Es ist der erste Auftritt für Kim Gloss (32) und ihren Mann Alexander Beliaikin nach der Geburt ihrer Tochter Rosa vor knapp vier Monaten. „Wir freuen uns, mal aus unserem Alltagsstrudel rauszukommen“, sagt Kim dem Berliner KURIER bei den BUNTE New Faces Awards Style. Und Alexander ergänzt: „Gerade das erste Jahr nach einer Geburt ist schwer. Die Nerven liegen blank, keiner ist ausgeschlafen. Deswegen ist es umso wichtiger, dass man sich als Paar nicht vergisst.“ Kim und Alexander genießen die Zeit zu zweit, aber auch die Momente als Familie. Das Paar hat ein schweres Jahr hinter sich, worüber sie jetzt erstmals sprechen.
Kim Gloss blickt nach Hirn-OP positiv in die Zukunft
Vor einem Jahr machte Kim öffentlich, dass sie einen Gehirntumor hatte, den sie sich operativ entfernen lassen musste. „Ich habe das zuerst gar nicht so realisiert, was ich in einem Jahr alles durchgemacht habe. Von der Diagnose zur Hirn-OP und auch noch andere Hürden, die zwei Schwangerschaften, die leider nicht weitergeführt wurden und abgegangen sind. Darüber habe ich bisher noch gar nicht gesprochen, aber seit heute mache ich das. Zwei Monate nach der OP bin ich dann erneut schwanger geworden und dann hat es geklappt. Es war alles eine Prüfung von Gott oder wem auch immer. Es hat mich noch stärker gemacht. Ich blicke jetzt positiv in die Zukunft“, erzählt Kim.
Dass Kim vor der Geburt ihrer dritten Tochter zwei Fehlgeburten hatte, war bisher noch nicht bekannt. Erst jetzt spricht die Sängerin darüber und das hat einen Grund. „Es sollte kein Tabu-Thema sein. Auch, um andere Menschen dafür zu sensibilisieren, nicht immer nachzufragen und zu sagen ‚Ihr müsst auch mal ein Kind machen‘ oder ‚Noch ein Geschwisterchen‘. Man weiß immer nicht, was dahinter steckt. Es passiert häufig.“ Die schwierige Zeit hat Kim und Alexander zusammengeschweißt, sagen sie.

Wichtiger Appell nach Gehirntumor
Gegenüber den Kindern haben Kim und Alexander ihren Hirntumor zunächst verheimlicht, um sie zu schützen. Am Tag der OP sagte Kim den Kindern, sie müsste beruflich nach Köln fahren. Ob das richtig war? Kim weiß es nicht. „Vielleicht haben sie jetzt kein Vertrauen mehr. Was ist, wenn ich wirklich mal beruflich nach Köln muss? Dann denken sie vielleicht, dass ich wieder ins Krankenhaus muss. Am Ende des Tages habe ich es in dem Moment für richtig empfunden. Aber ich weiß bis heute nicht, was richtig ist. Ich war traumatisiert von der Geschichte meiner Mutter, weil ich ja dasselbe durchgemacht habe. Und als ich wusste, wann die OP ist, konnte ich nicht schlafen und es hat mich damals so mitgenommen. Das wollte ich meinen Kindern nicht antun.“
Aktuell geht es Kim wieder gut. Sie muss jetzt einmal im Jahr in die Röhre, wie sie sagt, also zum MRT. „Ich möchte viele Menschen erreichen und appellieren, regelmäßig zur Vorsorge zu gehen. Es nicht zu vergessen und sich auch nicht abwimmeln zu lassen, wenn man ein gutes Gefühl hat. Das war damals bei meiner Mutter so. Sie hatte Kopfschmerzen, wurde mit Migräne nach Hause geschickt, ist drei Jahre damit rumgelaufen und dann war es zu spät.“