Ein halbes Jahr hat es gedauert, jetzt spricht Til Schweiger endlich selbst und nimmt Stellung zum Skandal rund um seinen angeblich herrischen Umgang mit Mitarbeitern am Filmset.
Til Schweiger zog sich nach den Vorwürfen zurück
Angefangen hatte alles im April mit einem Bericht im Spiegel, der insbesondere Til Schweiger in den Fokus rückt. Von Vorwürfen der Schikane und Gewalt am Set war die Rede, Schweiger soll Wutausbrüche gehabt und diese gegen Mitarbeiter ausgelebt haben. Des Weiteren soll es zu Arbeitsschutzverletzungen in Form von Überschreitung der Drehzeit oder Nichteinhaltung der Ruhetage gekommen sein. Sogar Nora Tschirner meldete sich auf Social Media zu Wort und erklärte: „Das ist für jeden in der Branche seit Jahrzehnten – bis auf einige wenige Sets – ein absolut offenes Geheimnis, dass diese Zustände herrschen.“
Monate lang zog sich Til Schweiger auf Mallorca zurück, kam nur einmal zu einem Event in Deutschland und meckerte dann eine RTL-Reporterin an, als die ihn auf den Skandal ansprach. Jetzt ist Schweiger aber wohl endlich bereit dazu, zu den Anschuldigungen Stellung zu nehmen.

Til macht eine Therapie wegen seines Alkoholproblems
Im Interview mit dem Stern gibt er sich reumütig und sagt: „Ich möchte nicht, dass jemand Angst vor mir hat.“ Der Vorwurf, Til Schweiger sei ein Tyrann, belastete den 59-Jährigen am meisten: „Der Vorwurf hat mich schwer getroffen. Niemand braucht vor mir Angst zu haben. Ich bin ein freundlicher Mensch.“
Til habe mittlerweile eingesehen, dass er ein Alkoholproblem hat und oft zu viel Wein trinke. Er begab sich in Therapie und ist auf einem guten Weg, sagt er. Ein Alkoholiker sei er aber nicht, erklärt Til, weil sein Alltag nicht davon bestimmt werde und er keine Symptome einer Alkoholsucht habe. Außerdem haben ihm Freunde mitgeteilt, dass er eine Art haben könne, die „angsteinflößend“ wirke. Auch was das angeht, arbeitet Schweiger an sich.
Gewalt gegen Mitarbeiter am Filmset
Auch zu den beschriebenen Vorfällen mit Mitarbeitern am Set nimmt Til Schweiger Stellung. Einer Mitarbeiterin drohte er, den Kopf abzureißen, wenn das Bier nicht kalt sei. Dies sei ein Witz gewesen, beteuert Schweiger, das Bier sei außerdem für eine Szene gewesen, nicht für ihn selbst.
Eine andere Situation bereut Til Schweiger aber bitter: Die Ohrfeige gegen einen Mitarbeiter, der ihn von der Arbeit abhalten wollte, weil er zu betrunken sei. Er habe einen Filmriss gehabt, gesteht aber die Ohrfeige ein „Ich habe noch gedacht: ‚Wer ist er?‘ Er wollte mich vor mir selbst schützen und hatte den Mut, sich mir in den Weg zu stellen. Und was tat ich? Ich habe ihm eine Ohrfeige gegeben“, sagt er. Und weiter: „Es war eine Katastrophe, für die ich mich heute noch schäme und für die ich allein verantwortlich bin.“
Ob Til Schweiger mit dieser Offenbarung noch einmal die Kurve kriegt und zu alten Glanzzeiten als Schauspieler und Regisseur zurückkehren kann?