Wie 75 wirkt Jürgen Drews noch längst nicht
Wie 75 wirkt Jürgen Drews noch längst nicht dpa/Ina Fessbender

Bühnen sind seine Welt. Ob im „Bierkönig“ auf Malle oder bei der Betriebsfeier einer großen Versicherung in den Westfalenhallen – wenn Jürgen Drews ans Mikro tritt, kocht der Saal. Der gefühlte Dauergast in der ZDF-Hitparade der 1970er-Jahre („Ein Bett im Kornfeld“) wird am Donnerstag 75 Jahre alt. 

Wer einen Auftritt von ihm besucht, wird sein Alter nicht glauben, zu agil turnt der „König von Mallorca“ auf den Bühnen herum. Doch in diesem Jahr ist alles anders. Das Coronavirus hat auch Drews ausgebremst. „Wegen der Krise wurden auch bei mir einige Veranstaltungen abgesagt. Bis Ende April hatte ich mir die Zeit aber sowieso relativ frei gehalten. Ich wollte mich zurücklehnen, ins Studio gehen und an meinem Album arbeiten, und nicht so viel durch die Gegend fahren wie sonst meistens.“ 

Jürgen Drews schaltet einen (kleinen) Gang zurück

Drews sagt, dass er seine Auftritte bereits seit längerem reduziere. Er möchte nicht immer nur „on the road“ sein. „So viele Hummeln haben ich nicht mehr in der Buxe“, sagt Drews. Seine zweite Ehefrau Ramona schränkt lachend ein: „Das Kürzertreten hat schon auch was mit Corona zu tun, so ganz freiwillig ist es nicht.“ Aber Ramona gibt zu: „Er ist nicht mehr ganz so schlimm wie früher, da hat er schonmal gerne zwei, drei Auftritte pro Tag angenommen. Es wurden jetzt ein paar Auftritte abgesagt oder vorerst verschoben, über Ostern wäre dann die Mallorca-Saison gestartet.“ Sein letzter Auftritt war am 6. März in Berlin.

Jürgen Drews mit seiner Frau Ramona
Imago-Images/Reichwein
Jürgen Drews mit seiner Frau Ramona

Eine große Geburtstagsfeier zu seinem 75. absagen, mussten die Drews’ wegen Corona nicht. „Ganz in uns gekehrt werden wir diesen Tag verleben. Ich schlurfe nicht durch die Gegend. Das machen wir auch zu allen Festtagen wie Weihnachten nicht. Wir ziehen uns schön an, auch wenn wir nicht weggehen. Das ist unser Respekt voreinander.“

Jetzt will Jürgen Drews die 100 knacken

Diesen Geburtstag, den findet er schon komisch. „Das ist ja immerhin ein sehr einschneidendes Erlebnis, wenn man sich das vor Augen führt. Wenn ich an meine Jugendzeit zurückdenke, da hab ich bei einem 75-Jährigen gedacht: Alter Opa, der stirbt bald. Aber ich will 100 werden!“

Drews wurde bei Berlin geboren und wuchs in Schleswig-Holstein auf. Er ist ein begnadeter Banjo-Spieler, war Teil der „Les Humphries Singers“, Musikproduzent und Ende der 1980er-Jahre auch Moderator im Fernsehen. Dabei sieht er sich eigentlich ganz anders: „Ich war immer schon ein Einsiedler, auch während der Schulzeit. Ich hatte immer weniger Kontakt. Ich bin mehr so ein Alleinunterhalter. Aber ich brauche hin und wieder die Geselligkeit. Aber eine andere Geselligkeit.“ Damit meint der „König von Mallorca“ den Kontakt zum Publikum.