Lena Meyer-Landrut bei der Fashion Week in Berlin.
Lena Meyer-Landrut bei der Fashion Week in Berlin. dpa/Jens Kalaene

Seit ihrem Auftritt beim ESC in Oslo 2010 ist Lena Meyer-Landrut vor den Augen der Öffentlichkeit langsam erwachsen geworden. Sie brachte zahlreiche Alben raus, betätigte sich als Influencerin, erfand sich musikalisch immer wieder neu - und war dann während der Corona-Pandemie plötzlich wie vom Erdboden verschwunden, ehe sie sich im Mai mit neuer Musik zurückmeldete. Nun hat die inzwischen 30-Jährige dem Magazin Stern ein ausführliches Interview gegeben - und darin auch über die Dinge gesprochen, die sie vielleicht verpasst hat. 

Lena Meyer-Landrut übers Erwachsenwerden

Lena Meyer-Landrut ist nach eigener Aussage in den vergangenen Jahren erwachsen geworden. Sie interessiere sich mehr für Politik, verbringe mehr Zeit in der Natur. Und dabei sei ihr Weg zum Erwachsenen ganz anders verlaufen als bei den meisten anderen, die sich in ihren frühen Zwanzigern ausprobieren. 

„Ich habe nie besoffen auf Homepartys in die Ecke gekotzt – das war definitiv nicht möglich“, sagt Lena über die Jahre, in denen sie nach ihrem ESC-Sieg längst bekannt war. Auch hätte sie gerne studiert, hat das aber nicht in ihrem Leben unterbekommen.  Tauschen würde sie ihr Leben dennoch nicht, denn sie habe andere tolle Dinge erlebt und sei „zufrieden damit, wie es bis hierhin lief“.

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Lena Meyer-Landrut vor zehn Jahren bei ihrem zweiten ESC in Düsseldorf.
Lena Meyer-Landrut vor zehn Jahren bei ihrem zweiten ESC in Düsseldorf. Imago

Lena Meyer-Landrut ist selbstsicherer als vor zehn Jahren

Versagensängste plagen sie trotz aller Erfahrung im Musikgeschäft noch immer ein bisschen, wie sie zugibt. „Es ist nicht so, dass ich täglich an Selbstzweifeln vergehe, aber ich bin nicht so standfest, wie viele meinen. Auf einer Skala der Selbstsicherheit wäre ich vielleicht eine sieben von zehn“, sagt sie in dem Interview.

Dennoch sei ihr Bedürfnis, Erwartungen zu entsprechen, längst nicht mehr so groß wie noch zu Beginn ihrer Karriere und mit dieser Haltung gehe es ihr viel besser. Noch vor wenigen Jahren sei es ihr immer wichtig gewesen, dass Leute, die sie neu kennenlernen, sie supernett finden. „Ich wollte einfach nicht, dass jemand sich in seinen Vorurteilen bestätigt fühlt“, sagt sie und spielt darauf an, dass sie immer wieder als arrogant, zickig, eingebildet oder abgehoben charakterisiert wurde. Inzwischen werde sie als professionell gesehen und das gefalle ihr. 

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Einen Rat würde Lena ihrem 19-jährigen Ich übrigens nicht geben. Wenn sie durch die Zeit reisen könnte, würde sie sich einfach nur beobachten, aber nicht eingreifen. „Wenn ich ihr einen Ratschlag geben würde, der einen ihrer Fehler in Zukunft vermeidet, dann würde das meinen Weg vielleicht verändern und ich würde nicht dort ankommen, wo ich heute bin“, sagt sie. „Es ist alles okay so, wie es war. Im Hier und Jetzt bin ich glücklich.“