Der letzte Harry Potter-Film stammt aus dem Jahr 2011.
Der letzte Harry Potter-Film stammt aus dem Jahr 2011. Imago/Everett Collection

Wer Fan der Superhelden aus dem Marvel-Multiversum oder den Geschichten aus der weit, weit entfernten Galaxis von „Star Wars“ ist, kennt es bereits. Hat eine Geschichte einen gewissen generationenübergreifenden Kult-Status erreicht, lässt sich damit einfach Geld verdienen. Die beiden Franchises, die seit einigen Jahren zu Disney gehören, bringen jedes Jahr mehrere Filme (Marvel) und Serien (v.a. Star Wars) heraus. Einige kommen bei den Fans gut an, andere nicht, Geld wird damit dennoch verdient. Diese Möglichkeit will nun auch der zweitgrößte Medienkonzern Warner Discovery ausschöpfen: Mit „Herr der Ringe“ und „Harry Potter“.

Warner Discovery will Franchises zu Geld machen

Die Möglichkeit neuer Kino-Filme hatte Warner-Boss David Zaslav laut „Variety“ während der Vorstellung der Quartalsergebnisse des Konzerns ins Spiel gebracht. „Wir werden einen echten Fokus auf Franchises legen. Wir haben in den letzten 15 Jahren keinen 'Harry Potter' gemacht“, wird er zitiert. 

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Damit hat Zaslav nur in Teilen Recht. Zwar stammt der letzte „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2“ aus dem Jahr 2011, in den Jahren darauf, erschienen allerdings noch die drei „Phantastische Tierwesen“-Filme mit Eddie Redmayne als Magizoologe Newt Scamander, die so etwas wie die Preuquels von Harry Potter sind. Allerdings konnten diese – vor allem der 2022 erschienene dritte Teil „Dumbledores Geheimnisse“ – die finanziellen Erwartungen nicht erfüllen. Dass tatsächlich wie einst angedacht fünf Teile erscheinen, ist nach dem jüngsten Flop nicht zu erwarten. 

Der Film Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse fiel bei den Fans durch.
Der Film Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse fiel bei den Fans durch. Imago/ZUMA Press

Ein neuer Kino-Film aus dem „Harry Potter“ würde also eine andere Handlung brauchen. Laut Warner-Boss Zaslav sei ein neuer Film nur dann vorstellbar, wenn man Vorlagenautorin Joanne K. Rowling für das Projekt gewinnen kann. Das birgt allerdings auch Risiken. Denn die Autorin ist durch wiederholte transfeindliche Aussagen auch bei vielen Fans in Ungnade gefallen.

Sicher ist: Soll es einen neuen „Harry Potter“-Film geben, braucht es auch eine Geschichte. Die Bücher sind auserzählt, Newt Scamander durchgefallen. Einzig unerzählt und schon aufgeschrieben wäre das Theaterstück „Harry Potter und das verwunschene Kind“, zu dem Rowling die Idee lieferte.

Warner denkt über „Herr der Ringe“-Film nach

In seinen Ausführungen soll David Zaslav auch das Epos „Herr der Ringe“ erwähnt haben, an dem Warner „immer noch die Rechte“ habe. Hier müsste man aber wohl intensiv nach einer erzählbaren Geschichte suchen. Nachdem die Produktionsfirma mit „Herr der Ringe“ und „Der Hobbit“ zwei große Kino-Erfolge feierte, wurde die Vorgeschichte an Amazon verkauft. Dort war im September und Oktober die erste von insgesamt fünf Staffeln von „Die Ringe der Macht“ zu sehen, die zeigen soll, wie Bösewicht Sauron die Elben getäuscht, mit ihrer Hilfe die Ringe der Macht geschmiedet und Mittelerde ins Chaos gestürzt hat. 

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Sicher ist: Will Warner seine Franchises zu Geld machen, wird sich schon ein Handlungsstrang finden, der erzählt werden kann. „Herr der Ringe“ und „Harry Potter“ stecken voller Figuren mit interessanter Geschichte. Widersprüchlichkeiten zu bestehenden Filmen sollten aber vermieden werden. Das kommt bei Fans bekanntlich nicht gut an.