Er ist der Neue bei „Beauty & The Nerd“: Nach Jahrzehnten als erfolgreicher Berliner Modedesigner übernimmt Kilian Kerner das große Umstyling der Nerds am Ende der Staffel. Damit tritt Kilian in die Fußstapfen von Thomas Rath, der den Nerds in den vergangenen Jahren neue Looks verpasste. Ob Kilian Kerner deswegen unter Druck stand? Der Berliner KURIER hat mit ihm über seine neue Aufgabe gesprochen.
Kilian Kerner stylt Nerds bei „Beauty & The Nerd“ um
Bei „Beauty & The Nerd“ treffen schöne Frauen auf nerdige Männer, die zusammen in eine Villa gesteckt werden und in Teams um den Sieg kämpfen. Total klischeehaft? Na klar, doch genau das lieben die Fans an der TV-Show, die in diesem Jahr in die sechste Runde geht. Das Umstyling der Nerds ist jedes Mal das Highlight der Staffel. „Ich weiß noch ganz genau, ich lag im Bett, als die Anfrage kam, es war später Abend. Ich habe sofort meinen Freund neben mir aufgeweckt, ‚Beauty & The Nerd‘ ist seine Lieblings-Trash-Show. Er hat einfach nur ‚Mach das!‘ gesagt, sich umgedreht und weitergeschlafen. Ich musste aber tatsächlich darüber nachdenken und habe mich gefragt, ob die Show zu mir passt, vor alle wegen den Beautys“, erzählt Kilian dem KURIER.
Kilian sorgte sich also vor allem um das Verhalten der Beauty-Damen, die oftmals bereits aus Reality-Formaten bekannt sind und regelmäßig im TV ausflippen – so zum Beispiel Elsa Latifaj, die Kilian bereits von ihrer GNTM-Teilnahme kennt. Doch bei einem ersten Telefonat mit ProSieben konnten Kilians Zweifel ausgeräumt werden. „Es liegt ja an mir, was ich daraus mache.“
Vor allem die Nerds haben den Designer berührt, wie er erzählt. Er habe viele, tiefgehende Gespräche mit den Kandidaten geführt und dabei sogar ein paar Tränen vergossen. Dass es so emotional werden würde, damit hat Kilian Kerner nicht gerechnet. Der Wahl-Berliner selbst war nie ein Nerd, könne sich aber wegen der Rolle als Außenseiter sehr gut mit ihnen identifizieren. „Ich hatte eine beschissene Schulzeit. Ich sah damals aus wie ein Mädchen und das in den 80er und 90er Jahren in einer Kleinstadt, das war natürlich nicht einfach.“
Modedesigner will das Beste aus den Nerds herausholen
Die Kritik in den vergangenen Jahren: Die Nerds wirkten nach dem Umstyling für manche Zuschauer zu verkleidet. Das will Kilian Kerner vermeiden. Er habe sich vorher nichts vorgenommen, auch nicht, irgendwas bewusst anders zu machen als Thoms Rath. „Thomas und ich sind zwei so unterschiedliche Personen“, sagt er, betont aber auch: „Mein Ziel war es, das Beste aus den Nerds herauszuholen. Ich will ihnen aber auch gerecht werden. Das heißt, jemand der eigentlich Schwarz mag, bekommt jetzt keine pinken Haare.“
Das Umstyling sei keine Radikalveränderung, sondern vielmehr ein Angebot an die Nerds. Kilian nimmt die Kandidaten an die Hand und zeigt ihnen, welche optischen Möglichkeiten sie haben. Am Ende entscheiden die aber immer noch selbst, ob sie dieses Angebot annehmen oder wieder zu ihren Nerd-Looks zurückkehren. „Die Show zeigt diese Macht, die Mode haben kann. Mode ist nicht immer oberflächlich, sondern kann Menschen, die es wollen, verändern.“ Übrigens: Natürlich steckt Kilian die Nerds nicht ausschließlich in seine eigene Kollektion, das würde nicht funktionieren, glaubt er: „Man kann jetzt nicht aus einem Nerd eine High-Fashion-Glitzer-Maus machen.“
„Beauty & The Nerd“ startet am Donnerstag, den 26. Juni, um 20.15 Uhr auf ProSieben und auf Joyn.