Seh-Sucht nach der Pandemie: Das Kino ist noch lange nicht tot! Auch Keanu Reeves und Liam Neeson im Anflug auf Berlin
Medienboard-Chefin: Dreharbeiten auf Rekordniveau, bislang musste kein Kino Pandemie-bedingt aufgeben. Trotz Corona läuft es gut für den deutschen Film- und Serienstandort Nr. 1

Die Pandemie hat auch der Filmbranche arg zugesetzt, aber gedreht wird schon wieder wie in alten Zeiten. 2021 steuert Berlin auf einen neuen Drehtagerekord zu, gab die Filmförderanstalt Medienboard Berlin-Brandenburg am Donnerstag bekannt. Offenbar gibt es eine große Seh-Sucht nach vielen Monaten der Entbehrung.
So steht Kristen Stewart als Lady Di in Pablo Larraíns „Spencer“ vor der Kamera, Anika Decker inszeniert „Liebesdings“, unter dem Titel „1000 Zeilen“ wird der Relotsius-Skandal mit Elyas M‘Barek und Jonas Nay verfilmt. Außerdem laufen die Dreharbeiten für die 4. Staffel von „Babylon Berlin“ auf Hochtouren. Gespannt sein darf man auch auf die Berlin-Serien „Torstrasse 1“ von Sherry Hormann) und „KaDeWe“ von Julia von Heinz, „Der Palast“ von Uli Edel und die Brandenburger Heimat-Serie „Lauchhammer“ von Till Franzen. Gemunkelt wird zudem, dass Keanu Reeves und Liam Neeson zu Dreharbeiten in die Hauptstadtregion zurückkehren werden.
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MBB-Chefin Kirsten Niehuus teilte mit: „Sommer, Sonne, großes Kino! Wir freuen uns mit der ganzen Filmstadt auf das Sommer-Special-Festival an der ,Côte Berlin‘! Dreharbeiten auf Rekordniveau, bislang musste kein Kino Pandemie-bedingt aufgeben. Man kann sagen, trotz Corona läuft es gut für den deutschen Film- und Serienstandort Nr. 1 und das größte Problem scheinen die Drehgenehmigungen zu sein. Aber alles ändert sich immer – nur schneller! Große Themen: Wie verändern sich die Sehgewohnheiten, ,Sofa statt Kinosessel‘? Oder wie gehen wir mit der ,Filmernte‘ 19/20 um, die einen Platz im Kino sucht?“ Und weiter: „Wir wollen auch weiter effektive Rahmenbedingungen für eine Branche im Wandel, aber mit den besten Zukunftsaussichten schaffen.“
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Vor allem mit Geld. Denn die Filmindustrie ist eine Zukunftsindustrie – sie ist Innovationsmotor, Technologietreiber und schafft hochqualifizierte Jobs im digitalen Sektor. Darum investieren Berlin und Brandenburg zusammen 13 Mio. Euro, um Produktionen mit hohem Anteil digitaler Produktionstechnik zu fördern und die Hauptstadtregion auch im Bereich der Filmproduktion zu einem Hub für technische Innovation zu machen, hieß es.
MBB-FILMFÖRDERUNG 2020 AUF EINEN BLICK
38,3 Mio. Euro MBB-Fördermittel insgesamt
30 Mio. Euro für Filmförderung, davon 24,3 Mio. Euro Produktion Langfilm & Highend Serien
5 Mio. Euro aus Förderfonds in Hilfsmaßnahmen umgewandelt
Davon 3 Mio. Euro Beteiligung am Corona-Mehrkostenprogramm von Bund- und Länderförderern
Kinoprogrammpreis 2020 und 2021 jeweils verdreifacht (2 Mio. Euro mehr)
685% Regionaleffekt (172 Mio. Euro Ausgaben) durch Produktionsförderung
841% Regionaleffekt (101 Mio. Euro Ausgaben) durch Filmproduktionsförderung
Über 3.500 Drehtage in Berlin-Brandenburg trotz 4-monatiger Drehpause Internationale Großproduktionen in Babelsberg: "Uncharted", "Matrix 4" Immer mehr Seriendrehs: "Furia", "Paradiso", "Z.E.R.V.", "Blackout"
Berliner "Nightlife" ist Besuchermillionär 2020
Sonderprogramm DIGITALE FILM-PRODUKTION neu im MBB-Portfolio Berlin wichtiger Initiator für den Ausfallfonds II