Wegen Corona machen Promis jetzt Wohnzimmer-TV
Das beste Mittel, um das Coronavirus einzudämmen, ist zu Hause zu bleiben. Die großen Privatsender stampfen Sendungen aus der Isolation aus dem Boden. Doch die erste wurde schon abgesetzt.

„The Show must go on“ – die Show muss weitergehen. So heißt es gemeinhin in der Unterhaltungsbranche, wenn trotz schwieriger Situationen weitergearbeitet wird. Die Corona-Krise ist so eine Situation. Und es ist aufgrund der weitreichenden Ausgangsbeschränkungen eine Lage, in der das Fernsehen, das Kultur, Nachrichten und Unterhaltung direkt und ohne menschlichen Kontakt ins Wohnzimmer transportiert eine wichtige Rolle einnimmt. Doch weil die Produktion in dieser noch nie dagewesenen Situation nicht weitergehen kann wie gewohnt, müssen die Sender erfinderisch werden – und zeigen nun neue Heimformate.
Die Quarantäne-WG ist schon wieder Geschichte
Den Anfang machte der Kölner Sender RTL, der mit Günther Jauch, Thomas Gottschalk und dem mit Sars-CoV-2 infizierten Oliver Pocher gleich drei seiner Moderations-Flagschiffe in die „Quarantäne-WG“ schickte. Montag, Dienstag und Mittwoch lief die Sendung zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr. Die erfahrenen Showstars saßen dabei in ihren Wohnungen, hatten kabellose Kopfhörer im Ohr und sprachen in ihre Laptops.

Ein Konzept das nicht überzeugen konnte. Schon am Donnerstag setzte RTL die Show wieder ab. Am Mittwochabend hatten zur besten Sendezeit nur noch 1,41 Millionen die Show der Produktionsfirma i&u eingeschaltet – fast zwei Millionen Zuschauer weniger als beim Debüt am Montag. „Auch wenn uns mit der ,Quarantäne-WG’ nicht gelungen ist, in dieser außergewöhnlichen Zeit den Nerv der Zuschauer zu treffen, spornt es uns an, kreativ und spontan zu bleiben“, teilte RTL-Unterhaltungschef Kai Strum mit. Statt der „Quarantäne-WG“ wird am Donnerstag die Serie „Der Lehrer“ laufen. Am Freitag dann die Show „Let’s Dance“ wie gewohnt um 20.15 Uhr.
Mark Forster singt aus seinem Studio
Weiterhin im Programm bleibt allerdings die ebenfalls frisch aus dem Boden gestampfte Show „Live aus der Forsterstraße“ mit Mark Forster, die mittwochs auf RTLs Schwestersender Vox läuft. Von seinem Plattenstudio aus schaltet er sich mit Kollegen wie Sido, Johannes Oerding oder James Blunt zusammen, um mit ihnen zu musizieren.

Auch die Münchener Konkurrenz von Sat.1 setzt in Zeiten von Corona auf zwei Wohnzimmer-Formate. Für die tägliche Unterhaltung wurde „Luke, allein zuhaus“ mit Luke Mockridge aus dem Boden gestampft. Der Comedian sendet aus einem nachgebauten Wohnzimmer und schaltet sich verschiedene Gäste zu. Mit dabei – wie schon bei RTL – der Sänger Max Giesinger. Am Freitag melden sich dann weitere Comedians aus ihren Wohnungen zu Wort, wenn Sat.1 zur „Comedy Konferenz“ lädt. Die Show geht also weiter – wenn auch von daheim.