „als Gelegenheit zu zeigen, dass er Cruises Wünsche wahr werden lassen kann.“

Das Cover von Mike Rinders Buch:
Das Cover von Mike Rinders Buch:ZVG

Der Scientology-Boss habe deshalb seine rechte Hand Greg Wilhere beauftragt, „Negativitäten zu beseitigen“ und „Mimi dazu zu bringen, einer Scheidung zuzustimmen“. Mit Erfolg. Cruises Scheidung von Rogers wurde im Februar 1990 amtlich und seine Heirat mit Kidman fand noch im selben Jahr am Heiligabend statt.

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Laut Rinder bedauerte Miscavige später, dass er die Kidman-Ehe mit in die Wege geleitet hatte. Denn Scientologys größter Star fing an, sich dem Einfluss der Sekte zu entziehen, als er mit seiner Frau 1997 in London den Erotik-Thriller „Eyes Wide Shut“ drehte. Nachdem Cruise die Anrufe von Miscavige ignorierte, habe Miscavige laut Buch das hochrangige Sektenmitglied Marty Rathburn nach England entsendet.

Scientology war für die Trennung von Tom Cruise und Nicole Kidman verantwortlich

Dieser habe bei Cruise dann sogenannte „Audits“ durchgeführt. Bei diesem Scientology-Ritual werden Mitglieder durch bestimmte Erlebnisse ihres Lebens geführt, um sie dann von „Negativität“ zu befreien und sie so auf den „Clear-Level“ zu bringen. Durch diesen Prozess soll es laut Rinder gelungen sein, Cruise dann „langsam wieder in die Welt von Scientology zurückzuziehen“.

Das habe zu einem Bruch mit Kidman geführt, „die niemals besonders überzeugt von Scientology Kursen und dem Auditing Prozess war“. Zudem war Kidmans Vater ein Psychiater, ein Berufsstand, den Scientology-Gründer L. Ron Hubbard gehasst und offiziell zum Feindbild seiner Sekte erklärt hatte.

Viele Jahrzehnte lang war Leah Remini Mitglied von Scientology, bevor sie die Organisation verließ.
Viele Jahrzehnte lang war Leah Remini Mitglied von Scientology, bevor sie die Organisation verließ.Imago Images/MediaPunch

Rinder: „Die Church fühlte sich durch Kidmans Einfluss auf ihren Mann bedroht. Deshalb haben sie den berüchtigten Hollywood Privatdetektiv Anthony Pellicano auf Nicole angesetzt. Er sollte sie ausspionieren und ihr Telefon anzapfen.“ Nach der Scheidung 2001 sei Miscavige sehr glücklich gewesen, dass Nicoles „negativer Einfluss“ auf ihren Mann beseitigt sei: „Tom wurde danach wieder ein lautstarker Verteidiger von Scientology und Miscavige.“

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Rinder behauptet weiter, dass es Scientology gelungen sei, dass sich Tom und Nicoles Adoptivkinder Isabella und Connor gegen ihre eigene Mutter stellen. Die Kids seien indoktriniert worden, dass Kidman eine „Suppressive Person“ (Unterdrückende Person) sei – und damit ein Feind der Scientology-Doktrin.

Das deckt sich auch mit dem, was Ex-Mitglied Leah Remini 2016 in ihrer Autobiografie  „Troublemaker: Surviving Hollywood and Scientology“ geschrieben hatte. Die „King of Queens“-Schauspielerin hatte 2006 (nach Toms Heirat zu Katie Holmes) die Geschwister gefragt, ob sie ihre Mutter Nicole nach der Scheidung noch oft sehen würden. Laut Rimini soll Bella ihr darauf geantwortet haben: „Nicht, wenn ich die Wahl habe. Unsere Mutter ist eine fucking supressive Person“.

Ein Sprecher der Church of Scientology dementiert die Buchinhalte von Rinder als „Propaganda“ und beschimpft das Ex-Mitglieder als einen „unverbesserlichen Lügner, der von seinen Unwahrheiten profitieren will“.