Drei Monate in Klinik
Luke Mockridge: Während Kollegen hetzten, wurde er zwangseingewiesen
Luke Mockridge spricht über die schlimme Zeit nach den Vorwürfen seiner Ex Ines Anioli und dem anschließenden Shitstorm gegen ihn und seine Familie.

Extrem reflektiert schaut Luke Mockridge in dem Podcast „Hätte ich das mal früher gewusst“ von Joyce Ilg und Chris Halb12 auf die vergangenen Jahre zurück, in denen er Vorwürfen der Körperverletzung, des sexuellen Übergriffs und der Vergewaltigung durch seine Ex-Freundin Ines Anioli ausgesetzt war. Der Comedian wurde vor allem im Netz fertig gemacht, geächtet und in der Branche gecancelt. Selbst prominente Kollegen wie Hazel Brugger, Maren Kroymann und Caroline Kebekus stellten sich gegen Luke Mockridge, obwohl sich die Vorwürfe im Nachhinein als zumindest zum Teil falsche Verdächtigungen herausgestellt haben. Nun spricht Luke darüber, was das mit ihm gemacht hat und wie schlimm es ihm wirklich in dieser Zeit ging.
Luke Mockridge musste die Reißleine ziehen
Zu Anfang konnte Luke noch recht gut mit den Anfeindungen im Netz umgehen, doch als der Shitstorm immer größer wurde und sich auch in die wirkliche Welt übertrug, wurde es für Luke unerträglich. Seine Eltern wurden angegangen, sein Bruder wurde aus der Fahrschule geschmissen, Luke selbst verlor Jobs. „Es ist so, als wenn dein Haus brennt. Dein Haus brennt und du läufst immer wieder rein und rettest Sachen raus. Und irgendwann guckst du auf dieses Haus und sagst: ‚Ich glaub, es muss jetzt einfach niederbrennen.‘ Vielleicht ist es für alle besser, wenn das Haus – das Haus als Metapher für mich und meine Karriere – jetzt komplett niederbrennt. Und dann kommst du an einen Punkt, wo du denkst, jetzt muss ich eine Reißleine ziehen und bin dann zwangseingewiesen worden und habe dann drei Monate in einer Klinik verbracht.“
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In dieser Phase dachte Luke sogar an Suizid, wie er preisgibt: „Du musst ja irgendwann geschützt werden und kommst in einen geschützten Raum, weil das auf einmal sehr konkret und in einen Bereich ging, wo ich einfach geschützt werden musste.“ Damit meint Luke, dass er vor sich selbst geschützt werden musste, um sich nichts anzutun. Er wolle aber nun nicht für Schlagzeilen à la „Suizid-Versuch“ sorgen.

Freundin Joyce Ilg hält zu Luke Mockridge
In der Klinik konnte Luke endlich zur Ruhe kommen – auch deswegen, weil er eine Zeit lang komplett von Medien ferngehalten wurde. Kein Handy, kein Fernseher – dadurch bekam Luke nur einen Teil von dem mit, was draußen passierte. Die Zeit in der Klinik half ihm, doch es gab Kollegen, die behaupteten, die Klinik könnte eine Strategie sein, um sich selbst als Opfer darzustellen.
Lukes gute Freundin Joyce Ilg schockiert das. Sie habe in dieser Zeit mit Lukes Vater telefoniert, der sich große Sorgen um seinen Sohn machte und Angst um ihn hatte.
Dann kam der Deutsche Comedypreis 2021, der den Shitstorm gegen Luke Mockridge noch mal auf eine andere Ebene katapultierte. Hazel Brugger und ihr Mann Thomas Spitzer trugen T-Shirts mit der Aufschrift „Konsequenzen für Comedian XY“ und „Künstler ohne Rückgrat sind Künstler ohne Geschmack“. Schauspielerin Maren Kroymann wetterte beim Comedypreis auf der Bühne gegen Luke. Alle in der Branche wussten aber, dass Luke in der Klinik ist.
Joyce Ilg sagt dazu: „Da habe ich mich gewundert, dass beim Comedypreis noch so gegen dich gewettert wurde, weil ich gedacht habe, wollen Menschen, dass du dich umbringst? Das kann’s ja nicht sein. Also, wenn man schon weiß, an welchem Tiefpunkt du bist, das dann noch mal so hochzuhalten und weiter Öl ins Feuer zu gießen, weil das Haus brannte schon komplett. Und wenn man dann noch was macht, ist es eigentlich: ‚Ich will das Feuer noch größer machen und ich will das Feuer am Laufen halten.‘ Das auf deinem Rücken auszutragen, obwohl sie erstens alle wussten, wie es dir geht und zweitens eben die Wahrheit selber nicht kennen, das fand ich krass.“
Joyce habe zwar Verständnis dafür, dass sich die Leute grundsätzlich aktivistisch für was Gutes einsetzen wollen, doch die Herangehensweise sei schwierig. Es handle sich um eine knallharte Vorverurteilung, sogar um Mobbing. Dem stimmt Luke zu, der findet, Hazel Brugger und Maren Kroymann hätten aus einer „eingebildeten, moralischen Überlegenheit gehandelt“.
Und obwohl Luke ein wenig Genugtuung dabei empfindet, dass sich das Blatt gewendet hat, er möchte keine Rache üben und das Ganze Zahn um Zahn vergelten. Deswegen bittet er seine Fans sogar darum, keinen Hate auf den Instagram-Profilen zu hinterlassen.