Er gilt unter seinen Kollegen als einer der talentiertesten Schauspieler seiner Generation – allerdings auch als einer der exzentrischsten. Vor sieben Jahren schockte Daniel Day-Lewis Hollywood, als er aus heiterem Himmel verkündete, mit der Schauspielerei aufzuhören und sich völlig zurückzog. Doch jetzt steht ein Sensations-Comeback vor der Tür. Der 67-Jährige kehrt für den Film „Anemone“ zurück – das Regie-Debüt seines Sohnes Ronan (26).
Der Oscargewinner wurde am Sonntag auf einer abgesperrten Straße in Manchester bei einem Dreh fotografiert. Er war nur schwer wiederzuerkennen, mit seinem grauen Vollbart und goldener Brille. In der Szene fuhr er auf einem Motorrad, mit seinem Schauspielkollegen Sean Bean hinter ihm.
Laut der Webseite „Deadline“ haben Vater und Sohn Day-Lewis das Drehbuch zusammen verfasst und der Senior fungiert auch als Produzent. Es handelt von der Beziehungs-Dynamik zwischen Vätern, Söhnen, Brüdern und familiären Bindungen.

Daniel Day-Lewis hatte sich völlig aus der Öffentlichkeit zurückgezogen
Day-Lewis war zwischen 1990 und 2017 sechs Mal als bester Hauptdarsteller für einen Academy Award nominiert gewesen und hatte Hollywoods Golden Boy gleich drei Mal – für „Mein linker Fuß“ (1990), „There Will Be Blood (2007) und Lincoln (2012) – gewonnen. Bis seine PR-Agentin 2017 mit einem Statement das Karriere-Ende des Stars verkündete: „Daniel Day-Lewis wird nicht mehr länger als Schauspieler arbeiten.“
Der Schauspieler verzichtete sogar darauf, sich seinen letzten Film „Phantom Thread“ überhaupt noch anzuschauen. In einem letzten Interview im „W“-Magazine erklärte er dazu: „Ich hatte schon fast mein ganzes Leben den Impuls, mit dem Schauspielen aufzuhören – bis es zu einem inneren Zwang wurde. Ich bin schon sehr traurig und das ist auch richtig so. Ich werde jetzt die Welt auf eine andere Art und Weise erkunden.“
Day-Lewis war in seinen aktiven Jahren dafür bekannt, das Rampenlicht zu hassen. Seit seinem Rückzug aus der Branche war er völlig aus der Öffentlichkeit verschwunden. Bis er überraschend im Januar zu einer Auszeichnung für Martin Scorsese erschien. Für diesen hatte er in „Gangs of New York“ und „The Age of Innocence“ vor der Kamera gestanden und nannte die Zusammenarbeit mit der Regie-Legende „die größte Freunde und das unerwartet größte Privileg meines Lebens“. ■