Die schrecklichste Moderatorin der Welt

Show-Hit „Cunk on Earth“: Diese Comedy-Sendung auf Netflix ist ein echter Hammer!

Die Serie „Cunk on Earth“ erklärt in fünf Folgen die Geschichte der Menschheit. Langweilig? Ja! Und das sieht auch Moderatorin Philomena Cunk so...

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Philomena Cunk (gespielt von Diane Morgan) moderiert die BBC-Produktion „Cunk on Earth“.
Philomena Cunk (gespielt von Diane Morgan) moderiert die BBC-Produktion „Cunk on Earth“.Andrea Gambadoro/NETFLIX

Haben Sie schon einmal von Philomena Cunk gehört? Diese BBC-Moderatorin ist in den vergangenen Jahren zu einem echten Star in Großbritannien geworden. Der Haken: Sie ist keine echte Moderatorin, sondern eine Kunstfigur der Schauspielerin und Komikerin Diane Morgan – und hat auf Netflix sogar eine eigene Sendung namens „Cunk on Earth“. In fünf Folgen führt Philomena Cunk die Zuschauerinnen und Zuschauer durch die Geschichte der Menschheit. Das Ergebnis: Zweieinhalb Stunden feinster britischer Humor!

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„Cunk on Earth“ ist schon seit dem Frühjahr auf Netflix zu sehen. Das Konzept: Die angebliche BBC-Moderatorin Philomena Cunk führt die Zuschauerinnen und Zuschauer an unterschiedlichste Orte auf dem Planeten, erklärt dabei alles über die Geschichte der Menschheit, vom Steinzeit über das alte Rom und die Renaissance bis hin zur Neuzeit. Das Problem: Cunk ist, so scheint es, von Geschichte genauso gelangweilt wie sicherlich viele ihrer Zuschauer.

Philomena Cunk bei „Cunk on Earth“: Sie quält auch Geschichts-Experten

Das hindert sie nicht daran, Interviews mit anerkannten Experten und Forschern auf der ganzen Welt zu führen, die in die Pseudo-Doku eingebettet sind. Die Fragen von Philomena Cunk an Historiker und Wissenschaftler: Zum Brüllen komisch! Warum gibt es eigentlich noch keine Hollywood-Filme über die Geschichten, die in alten Höhlenmalereien erzählt werden, wenn sie doch angeblich so spannend sind? Haben die alten Ägypter beim Bau der Pyramiden eigentlich von oben oder von unten angefangen? Und: Wenn es schon die chinesische Mauer gibt, gibt es auch ein chinesisches Dach?

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Auch Schlössern und Burgen stattet die sichtlich gelangweilte Philomena Cunk bei „Cunk on Earth“ einen Besuch ab.
Auch Schlössern und Burgen stattet die sichtlich gelangweilte Philomena Cunk bei „Cunk on Earth“ einen Besuch ab.Everett Collection/imago

Philomena Cunk dürfte für Diane Morgan eine echte Traum-Rolle sein, denn: Sie begeisterte sich schon immer für Comedy. Im Alter von 20 Jahren lernte sie Schauspiel an der „East 15 Drama School“, doch ernste Figuren lagen ihr nie. Schon damals habe sie zum Schulleiter gesagt, dass sie sich nicht für Shakespeare interessiert, verriet sie in einem Interview bei „Late Night with Seth Meyers“. Sie habe lieber Comedy-Rollen spielen wollen, bekam aber trotzdem nur ernste Shakespeare-Rollen. „Glücklicherweise habe ich für meine Darstellung von Lady Macbeth viele Lacher bekommen.“

Für Diane Morgan ist Philomena Cunk von „Cunk on Earth“ eine Traumrolle

Weil nach der Ausbildung die Aufträge ausblieben, arbeitete Diane Morgan fünf Jahre als Telefonverkäuferin und  danach als Stand-up-Komikerin. Schon 2013 bekam sie ein Script für die ersten Auftritte der Figur Philomena Cunk in der TV-Show „Charlie Brooker’s Weekly Wipe“ – und damit begann ihr Durchbruch. Die fünfteile Netflix-Show „Cunk on Earth“ ist nicht die erste dieser Art – in „Cunk on Britain“ referiert Philomena Cunk etwa über die britische Geschichte.

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Trotz der Tatsache, dass Morgan in Großbritannien inzwischen ein echter Star ist, gibt es noch immer TV-Zuschauer, die die Dokumentationen vollkommen ernst nehmen. „Auf Twitter lese ich auch heute noch Kommentare wie: Diese Moderatorin ist furchtbar! Sie hat gar keine Ahnung, wovon sie spricht, erzählt falsche Fakten“, sagt sie. Zur Verwirrung kommt es, weil die Serie wirklich wie eine echte Doku-Reihe wirkt – und weil sie von der BBC geschaffen wurde.

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Übrigens: Auch Schauspiel-Star Morgan ist nicht wirklich an Geschichte interessiert, verrät sie mit einem Augenzwinkern. „Ich hasse es, es ist langweilig!“ Sie interessiere sich nur für verrückte Themen – etwa die Legenden um das Bermuda-Dreieck. „Aber ich weiß, dass auch die meisten Zuschauer gelangweilt von Geschichte sind“, sagt sie. „Ich weiß also, was sie wollen. Wenn es richtig langweilig wird, mache ich weiter. Ich gähne einfach in ihr Gesicht.“