Eine kommentierende Analyse
„Love Island“: Die sechste Staffel der Dating-Show ist vorbei – sind zwei Staffeln im Jahr ein Fehler?
Sie sechste Staffel von „Love Island“ ist mit einem verdienten Sieger-Couple zu Ende gegangen. Doch Momente, an die man sich zurückerinnern wird, sind rar gewesen.

Als am Montagabend Robin und Isabell zum Sieger-Couple von „Love Island“ gekürt wurden, konnten damit sicher die Mehrheit der Zuschauer zufrieden sein. Nicht nur, weil sie ja selbst mit ihren Stimmen dafür verantwortlich waren, sondern weil sich die Gewinnern und die Zweitplatzierten – Martin und Andrina – nicht viel nahmen. Beide Couples hätten den Sieg verdient, denn sie wirkten sympathisch, schienen großes Interesse aneinander zu haben und boten dem Publikum verschiedene Fassetten ihres Kennenlernens. In den vergangenen Staffeln gab es so etwas öfter, doch in dieser muss es herausgehoben werden. Und das ist ein Problem.
„Love Island“: Vor einem Jahr war die Show auf ihrem Höhepunkt
Vor rund einem Jahr hatte „Love Island“ seinen zwischenzeitlichen Höhepunkt erreicht. Die vierte Staffel war gerade abgedreht und hatte unfassbare Beliebtheitswerte. Es war die Staffel, in der Melina Hoch und Tim Kühnel trotz aller Schwierigkeiten zueinander fanden, in der Chiara Antonella stets darauf aufpassen schien, dass Frauen nicht aufeinander wütend sind, wenn sie sich für den gleichen Mann interessieren, die Staffel in der Henrik Stoltenberg allerlei Kauderwelsch-Wörter erfand, die es in fünf bis zehn Jahren auf die Shortlist zum Jugendwort des Jahres schaffen dürften.
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Diese Liste könnte nahezu unendlich fortgesetzt werden. Viele Fans behaupten gar, diese Staffel war perfekt und schrauben somit die Erwartungshaltung für alle weiteren „Love Island“-Staffeln in unglaubliche Höhen. Höhen, die mitunter unfair sind, denn jede Staffel ist anders und hat durch unterschiedliche Charaktere eine andere Dynamik. Eine Kopie von Henrik Stoltenberg will schließlich auch niemand sehen. Sonst könnte man sich auch Wiederholungen anschauen.
„Love Island“: War es ein Fehler auf zwei Staffeln zu gehen?
Doch auch die Produktion hat auf diesem Zenit – so scheint es zumindest jetzt – einen Fehler gemacht, der sich nun langsam äußert. Kurz nach dem Ende der Staffel verkündete der ausstrahlende Sender RTL2 nämlich, künftig zwei Staffeln pro Jahr zu zeigen, so wie es auch im „Love Island“-Mutterland Großbritannien gehandhabt wird. Eine im Frühjahr und eine im Spätsommer.
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Doch nach dem ersten „Love Island“-Jahr mit zwei Staffeln kann man zu dem Urteil kommen: Das war vielleicht ein Eigentor! Denn sowohl die Frühjahrsstaffel, als auch die Spätsommerstaffel fielen trotz neuer Villen, und trotz der Top-Besetzung von Sylvie Meis als neuer Moderatorin deutlich ab.
„Love Island“: Auch diese Staffel hatte ihre Momente
Natürlich gab es auch in dieser „Love Island“-Staffel ihre Momente: Die Auf und Ab-Story zwischen Robin und Isabell, der Einzug von Martin als Stimmungskanone und idealem Partner für Andrina, die aufrichtige Suche von Lisa und ihr konsequenter, freiwilliger Auszug, sowie auch die erste Zweigleis-Story von Jannik waren aus dem Holz geschnitzt, aus dem gute „Love Island“-Geschichten erwachsen. Doch damit war es das fast schon. Da hatte die Frühjahrsstaffel mit der Bianca-Paco-Lovestory, dem dauerschwafelnden Erfinder des Full-Circle-Moments Adriano Monaco in nur drei Wochen Sendezeit fast mehr zu bieten.
Das sah offenbar übrigens auch die Produktion so, die in dieser Staffel früh mit zahlreichen Granaten um sich warf, die aber eben nur teilweise zündeten. Viele brachten nicht wirklich Stimmung in die „Love Island“-Villa, einige wie der Berliner Kinan, bekamen sogar kaum Sendezeit. Vieles verpuffte und so bleiben nicht viele Momente, an die man sich nach der Staffel noch erinnern wird.
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„Love Island“: Ist der Pool an TV-affinen Singles in Deutschland zu klein?
Es scheint, als hätten RTL2 und ITV den Deutschen Pool an Singles, die bereit sind im Fernsehen ihre Liebe zu suchen - und dabei einen gewissen Unterhaltungswert bieten, überschätzt. Schon dieses Mal fiel auf, dass bereits einige Islander bereits TV-Erfahrung hatten, was von vielen Fans zu Beginn der Show kritisch beäugt, letztendlich aber kaum Qualität genommen hat.
Die Qualität hat vor allem unter denen gelitten, die sicher ganz liebe Menschen sind, aber einfach nicht fürs TV gemacht scheinen wie beispielsweise Domenik, der nicht unterhaltsam war und die Zuschauer gleichzeitig nicht an seinen Emotionen teilhaben lassen konnte. Auch die Frühjahrsstaffel hatte einige Kandidaten aus dieser Kategorie zu bieten.
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Vielleicht ist zwar Deutschlands TV-Publikum bereit für zwei Staffeln „Love Island“ im Jahr, doch es gibt nicht genug Darsteller, die diese sieben Wochen im Jahr auch füllen. Vielleicht war es zu früh, um von einer auf zwei Staffeln umzustellen. Und womöglich wäre diese Sommerstaffel einfach überragend gewesen, wenn neben Martin, Andrina, Lisa, Robin und Isabell auch Adriano, Paco, Bianca und Greta dabei gewesen wären. Wir werden es nur nie erfahren...