Rettungsversuch nach Homophobie-Eklat
„Promis unter Palmen“: Für Sat.1 ist diese Folge die letzte Chance!
Sat.1 gelobte nach den nicht eingeordneten homophoben Attacken in der ersten Folge Besserung. Daran muss sich „Promis unter Palmen“ nun messen lassen.

Wenn am Montagabend die zweite Folge von „Promis unter Palmen“ läuft, dürfte die Vorfreude etwas gedämpft sein. Zu schwer liegen die homofeindlichen Aussagen von Prinz Marcus und der schlechte Umgang der Produktion damit vielen noch im Magen. Wer überhaupt noch einschaltet, wird dies mit einem mulmigen Gefühl tun – und weil Sat.1 Besserung gelobte. Fest steht: Für „Promis unter Palmen“ könnte es die letzte Chance sein.
Promis unter Palmen: Sat.1 versprach Besserung
Der Shitstorm nach der ersten Folge war heftig. Im Mittelpunkt stand der Umgang mit den Attacken von Prinz Marcus. Der Tenor: Man hätte wissen müssen, wen man sich da ins Haus holt. Und wenn man es wusste, dann waren diese homofeindlichen Beleidigungen eigeplant. Doch damit endete die Fehlerkette nicht. Sat.1 zog während der Aufzeichnungen keine Konsequenzen, schmiss Marcus nicht aus der Villa, kommentierte die Verbalangriffe nicht, ordnete sie nicht ein. Immerhin, das sagen viele, die dabei waren: Der Sender zeigte nicht das ganze Ausmaß von Marcus‘ menschenfeindlichem Weltbild.

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Doch echte Reaktionen gab es erst nachdem der Sturm der Entrüstung über den Sender hereingebrochen war. Man werde mit Prinz Marcus nicht mehr zusammenarbeiten, hieß es. Zudem löschte man die Folge aus der Mediathek. Und später, als man in Unterföhring merkte, dass es zwar auch aber eben nicht nur um den homofeindlichen Prinzen ging, kündigte man an, alle Folgen der aktuellen Staffel vor der Ausstrahlung noch einmal einer Prüfung zu unterziehen.
Was bei der Prüfung geschieht? Das behält der Sender für sich. Unter Umständen weitere sensible Szenen herausgeschnitten, oder eben besser eingeordnet. Dass gänzlich andere Geschichten als bislang eingeplant erzählt werden könnten, scheint hingegen unwahrscheinlich.
„Promis unter Palmen“: Für Sat.1 ist es bereits die dritte Chance
Sicher ist: Die Schritte, die Sat.1 ergreift, müssen sitzen! Denn es ist für „Promis unter Palmen nicht die zweite, sondern bereits die dritte Chance. Schon nach der vergangenen Staffel, als man sich mit Bastian Yotta einen extrem frauenfeindlichen Kandidaten ins Haus holte, der dann flankiert von Matthias Mangiapane und Carina Spack mit fiesen Mobbing-Attacken dafür sorgte, dass Claudia Obert die Villa freiwillig verlies, gelobte der Sender Besserung und schloss mit Yotta eine Person von zukünftigen Projekten aus. Doch wirklich gelernt scheinen die Verantwortlichen nicht zu haben, wie die bekannten Trash-TV-Experten Anja Rützel und Anredo vor einer Woche monierten. Sie beide werden „Promis unter Palmen“ keine weitere Aufmerksamkeit mehr schenken, kündigten sie auf Twitter an.
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Das Vertrauen in die Reality-TV-Fähigkeiten von Sat.1 ist abermals heftig angekratzt. In den sozialen Netzwerken wird schon länger gewitzelt, dass der Unterföhringer Sender in diesem Metier einfach nicht mit RTL mithalten kann. „Promi Big Brother“ ist zum Gähnen langweilig, bei „Promis unter Palmen“ werden nun offenbar schon zum zweiten Mal die geschmacklichen Grenzen des ohnehin strapazierfähigen Trash-TV-Zuschauers überschritten.

In der nun anstehenden zweiten Folge der zweiten Staffel muss Sat.1 beweisen, dass sie den Mittelweg können. Den Mittelweg aus Zoff und Liebe, aus Lästereien und guten Gesprächen, aus Kandidaten, die uns ein gutes Gefühl geben und solchen, die eigentlich gar nicht auffallen und plötzlich eine Heldenreise durchmachen. Ob das aus dem Schnitt heraus bei bereits abgedrehten Folgen von „Promis unter Palmen“ mit einem sehr unausgeglichenen Cast möglich ist, darf bezweifelt werden. Dass nun die ganz großen Aussetzer ausbleiben, sollte aber möglich sein. Nein! Es muss möglich gemacht werden.
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Sat.1 hatte bereits vor der zweiten Staffel ihre zweite Chance bekommen und in den Sand gesetzt. Nun geht es um die dritte. Die Beteuerungen, es künftig besser zu machen, dürften am Montagabend auch einige Zuschauer vor den Fernseher locken, die eigentlich schon mit „Promis unter Palmen“ abgeschlossen hatten. Für Sat.1 geht es nun darum, das Restvertrauen nicht auch noch zu verspielen. Weitere Chancen dürfte der Sender wohl nicht erhalten.