Terror-Angst in Deutschland, so titelten die Zeitungen vor einigen Tagen groß. Der Bundesverfassungsschutz schlug Alarm, dass sich die Gefahr für Anschläge drastisch erhöht habe - und vor allem wegen des christlichen Hintergrunds auf Weihnachtsmärkten. Rund um die Weihnachtsmärkte in Deutschland herrscht deswegen ein Großaufgebot an Polizei. Auch beim Straßenfeger Charity-Event von Designer Maximilian Seitz in der Mall of Berlin am vergangenen Donnerstag (30. November) ist das Thema präsent.
Der Berliner KURIER hat mit den teilnehmenden Promis über das Thema gesprochen und erfahren, wie sie mit der aktuellen Angst vor dem Terror in Deutschland umgehen.
Regina Halmich: „Angst ist nie ein guter Begleiter, Angst lähmt“
Regina Halmich (47) meint: „Als ehemalige Boxerin sage ich: Angst ist nie ein guter Begleiter, Angst lähmt. Ich glaube schon, dass wir unser Leben weiterleben müssen, aber nicht achtlos. Natürlich ist einem bewusst, dass sich die Zeiten verändert haben. Es ist kein gutes Jahr.“

Schauspielerin Katy Karrenbauer (60) erinnert sich an den Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche im Jahr 2016, bei dem der islamistische Terrorist Anis Amri einen Sattelzug in eine Menschenmenge steuerte. 13 Menschen kamen dabei ums Leben, über 60 wurden zum Teil schwer verletzt. „Ich wäre eigentlich an dem Tag, an dem Anis Amri in den Breitscheidplatz gefahren ist, dort gewesen und hätte Kartoffelpuffer für Obdachlose gebacken. Am gleichen Tag war jedoch auch das Weihnachtsessen für Obdachlose und Bedürftige von Frank Zander, wo ich gekellnert habe. Aber wäre das nicht gewesen, wäre ich zu dem Zeitpunkt dort gewesen. Entweder wir wären selbst tot oder verletzt oder wir wären Ersthelfer gewesen.“
„Der Bergdoktor“-Darstellerin Ronja Forcher (27) sagt: „Ich bin ein Mensch, der auf die Systeme in Deutschland vertraut. Sonst könnte man nicht mehr vor die Tür gehen, wenn man kein Vertrauen in unser Land hat. Wir leben in einem solchen Wohlstand und haben so viele Privilegien. Deswegen fühlt es sich für mich nicht richtig an, mich mit einer potenziellen Gefahr zu beschäftigen, die mich rein statistisch wahrscheinlich nicht treffen wird. Aber natürlich beschäftigt mich die große Ungerechtigkeit, die viele Gewalt und all das Schreckliche, was gerade in unserer Welt passiert.“

Barbara Engel: „Man tut nichts Gutes, außer man tut es“
Ronja Forcher weist auf die Menschen hin, um die es an diesem Tag in der Mall of Berlin hauptsächlich gehen soll und die auch während der Terror-Gefahr nicht vergessen werden dürfen: Menschen, die kein Dach über dem Kopf haben und auf der Straße leben. Mit viel prominenter Unterstützung veranstaltet Maximilian Seitz deswegen ein jährliches Event, bei dem Geschenktüten für Obdachlose in Berlin gepackt werden.
Eine Veranstaltung, die auch Barbara Engel (71) gerne unterstützt: „Man tut nichts Gutes, außer man tut es. Bei mir steht vor allem die Menschlichkeit im Vordergrund. Es gibt so viele arme Menschen, die durch ein Schicksal in die Armut geraten sind. In dieser kaputten Welt, in der wir gerade leben, ist es wichtig, dass wir die unterstützen, die es wirklich nötig haben. Das unterstütze ich, wo ich nur kann.“
Auch Schauspielerin Franziska Traub (61) ist vor Ort, um zu helfen: „Obdachlosigkeit ist ein großes Thema in Berlin und wird immer schlimmer. Ich wohne in Neukölln und sehe, wie Leute dort in der U-Bahn-Station übernachten. Das ist natürlich nicht nur ein Problem in Berlin. Aber Tatsache ist ja, dass es zum Beispiel in München nicht so schlimm ist. Oder es fällt nicht so sehr auf. Man fragt sich, wie die das hinkriegen. Aber Berlin zieht nun mal auch viele Leute an, auch Menschen aus Ost-Europa. Berlin macht ja eigentlich schon viel, aber es müssen trotzdem noch viel mehr Möglichkeiten geschaffen werden, wo die obdachlosen Menschen zumindest über die Wintermonate hinweg bleiben können.“
Die Tüten werden am 8. Dezember unter Ausschluss der Öffentlichkeit an obdachlose Menschen in Berlin übergeben. ■