Er wurde „James Last des Ostens“ genannt
Jo Kurzweg gestorben: Der DDR-Orchesterchef stand mit fast allen Ost-Stars auf der Bühne
Er trat zum Beispiel mit Frank Schöbel, Hauff & Henkler und Aurora Lacasa auf.

Hans-Joachim (Jo) Kurzweg war in der DDR ein bekannter Orchesterchef. Jetzt ist der Musiker im Alter von 86 Jahren gestorben. Den meisten wird er wohl in Erinnerung bleiben als Chef des nach ihm benannten Orchesters Jo Kurzweg.
Laut einem aktuellen Bericht der SuperIllu ist Hans-Joachim Kurzweg den Folgen eines Schlaganfalls erlegen. Er wurde 86 Jahre alt. Der gebürtige Brandenburger hatte vor allem in der DDR der 1970er-Jahre mit seinem Orchester Jo Kurzweg große Erfolge gefeiert. Dessen besonderer Partysound bescherte ihm auch den Titel „James Last des Ostens“.
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Jo Kurzweg arbeitete mit vielen DDR-Prominenten zusammen
Die Liste der Prominenten, mit denen Kurzweg zusammengearbeitet hat, ist lang. Sie reicht von Monika Herz, Gerd Michaelis, Frank Schöbel, Chris Doerk, Achim Mentzel und Muck (Hartmut Schulze-Gerlach) über Uschi Brünig, Peter Albert, Rica Déus, Dagmar Frederic und Ingrid Raack sowie Hauff & Henkler bis hin zu Peter Wieland, Uwe Jensen und Aurora Lacasa.
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Der letzte Chef des Plattenlabels Amiga und Freund Kurzwegs, Jörg Stempel, sprach mit der SuperIllu darüber, wie Kurzweg über den Titel „James Last des Ostens“ gedacht hat: „Die Bezeichnung fand er durchaus ehrenwert. Andererseits meinte er zu Recht, nicht über Weststars definiert werden zu müssen.“
Kurzweg veröffentlichte mit seiner Big Band 43 LPs, darunter auch Weihnachtsalben: „Leise rieselt der Schnee“ von 1977 ist eines der meistverkauften der DDR und wird bis heute gern an den Festtagen aufgelegt.
Jo Kurzweg war auch beim RIAS
Der 1936 in Strausberg bei Berlin geborene Hans-Joachim Kurzweg begann bei den Strausberger Spatzen seine musikalische Laufbahn als Cellist, wie die Internetseite DDR-Tanzmusik schreibt. Anfang der 50er-Jahre musizierte er im Jugendorchester des Senders RIAS und danach im Berliner Sinfonieorchester.
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Durch ein Engagement als Posaunist am Theater in Greifswald verlegte er für einige Zeit seinen Wirkungsbereich an die Ostseeküste. Schon Anfang der 60er-Jahre kehrte er als Solo-Posaunist am Friedrichstadtpalast nach Berlin zurück. 1969 gründete er das Orchester Jo Kurzweg und arbeitete viele Jahre mit Gerhard Siebholz zusammen. Sein Orchester etablierte sich bald als bedeutendster Klangkörper für Partysound in der DDR.
Kurzwegs Musik prägte die Unterhaltung in der DDR, allein in der Fernsehsendung „Ein Kessel Buntes“ war er 50-mal zu Gast. Ab 1974 einfach nur Orchester Jo Kurzweg genannt, untermalte der Gerd-Michaelis-Chor und später der Cantus-Chor die meist fröhlichen Melodien.
Kurz nach dem Ende der DDR wurde das Orchester aufgelöst. Jo Kurzweg trat danach solo als Posaunist auf. Im Jahr 1992 gründete er erneut eine Combo unter dem Namen Jo-Achimsthaler und spielte vorwiegend volkstümliche Weisen. 2011 zog er sich aus dem Musikbusiness zurück.