Gesenkte Gesichter. Lord of the Lost aus Deutschland reagieren entgeistert auf die Abstimmungsergebnisse beim Finale des 67. Eurovision Song Contest (ESC) in Liverpool.
Gesenkte Gesichter. Lord of the Lost aus Deutschland reagieren entgeistert auf die Abstimmungsergebnisse beim Finale des 67. Eurovision Song Contest (ESC) in Liverpool. Peter Kneffel/dpa

Wie konnte das nur passieren? Einmal letzter Platz für Deutschland, Schwamm drüber. Klägliche sechs Punkte hatte Malik Harris 2022 für Deutschland eingefahren, zeigte sich trotz der Schmach frohen Mutes. Diesmal sollte alles ganz anders werden, doch auch die Heavy-Metal-Band Lord of the Lost fährt mit einem peinlichen letzten Platz vom ESC in Liverpool zurück nach Hamburg.

ESC-Debakel: „Die Leute mögen Deutschland nicht“ – Fans auch unzufrieden mit ESC-Siegerin Loreen

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Noch bevor die deutschen Kandidaten auf der Bühne standen, ahnten viele, dass auch dieser European Song Contest für Deutschland nicht schön enden würde. „Die Leute mögen Deutschland nicht“, hatten Jan Böhmermann und Olli Schulz in ihrem Live-Kommentar zum ESC auf dem österreichischen Sender FM4 ihre Vorahnung geäußert, dass es überhaupt nicht um den Auftritt Lord of the Lost gehe: Vielmehr spielen Animositäten und unheilige Allianzen häufig eine Rolle bei der Stimmvergabe.

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Optimistischer gab sich NDR-Kommentator Peter Urban, der einen kraftvollen Rock-Auftritt gesehen haben wollte und den TV-Zuschauerinnen und -Zuschauern damit Hoffnung gab, so schlimm würde es wohl nicht werden. Denkste!

Aber wie gewinnt man den European Song Contest, ist der Sieg von Loreen gerecht? Dass die schwedische ESC-Kandidatin Loreen ein zweites Mal den Sieg einfährt, finden etliche Fans unverdient, so Äußerungen in den sozialen Medien. Ein Kommentator in der Süddeutschen wiederum hält die Niederlage von Lord of the Lost für nicht überraschend. Buchmacher hatten die Band eher auf den hinteren Plätzen gesehen, ganz hinten aber nicht. 

ESC-Verlierer Lord of the Lost mit der Frage der Fragen: „Wen wird Deutschland nächstes Jahr ins Rennen schicken?“

Nicht zuletzt: Wie steht die Band zu ihrer Niederlage? Auf Instagram melden sich die Hamburger Glam-Rocker ohne Gram zu Wort.

„Vielen Dank an alle für diese tolle Erfahrung! Wir haben jede Sekunde davon geliebt!“ Alles hätten sie gegeben: Anstrengung, Hingabe, Liebe, und doch hat es nicht gereicht. „Wen wird Deutschland nächstes Jahr ins Rennen schicken?“ Die Frage der Fragen kann die Band nicht beantworten, die etwas für sie viel Bedeutenderes im Sinn hat: Sie blickt nämlich auf viele bereits ausverkaufte Auftritte in diesem Jahr und eine zweite Tour mit der Heavy-Metal-Legende Iron Maiden.