Helmut Berger, Schauspieler aus Österreich, kommt im Rahmen des Filmfests München zur Verleihung des CineMerit Award (Archivbild).
Helmut Berger, Schauspieler aus Österreich, kommt im Rahmen des Filmfests München zur Verleihung des CineMerit Award (Archivbild). Tobias Hase/dpa

Der österreichische Schauspieler Helmut Berger („Die Verdammten“) ist tot. Er starb am Donnerstag im Alter von 78 Jahren in Salzburg, wie seine Agentur mitteilte.

Seine größten Erfolge feierte Helmut Berger in den 1960er und 1970er Jahren. Der Österreicher glänzte in Filmen von Luchino Visconti. In den 70er Jahren wurde Helmut Berger oft der „schönste Mann der Welt“ genannt. Sein Look und seien Frisur wurden regelmäßig kopiert.

„Helmut Berger ist heute, am 18. Mai 2023 um 4.00 Uhr morgens friedlich, aber dennoch unerwartet, in seiner Heimatstadt Salzburg, kurz vor seinem 79. Geburtstag entschlafen! Wir danken für all die vielen Jahre der Freundschaft und Zusammenarbeit“, hieß es auf der Internetseite seiner Agentur.

Helmut Berger: vom Filmstatisten zum Hauptdarsteller

Im Jahr 1964 arbeitet Helmut Berger als Filmstatist in Rom, ehe ihn der berühmte und 38 Jahre ältere Regisseur Visconti entdeckte, sein späterer Lebensgefährte. 1966 gibt er Berger erstmals einen kleinen Part, bald darauf spielt der Österreicher unter Viscontis Regie seine eindringlichsten Rollen.

In „Die Verdammten“ glänzt Berger, in „Ludwig II.“ gibt er den wahnsinnig werdenden Bayernkönig. In „Gewalt und Leidenschaft“ spielt er an der Seite von Hollywood-Legende Burt Lancaster einen provokanten, schönen Jüngling.

Berger nahm am RTL-Dschungelcamp teil – nur zwei Tage lang

In den folgenden Jahren zehrt Berger zunehmend von seiner Vergangenheit, er macht mehr mit Auftritten in Talkshows als mit schauspielerischen Leistungen von sich reden. 2013 nahm Helmut Berger am RTL-Dschungelcamp teil, doch sein Aufenthalt in Australien endete nach nur zwei Tagen.

Zuletzt war Bergers Image arg angekratzt. Von der einstigen internationalen Film-Ikone in Erinnerung bleiben werden wohl auch seine Alkoholeskapaden, die fragwürdigen Talkshow-Auftritte und ein skandalträchtiger Dokumentarfilm. Dem Alkohol schwor Berger am Ende ab.

Auf der Webseite seiner Agentur heißt es nun: „Vor vielen Jahren sagte mir Helmut Berger: ‚Ich habe drei Leben gelebt. Und das in 4 Sprachen! Je ne regrette rien!‘ (zu dt.: „Ich bereue nichts“).