Nach Vorwürfen sexueller Belästigung

Kevin Spacey: Ich verliere mein Haus und habe Millionen-Schulden

Star-Rollen in „American Beauty“ und „House of Cards“ brachten ihm einst Ruhm und Geld. Doch Vorwürfe sexueller Belästigung ließen seinen Stern sinken.

Teilen
Als Vorwürfe gegen Kevin Spacey publik wurden, beendete Netflix umgehend die Zusammenarbeit.
Als Vorwürfe gegen Kevin Spacey publik wurden, beendete Netflix umgehend die Zusammenarbeit.Alberto Pezzali/AP/dpa

Er kann seine Rechnungen nicht mehr bezahlen, ist hoch verschuldet und ist vielleicht schon bald obdachlos. Unter Tränen erzählte der frühere Hollywood-Star Kevin Spacey („American Beauty“, „House of Cards“) am Dienstag in der Fernsehsendung „Piers Morgan Uncensored“, das sein Haus in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland diese Woche zwangsversteigert wird. Nach Prozessen wegen sexueller Belästigung habe er kein Geld mehr und „viele Millionen“ Schulden, sagte der 64-Jährige dem britischen Reporter Piers Morgan.

Mehrere Männer hatten Spacey in den vergangenen Jahren sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Die 2017 im Zuge der MeToo-Debatte erstmals mit Nachdruck öffentlich gemachten Vorwürfe des Schauspielers Anthony Rapp gegen den zweifachen Oscar-Preisträger hatten weitere Anschuldigungen nach sich gezogen und Spaceys Karriere ins Wanken gebracht.

In der 90-minütigen Sendung „Piers Morgan Uncensored“ kämpfte Kevin Spacey mit den Tränen.
In der 90-minütigen Sendung „Piers Morgan Uncensored“ kämpfte Kevin Spacey mit den Tränen.YouTube/ Piers Morgan Uncensored

Spacey bestritt die Vorwürfe Rapps – und eine New Yorker Jury sprach den Star 2022 frei. Weitere Männer gingen vor Gericht, doch einige Klagen wurden zurückgezogen oder wegen Verjährung abgewiesen. Auch in einem Prozess vor einem Londoner Gericht, in dem ihm vier Männer sexuelle Übergriffe vorgeworfen hatten, gab es 2023 einen Freispruch für Spacey.

In der 90-minütigen Sendung „Piers Morgan Uncensored“ räumte Spacey Fehler ein, wies aber den Vorwurf zurück, er habe sich aggressiv verhalten. Er sei an Grenzen gegangen und habe andere auf sexuelle Weise berührt, ohne zu wissen, dass sie es nicht wollten. Er sei in diesen Situationen aber „sanft“ vorgegangen.

Bei dem Prozess in London hatte die Anklage das Bild eines Mannes gezeichnet, der seine Macht ausnutzt, um Männer sexuell zu belästigen. Spacey hatte die Vorwürfe bestritten beziehungsweise gesagt, es habe sich um einvernehmlichen Sex gehandelt.

Als Vorwürfe gegen Spacey publik wurden, beendete Netflix umgehend die Zusammenarbeit zu der Hit-Serie „House of Cards“, in der Spacey die Rolle des knallharten Politikers Frank Underwood spielte. Auch wurden Szenen mit dem Star in dem Thriller „All The Money in the World“ (Alles Geld der Welt) nachträglich entfernt. ■