Davon träumen viele
Schauspieler Josef Ellers: Er darf jeden Tag Harry Potter sein
Der gebürtige Österreicher spielt den weltberühmten Zauberer an einem Hamburger Theater.

Josef Hellers lebt den Traum von Millionen. Der 34-Jährige darf sich – wenn er nicht gerade fürs Fernsehen dreht – fast jeden Tag in den weltberühmten Zauberer Harry Potter verwandeln. Als neuer Hauptdarsteller des Hamburger Theatererfolgs „Harry Potter und das verwunschene Kind“ ist für den gebürtigen Kärntner ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen.

Er sei mit den Büchern und Filmen aufgewachsen, sagt Ellers. Als er den ersten Band von „Harry Potter“ gelesen hatte, war er elf Jahre alt – so alt wie der zunächst unbedarfte Zauberschüler im ersten Buch der siebenteiligen Romanreihe von Joanne K. Rowling selbst. „Jetzt Harry zu spielen – ein größeres Geschenk gibt es gar nicht“, sagt Ellers, dem die Tausenden Seiten der Rowling-Bücher als Schauspieler dabei „dienen wie die eigenen Tagebücher“.
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Seit dem 2. August steht der sympathische Österreicher als Titelfigur auf der Bühne des Mehr!-Theater am Großmarkt. Und dafür sitzt er jedes Mal eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn in der Maske, um sich endgültig optisch in den gealterten Zauberer zu verwandeln. „Ein Loslassen des Josef und ein Willkommenheißen des Harry“, nennt Ellers diesen Prozess.
Ein Traum geht in Erfüllung, wenn sich Josef Ellers in Harry Potter verwandelt
Das Wichtigste sei dabei natürlich die Narbe auf der Stirn. „Das muss einfach stimmen“, sagt der Schauspieler. Entsprechend akribisch und konzentriert geht Chef-Maskenbildnerin Verena Einwanger an einem der zwölf Plätze in der Maske zu Werke.
Behutsam klebt sie die aus einer Silikonvorlage hergestellte Narbe auf, bepinselt sie mit einem Gemisch aus vier Farbtönen und prüft immer wieder, ob alles passt und die Farbe auch kräftig genug aufgetragen ist. Schließlich sollen ja auch die Zuschauer hoch oben auf dem Balkon des Theaters die charakteristische Narbe noch erkennen können. „Die Narbe wird sehr intensiv eingefärbt, um Fernwirkung zu erzeugen“, erläutert Einwanger.
Dann ist Narbe Nummer zwei an der Reihe, diesmal an der rechten Hand. Dafür schreibt sie mit einem Pinsel den Satz „Ich soll keine Lügen erzählen“ auf Ellers Hand, ein Verweis auf eine Stelle im fünften Band des Weltbestsellers. Und dann fehlt eigentlich nur noch eines: die runde Brille. „So richtig als Harry Potter fühle ich mich, wenn ich am Ende die Brille aufsetze. Die Brille ist der letzte Funke, der das Harry-Potter-Feuer in mir entzündet“, sagt Ellers.

Harry Potter: Brille und Narbe müssen sitzen
Auch für die Leiterin der Kostümabteilung, Anina Eberhard, ist die Brille die wichtigste Harry-Potter-Zutat: „Ohne Brille kein Harry Potter. Sie ist das, was ihn ausmacht“, sagt Eberhard. Sie muss den Überblick über mehr als 500 Kostüme, 130 Paar Schuhe und 60 Hüte behalten und mit ihrem Team schauen, dass bei den Kostümwechseln alles klappt. Ellers hat dabei in dem mehr als dreistündigen Stück für sie nicht die herausforderndste Rolle, sondern dessen Theatersohn Albus: „Er zieht 24 Mal was anderes an oder aus.“
Im Kern geht es bei dem Theaterstück, das in der Hansestadt schon mehr als 500.000 Menschen gesehen haben, um einen klassischen Vater-Sohn-Konflikt: Harrys Sohn Albus leidet in der Zauberschule Hogwarts unter dem Druck, der wegen seines berühmten Vaters auf ihm lastet. Und Harry ist enttäuscht, dass sich sein Sohn ausgerechnet mit Scorpius Malfoy angefreundet hat – dem Sohn seines Erzfeindes Draco. Der Konflikt eskaliert, als Albus zurück in die Zeit reist, zu der Harry in Hogwarts unterrichtet wurde.
Für Josef Ellers ist das Stück richtig spannend. Genauso wie die TV-Krimi-Serie „Vienna Blood“ (ZDF), in der man den Schauspieler erleben kann.