Tödliches „Astroworld“-Festival: Konzertbesucher verklagen Rapper Travis Scott und Drake
Bei dem Festival im texanischen Houston kamen durch eine Massenpanik acht Menschen ums Leben, über 20 weitere wurden verletzt.
Das tödliche „Astroworld“-Konzertunglück liegt nur wenige Tage zurück, doch schon jetzt rollt die Klagelawine los. Sowohl Veranstalter Travis Scott (30) als auch sein Freund und Rap-Kollege Drake (35) wurden jetzt namentlich von einem verletzten Konzertbesucher auf mindestens eine Million Dollar Schadensersatz wegen Fahrlässigkeit verklagt.
Kläger wirft Travis Scott und Drake vor, für die Massenpanik verantwortlich zu sein
Kristian Paredes wirft laut Gerichtsunterlagen den Musikern vor, die Urheber dafür gewesen zu sein, dass die „Menge nach vorne gestürmt ist“. Paredes unterstellt Scott und Drake, dass sie die (Über)-Reaktion der Fans – da sie überraschend zusammen auf der Bühne erschienen waren – hätten vorausahnen müssen.
Laut des 23-Jährigen muss zudem Scott als Verantwortlicher der gesamten Veranstaltung dafür haften, dass „das gesamte Event schlecht geplant und die Sicherheit der Zuschauer nicht gewährleistet war.“ Parades behauptet, einen „permanenten körperlichen Schaden“ davon getragen zu haben. Er will deshalb eine Zurückerstattung der Arztrechnungen sowie ein Schmerzensgeld.
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Eine weitere Klage eines Zuschauers namens Manuel Souza vor dem Obersten Gerichtshof von Harris County richtet sich gegen Scott und den Großveranstalter Live Nation. Der bei dem Chaos im Zuschauerraum ebenfalls verletzte Mann besteht laut Gerichtsdokumenten darauf, dass die Tragödie „vorhersagbar und vermeidbar“ war. Denn bereits Stunden vor dem Unglück wurden Zuschauer beim Stürmen eines VIP-Eingangs niedergetrampelt. Was laut Souza „Warnung genug für die Veranstalter hätte sein sollen – doch sie haben es ignoriert!“
Travis Scott ist bestürzt über Tragödie auf dem „Astroworld“-Festival
Scott – bürgerlicher Name Jacques Bermon Webster II – hatte sich in einem emotionalen Video als „bestürzt und niedergeschlagen“ bezeichnet und gesagt: „Ich hätte mir niemals auch nur ausmalen können, dass so etwas passieren könnte.“
Obwohl es bislang keine Beweise dafür gibt, dass Scott die Fans aufgefordert hatte, nach vorne zur Bühne zu stürmen, war der Rapper bereits zwei Mal wegen genau dieses Vergehens mit Geldstrafen belegt worden. Denn sowohl bei einem „Lollapalooza“-Auftritt 2015 in Chicago als auch bei einem Outdoor-Auftritt 2017 in Arkansas hatte er einen Run auf die Bühne ausgelöst. Damals waren allerdings keine Menschen ums Leben gekommen oder schwerer verletzt worden.