Kritik oder Geschmacklosigkeit?

„Kill Till“: Lindemann provoziert mit T-Shirt vor Rammstein-Show in Polen

Der Rammstein-Sänger trat mit einem T-Shirt vors Hotel in Katowice, das wohl schon wieder Aufsehen erregen sollte.

Teilen
Till Lindemann bei einer Rammstein-Show im Berliner Olympiastadion.
Till Lindemann bei einer Rammstein-Show im Berliner Olympiastadion.Volkmar Otto

Demut scheint nicht seine Stärke zu sein: Vor einem Konzert der Band Rammstein in Polen hat der umstrittene Sänger Till Lindemann ein provokatives T-Shirt getragen. Die Aktion kommt als Episode in einer Reihe von Eklats, die Lindemann derzeit auf der Rammstein-Tour produziert.

Lindemann trägt „Kill Till“ als T-Shirt in Polen

Auf dem T-Shirt, dass er beim Verlassen eines Hotels in der oberschlesischen Stadt Katowice trug, stand der Schriftzug „Kill Till“. Der Spruch mit Anlehnung an den Film „Kill Bill“ von Quentin Tarantino hatte ursprünglich auf Postern von Teilnehmern bei den Protesten gegen die Konzerte der Band Rammstein geprangt.

Dazwischen stand etwas kleiner „your toxic masculinity“ - „deine toxische Männlichkeit“. Ob der Einschub auch auf dem T-Shirt von Lidnemann zu sehen ist, ist auf den Fotos nicht zu erkennen. Die Protestierenden wollten damit ursprünglich dazu aufrufen, dass Lindemann sein Verhalten ändere. 

Rammstein-Sänger mit weiteren Provokationen

Doch der Rammstein-Frontmann, der sich derzeit erheblichen Missbrauchsvorwürfen ausgesetzt sieht und gegen den die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt, denkt gar nicht daran. Statt sich demütig zu verhalten und Reue gegenüber möglichen Opfern zu zeigen, reiht Lindemann einen Skandal an den anderen und provozierte vor oder während der meisten der Konzerte der aktuellen Tour. 

Dabei hat er möglicherweise auch mögliche Opfer verhöhnt, die Lindemann der Gewalttaten beschuldigen. In Wien machte er sich beim Singen des Liedes „Ohne Dich“ vermutlich über eine Frau lustig, die in einem ORF-Interview angab, von Lindemann verprügelt worden zu sein.  Er sang dabei von „Po-Klatschern“. Das mutmaßliche Opfer gab in dem Interview an, von Lindemann derart hart auf den Po geschlagen worden zu sein, dass sie extreme Scherzen gehabt habe.

Auf einem anderen Konzert sang er statt „Alle haben Angst vorm schwarzen Mann“ einfach „Alle haben Angst vorm Lindemann“.

Ob er am Montagabend beim Konzert in polnischen Chorzow weitere Provokationen folgen ließ, ist bisher noch unklar.