Tiefe Trauer um Tina Turner (✝83): Das sind die unsterblichen Hits der Pop-Ikone!
Was für eine Stimme, was für eine Energie: Eine der größten Popsängerinnen aller Zeiten hinterlässt uns Popsongs für die Ewigkeit.

Tina Turner war bereits ein Superstar, als die Beatles in den 60ern ihre Weltkarriere feierten. Mitte der 60er entdeckte sie der gefragte, schillernde Musikproduzent Phil Spector (später wegen Totschlags zu 19 Jahren Gefängnis verurteilt). Damals war Tina Turner, die zunächst unter ihrem bürgerlichen Namen Anna Mae Bullock auftrat, bereits seit Jahren als Gospelsängerin bekannt. Mit ihrem Mann Ike spielte sie bereits 1959 den Soul-Song „A Fool in Love“ ein, der erste von vielen frühen Hits des Duos Ike and Tina Turner.
Mit ihrem Mann Ike startete sie ihre Karriere, doch alle wollten nur Tina Turner hören
Obwohl das Paar jahrelang erfolgreich live mit der „Ike & Tina Turner Revue“ auftrat, war bald klar: Es ist Tinas Stimme, die die Welt erobern würde. Phil Spector ging so weit, Ike dafür zu bezahlen, dass er sich aus der Aufnahme des späteren Superhits „River Deep - Moutain High“ heraushielt. Dennoch erschien der Song unter dem Namen von Ike and Tina Turner.
Kurioserweise blieb der Song in den USA zunächst ein Flop, während er vor allem in Großbritannien in die Charts stürmte.
„Nutbush City Limits“: Tina Turners lange Flucht vor dem Schmerz ihrer toxischen Beziehung
Was wenige Menschen damals wussten: Die Ehe von Ike und Tina war zerrüttet, regelmäßige sexuelle Übergriffe und der Kontrollwahn ihres Mannes trieben Tina Ende der 60er bis an den Rand des Selbstmordes. Es kostete die Sängerin Jahre, sich aus der toxischen Beziehung zu lösen, was sie 1973 auch in einem ihrer größten Hits verarbeitete: Der Klassiker „Nutbush City Limits“.
Tina Turners zweite Karriere mit den Synthie-Beats der Poptüftler von Heaven 17
1976 lief Tina Turner schließlich vor ihrem übergriffigen Mann davon. Um Tina wurde es einige Jahre still, bis sie in den 80er Jahren wieder auf die Erfolgsspur zurückfand. Dazu verhalfen ihr die Musiker der damals erfolgreichen Synthie-Pop-Band Heaven 17 („Temptation“). Mit ihrem Nebenprojekt B.E.F. (British Electronic Foundation) versuchten die Pop-Tüftler aus Sheffield, den Soul mit elektronischen Beats neu zu erfinden. Für das Projekt sang Turner ihre Version des Temptations-Klassikers „Ball of Confusion“ neu ein.
Auch wenn das Projekt B.E.F. ein Insider-Tipp blieb, war der Sound geboren, der Tina Turner zu ihren größen Welthits verhalf. Erneut war es ein Coversong, mit dem Tina Turner ihre Karriere als Solo-Star aufbaute: „Let's Stay Together“ von Al Green.
„What’s Love Got to Do with It“: Tina Turners Suche nach neuen Sounds und dem Welterfolg
Mitte der 80er Jahre suchte Tina Turner die Zusammenarbeit mit weiteren Pop-Produzenten, spielte Songs unter anderem mit Bryan Adams und Rupert Hine ein. Aus dieser Zeit stammt ein weiterer Welthit Tina Turners: „What’s Love Got to Do with It“.
Es folgten: Stadienkonzerte, Soundtracks, unter anderem für den James-Bond-Film „GoldenEye“, Greatest Hits-Zusammenstellungen und die Zusammenarbeit mit Musikern wie Herbie Hancock und Beyonce.
Tina Turners Karrierehöhepunkt: Konzerte nach Minuten ausverkauft
Der Höhepunkt und gewissermaßen Endpunkt ihrer Pop-Karriere war die 50th Anniversary Tour, deren Konzerte bereits nach Minuten ausverkauft waren.
Danach zog sich Tina Turner von den großen Bühnen zurück, widmete sich kleinen Projekten und unterstützte ein spirituelles buddhistisches Projekt, das in dem Album Geyond mündete.
Von da an machte sich Tina Turner als Person des öffentlichen Lebens rar. Das Musical „Tina - The Tina Turner Musical“ wurde von der Musikerin teils mitgestaltet, doch nach einem Schlaganfall und einer Krebserkrankung zog sich Turner völlig ins Private zurück – und hinterlässt Songs für die Ewigkeit.