Der südkoreanische Schauspieler Lee Sun Kyun, der in dem Oscar-prämierten Film „Parasite“ von 2019 mitgespielt hat, ist nach Medienberichten tot aufgefunden worden. Die Polizei habe zunächst in einem Park der Hauptstadt Seoul einen Mann entdeckt, der ohne Bewusstsein in einem Auto gesessen habe, berichteten südkoreanische Sender und die nationale Nachrichtenagentur Yonhap am Mittwoch. Er sei später als der 48-jährige Schauspieler identifiziert worden. Die Polizei schließe Suizid nicht aus.
Den Berichten zufolge erhielt die Polizei am Vormittag (Ortszeit) einen Notruf, wonach Lee vor dem Verlassen des Hauses eine Art Abschiedsbrief hinterlassen habe.
Zuletzt hatte die Polizei wegen Drogenvorwürfen gegen den Schauspieler ermittelt. Medienberichten zufolge wurde Lee deswegen aus Fernseh- und Werbeprojekten verbannt. In Südkorea gelten sehr strenge Anti-Drogen-Gesetze.
„Parasite“ mit Lee Sun Kyun gewann vier Oscars
Lee war bereits vor dem Welterfolg von „Parasite“ in seiner Heimat ein bekannter Schauspieler. Die Gesellschaftssatire „Parasite“ des Regisseurs Bong Joon Ho hatte 2020 vier Oscars gewonnen, für Regie, Drehbuch, als bester fremdsprachiger Film und in der Top-Sparte „Bester Film“. Die höchste Auszeichnung war nie zuvor an einen Film gegangen, der in einer anderen Sprache als Englisch gedreht wurde.

„Parasite“, eine Mischung aus Gesellschaftssatire und Thriller, handelt vom Spross einer armen südkoreanischen Familie, der einen Job als Nachhilfelehrer für die Tochter eines reichen Unternehmers - gespielt von Lee – ergattert. Mit schwarzem Humor wird erzählt, wie der Sohn nach und nach seine ganze Familie als Angestellte bei seinem neuen Arbeitgeber unterbringt. Der Film steuert dann auf ein blutiges Ende zu. ■