Ernst oder Ironie?

Sophia Thomalla sorgt mit Herrenduft-Werbung für Genderdiskussion

Für Sophia Thomalla gehört es zum Geschäft, zu polarisieren – so auch bei ihrer neuesten Werbekampagne als Testimonial für einen Herrenduft.

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Sophia Thomalla wirbt neuerdings für einen Herrenduft.
Sophia Thomalla wirbt neuerdings für einen Herrenduft.R. Schmiegelt/Future Image/imago

Ist diese Werbung nun ernst gemeint oder ein Seitenhieb gegen das Gendern? - fragen sich die User aktuell auf Sophia Thomallas Instagram-Account. Die Moderatorin macht neuerdings Werbung für Tabac Original und löste mit der Werbeaktion eine Diskussion auf Social Media aus.

Sophia Thomalla wirbt für Männerduft

Die Diskussion dreht sich aber nicht etwa darum, ob das Gendern nun angebracht ist oder nicht. Vielmehr machen sich die User im Netz gegenseitig darauf aufmerksam, die Werbung nicht verstanden zu haben.

„Tabac Original - für echte Männer*innen!“, schrieb Sophia Thomalla zu dem Werbefoto, auf dem sie in einem roten Lackkleid eine Duftflasche der Marke in die Kamera hält. Der Spruch ist auch auf den Werbeplakaten zu sehen. Doch wie genau ist diese Werbung denn nun „richtig“ zu verstehen? Und warum wirbt eine Frau für eine Marke, die für Herrendüfte und Bartpflegeprodukte steht?

Doch genau das ist ja der Punkt. Tabac Original will neuerdings keine reine Männermarke mehr sein. „100 % Original for Everyone“, steht deshalb auch auf den Plakaten. Auch Frauen oder non-binäre Menschen können, dürfen und sollen die Produkte benutzen – so ist zumindest der erste Eindruck.

Doch beißt sich die Katze hier nicht irgendwie selbst in den Schwanz? Auf der einen Seite ist das Gendersternchen bei dem Wort „Männer“ ganz klar als Seitenhieb auf die Genderdebatte zu verstehen. Sowohl Tabac Original als auch Sophia Thomalla greifen das Thema mit Humor auf, machen sich – wenn man es genau nimmt – sogar ein wenig über die Diskussion lustig.

Die Tochter von Simone Thomalla hat sich in der Vergangenheit schon öfter gegen das Gendern und die Gleichstellung ausgesprochen. „Wer als Frau ständig für Gleichstellung und gegen Sexismus wettert, hat offenbar noch nie ein Kompliment bekommen“, sagte sie im Jahr 2015 in Frank Plasbergs ARD-Politikformat „Hart aber fair“ zum Thema „Deutschland im Gleichheitswahn?“.

Eigentlich hat Sophia Thomalla keine Lust aufs Gendern.
Eigentlich hat Sophia Thomalla keine Lust aufs Gendern.Christoph Hardt/Panama Pictures/imago

Wie ernst ist die Werbung denn nun gemeint?

Auf der anderen Seite soll Tabac Original jetzt für alle sein. Doch ist das wirklich das Ziel der Marke? Schaut man nämlich auf die Website, steht dort immer noch folgende Beschreibung: „Eine Marke, der Männer seit Generationen vertrauen.“

Das alles verwirrt die Instagram User, die teilweise nicht mal wissen, ob Sophia jetzt neuerdings zur Genderbeauftragten mutiert ist oder die „Männer*innen“-Aktion ironisch meint. Dann auch noch zu verstehen, inwiefern diese Kampagne ernsthaft darauf abzielt, auch nicht männliche Personen anzusprechen, überfordert die meisten User verständlicherweise. Doch man muss ja nicht immer alles komplett verstehen.

Und wahrscheinlich ist diese Aufmerksamkeit, die die Werbung gerade erhält, genau das, was Sophia Thomalla und Tabac Original erreichen wollten. Sophia freut’s auf jeden Fall: „Dass ich als erste Frau für ein Aftershave werben kann, ist auch nicht so schlecht“, sagt sie gegenüber der Bild-Zeitung. Polarisieren konnte die Thomalla eben schon immer.