Eigentlich war Schluss, jetzt kommt Staffel 8
„Tierärztin Dr. Mertens“-Star Elisabeth Lanz im Interview: „Ich hatte Zweifel, ob ich weitermachen will ...“
„Tierärztin Dr. Mertens“ ist zurück! Dem Berliner KURIER erzählt Hauptdarstellerin Elisabeth Lanz, weshalb sie mit der Entscheidung, ihre Rolle wieder aufzunehmen, gehadert hat.

Die Fans waren ganz aus dem Häuschen, als bekannt gegeben wurde, dass es eine achte Staffel von „Tierärztin Dr. Mertens“ geben wird. Eigentlich sollte nach der siebten Staffel Schluss sein. Doch die guten Quoten sorgten für ein Comeback.
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Elisabeth Lanz kehrt als „Tierärztin Dr. Mertens“ zurück
Berliner KURIER: Waren Sie überrascht, als Sie gehört haben, dass es mit der Tierärztin weitergeht?
Elisabeth Lanz: Ich war schon überrascht. Ich weiß natürlich, dass es eine gute Serie ist. Die Quoten sprechen ja für sich. Aber ich hatte mich gerade wieder beruflich mehr nach Österreich orientiert, habe mich schon sehr gefreut, wieder mehr österreichische Filme drehen zu können. Deshalb musste ich erst mal überlegen. Ich war glücklich, aber gleichzeitig war das Schauspielerherz ein bisschen hin- und hergerissen.
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Weshalb genau?
Ich liebe Leipzig, die Zusammenarbeit mit dem Team und meinen Charakter. Es ist toll, diese Figur weiterentwickeln zu können. Es gibt sehr vieles, das dafürgesprochen hat, dass ich weitermache. Das Einzige, weswegen mir kurz Zweifel gekommen sind, war die Tatsache, dass ich dann acht Monate mehr oder weniger sehr eingebunden und dadurch auch unflexibel bin. Wenn mal irgendwas in der Familie oder so ist – das war zum Beispiel in der Corona-Krise so, dann konnte ich mal für zwei Tage weg, aber das ist während eines so langen Drehs kaum möglich. Diese intensive Bindung als Hauptrolle über Monate mit 16-Stunden-Tagen, mit Text lernen und allem, was dazugehört, und gleichzeitig aber jeden gut versorgt wissen zu wollen, das war schon nicht leicht.
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Warum, glauben Sie, ist die Serie so beliebt?
Ich denke, das macht die Kombination aus Tieren, der exotischen Bildgestaltung und den Familiengeschichten. Ich glaube, man merkt, dass wir uns als Team nie ausgeruht haben.

Elisabeth Lanz will ihre Rolle in „Tierärztin Dr. Mertens“ neu erfinden
Sie spielen die Tierärztin nun schon seit vielen Jahren. Inwiefern ist die Rolle manchmal Fluch und Segen zugleich?
Vielleicht in der Hinsicht, dass ich gerne noch mehr extreme Charaktere spielen würde, das habe ich in der Vergangenheit ja auch schon gemacht, denn es gab zwischen den Staffeln auch mal längere Pausen – eine Drogenabhängige oder eine Frau mit einem extrem jungen Liebhaber. Aber das ist neben der Serie schwer zu verwirklichen. Trotzdem liebe ich die Rolle der Dr. Mertens. Mir persönlich war es immer ein großes Bedürfnis, meine Rolle von Staffel zu Staffel neu zu erfinden. Ich kann schlecht in der Routine arbeiten, ich brauche die Herausforderung.
Was erwartet die Zuschauer in der neuen Staffel?
Dr. Mertens hat einen schweren Schicksalsschlag hinter sich, sie hat ihren Partner und ihr ungeborenes Kind verloren. Sie ist ja, weil sie schwanger wurde, in der letzten Staffel aus dem Zoobetrieb ausgestiegen und arbeitet nun als mobile Tierärztin. Die Geschichte wird teilweise rückwärts in einem sehr ruhigen Tempo erzählt. Es ist eine andere Erzählweise, als sie der Zuschauer gewohnt ist. Ich bin mal gespannt, wie das aufgenommen wird.
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Kommt es vor, dass Leute Sie auf der Straße ansprechen und um eine spontane Diagnose ihres Hundes bitten?
(Lacht) Nein. In den ersten Jahren war es so, dass ich viel mit Dr. Mertens angesprochen wurde. Aber mittlerweile werde ich mit meinem echten Namen begrüßt.
Mussten Sie den Umgang mit den Tieren erst lernen oder sind Sie von Anfang an so locker drangegangen?
Ich glaube, ich bin von Anfang ziemlich locker drangegangen. Über die Jahre hinweg habe ich aber natürlich auch viele Erfahrungen gesammelt und konnte zum Beispiel Regisseuren, die neu dazugekommen sind, die Angst nehmen, dass die Szene jetzt wie geplant funktionieren muss. Ich improvisiere dann insofern, dass ich mir das Wesentliche an Reaktionen vom Tier hole. Ich weiß dann, was die Szene benötigt. Das braucht eine ruhige Zusammenarbeit, Improvisationsfähigkeit, Geduld … und manchmal auch ein paar Leckerli. (lacht)
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Elisabeth Lanz’ lustigste Tier-Momente in „Tierärztin Dr. Mertens“
Gab es mal besonders lustige Momente, in denen das Tier nicht ganz mitgespielt hat?
Ich erinnere mich an ein Nilpferd, mit dem wir gedreht haben. Es sollte möglichst zusammen mit mir im Bild sein, aber es hat sich immer so bewegt, dass man meistens nur eine graue Fläche gesehen hat. Also musste ich die ganze Zeit so um das Tier herumlaufen, dass man mal das Maul, das Auge oder das Ohr gesehen hat. Je nach Bewegung des Tieres habe ich also meinen Text improvisiert – aber immer so, dass man es hinterher schneiden konnte. (lacht)
Haben Sie mal eine intensive Bindung zu einem Tier aufgebaut?
Dazu sind die Momente zu kurz. Aber im vergangenen Jahr wurde ein Elefantenbaby im Leipziger Zoo geboren und ich durfte relativ früh mit meiner Tochter dorthin. Das so mitzuerleben, wie dieser kleine Elefant kurz nach der Geburt versucht zu stehen und zu gehen, das war schon lustig und sehr süß. Das geht an Herz.
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Ist es auch mal zu gefährlichen Situationen mit Tieren am Set gekommen?
Vorsicht ist natürlich immer geboten. Und wenn ein Tier unruhig wird, wird sowieso abgebrochen. Da sind Tiertrainer mit dabei, die dann Bescheid geben, dass das Tier nun Ruhe braucht. Wir arbeiten natürlich mit viel Rücksicht auf die Tiere. Aber ich bin mal von einem Affen gebissen worden – oder sagen wir: gezwickt. Es gab einen blauen Fleck, aber keine Wunde. Also man muss schon ein bisschen was wegstecken können und Ruhe und Fassung bewahren.
Sie haben zu Anfang des Gesprächs gesagt, dass Sie zwiegespalten waren, ob Sie die Rolle weiterspielen wollen. Wissen Sie für sich nun schon, ob Sie als Dr. Mertens in einer neunten Staffel wiederkommen würden?
Ich lasse es mir offen. Ich bin dankbar für alles und freue mich sowohl über weitere Folgen von der Tierärztin als auch auf neue Herausforderungen. Unseren Zuschauern ein paar angenehme Stunden zu bereiten, in einer Zeit, die sehr unruhig ist, das ist schön.
Die neue Staffel „Tierärztin Dr. Mertens“ sehen Sie ab dem 11. April um 20:15 Uhr im Ersten oder schon jetzt in der ARD Mediathek.