Sido: Das sagt der Berliner Rapper heute zu seinem Schwurbel-Interview aus dem Mai 2020
Der Rapper spricht über seine schweren letzten Jahre - und über einen fragwürdigen Auftritt.

Der Berliner Rapper Sido ist wieder da. Im Dezember erscheint sein sehr persönliches Album Paul, in dem er auch die letzten zwei Jahre verarbeitet. Eine Zeit, in der sich Sido wieder auf harte Drogen eingelassen und seine Familie verloren hat, wie er dem Spiegel verriet. Etwa zu Beginn der Corona-Pandemie sei es für ihn bergab gegangen, erklärte Sido und rief damit unweigerlich Erinnerungen an die ersten Pandemie-Monate hervor. Damals hatte er in einem Youtube-Interview Verschwörungsmythen verbreitet. Auch davon distanziert er sich nun.
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Sido distanziert sich von Aussagen
Als Sido im Mai 2020 im Interview bei seinem Rap-Kollegen Ali Bumaye saß, waren bereits einige Promis auf den Verschwörungs-Zug aufgesprungen. Unter anderem Xavier Naidoo, der bereits vorher die Nähe zu Reichsbürgern gesucht und antisemitische Lieder veröffentlicht hatte. Und Sido gab in dem Interview mehrere Thesen des Mannheimer Schmusesängers wieder, über die große Verschwörung der jüdischen Familie Rothschild, auf mysteriöse Weise verschwundene Kinder, und so weiter. Die wichtigsten Schlagworte der Verschwörungsszene.
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Diese Worte fielen, wie wir nun wissen, in eine schwere Zeit für den Berliner Rapper der in den frühen 2000er Jahren mit dem „Weihnachtssong“ und „Mein Block“ durchstartete. Er fiel in einen Kreislauf aus Drogen und Sex, wie er dem Spiegel verriet. Angesprochen auf seinen Schwurbelauftritt vor zweieinhalb Jahren erklärte er dem Magazin heute: „Ich höre mir manchmal Dinge zu lange an. Ich weiß politisch vermutlich zu wenig, und ich saß in den letzten zwei Jahren zu breit in zu vielen Twitch-Aufzeichnungen. Aber ich bin kein Schwurbler, Judenhasser oder Aluhutträger.“
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Man möchte ihm das einfach glauben. Inzwischen hat Sido einen Entzug und eine Therapie hinter sich. Sein Freund Kool Savas und seine Ex-Frau Charlotte Würdig hätten ihm dabei geholfen, diesen Schritt zu gehen, verriet er. Vieles, das in den vergangenen zweieinhalb Jahren geschehen ist, scheint er zu bereuen. Seine stärksten Gefühle hat er in seiner Musik verarbeitet.