Franca Lehfeldt versprach sich live im TV. Die Moderatorin ist mit Bundesfinanzminister Christian Lindner verheiratet.
Franca Lehfeldt versprach sich live im TV. Die Moderatorin ist mit Bundesfinanzminister Christian Lindner verheiratet. Sven Simon/Imago

Ein peinlicher Versprecher ist Grund für Spott gegen die Nachrichtenmoderatorin Franca Lehfeldt im Internet. Lehfeldt hatte in einer Sendung bei Welt TV am Freitag die Rote Armee der Sowjetunion mit der Terrororganisation Rote Armee Fraktion (RAF) verwechselt.

„Heute vor 78 Jahren befreite die ,Rote Armee Fraktion‘ die Überlebenden des deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz“, sagte die Frau von Bundesfinanzminister Christian Lindner dabei live im Fernsehen. 

Franca Lehfeldt verspricht sich – RAF statt Roter Armee habe Auschwitz befreit

Der Spott zielt dabei darauf ab, dass sie mit dem Versprecher aus Versehen der Terrororganisation RAF huldigte, obwohl diese gar nichts mit der Befreiung von Auschwitz zu tun hatte. Am 27. Januar 1945 betraten sowjetische Soldaten der Roten Armee das Konzentrations- und Vernichtungslager und befreiten die Insassen. Mehr als eine Million Menschen wurden von den deutschen Tätern und ihren Helfern in Auschwitz ermordet. Am 27. Januar eines jeden Jahres wird seit dem Jahr 1996 in Deutschland den Opfern des Holocausts gedacht. 

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Auch im Bundestag fand eine Gedenkveranstaltung statt. Die Mehrheit der AfD-Fraktion schwänzte das Holocaust-Gedenken.

Lehfeldt wird nun von vielen in den sozialen Medien kritisiert. Ein Nutzer kritisiert beispielsweise, dass das Video „alles über die journalistische Qualität der Welt“ aussagen würde und ein Beweis dafür wäre, „warum wir dringend den öffentlich rechtlichen Rundfunk brauchen“. Ein anderer Nutzer weist darauf hin, dass Lehfeldt einst Annalena Baerbock in einer Sendung von Sandra Maischberger selbst angegriffen habe.

Welle von Sexismus gegen die Star-Journalistin?

Wieder andere Nutzer verteidigen die Journalistin gegen die Angriffe. So habe auch eine der ersten Frauen im TV. Wibke Bruhns sich viel Häme und Sexismus anhören müssen. „Scheint für manche immer noch schwer, sich von Frauen die Welt erklären zu lassen“, schreibt die Historikerin Heike Specht.

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Lehfeldt selbst meldete sich am Sonntag zu Wort und endschuldigte sich für den Versprecher. „Bei einer Moderation habe ich mich versprochen. Das sollte in Live-Situationen nicht passieren, ist es aber leider. Menschen machen Fehler“, schrieb Lehfeldt bei Twitter. 

Auch sie bemängelte, dass sie härter kritisiert werde, weil sie eine Frau sei. „Es folgte eine unverhältnismäßige Welle von Häme und vor allem Sexismus. Ich frage mich, was in Köpfen vorgeht, die sich daran beteiligen“, so Lehfeldt.