Hollywood-Star Nicole Kidman (52) im Januar bei einer Preisverleiung in Los Angeles.
Hollywood-Star Nicole Kidman (52) im Januar bei einer Preisverleiung in Los Angeles. Foto: Jordan Strauss/Invision/AP/dpa

Mit „Top of the Lake“ und „Big Little Lies“ war Filmschauspielerin Nicole Kidman (52) auf dem Weg, zur Bildschirm-Queen ernannt zu werden. Ihre dritte Serie „Undoing“ sollte die Krönung sein. Sie spielt eine erfolgreiche Psychologin, deren perfektes Leben mit einem Schlag aus den Fugen gerät. Die Vorab-Kritiken waren super und Kidman-Fans freuten sich auf den Serien-Start. Dann tat das Corona-Virus das, was der Titel „Undoing“ auf Deutsch bedeutet: Er ruinierte Nicoles Hattrick. Der Sender HBO verschob die Premiere auf unbestimmte Zeit. Die Oscargewinnerin hatte in unserem Interview das Unheil kommen sehen: „Dieses Virus macht mir Angst. Wir sind alle überfordert.“  

Wie gehen Sie und Ihre Familie mit der Situation um?

Wir versuchen alle Anweisungen genau zu befolgen. Alte Angewohnheiten zu brechen, ist schwer. Aber es ist notwendig.

Was glauben Sie, wie lange wir noch unter den Auswirkungen von Covid-19 leiden werden?

Ich bin überzeugt, dass das Virus die Welt verändern wird. Ärzte haben solch eine Pandemie ja schon vor Jahren vorausgesagt. Vor ein paar Monaten haben wir zusammen „Contagion“ im Fernsehen geschaut und meinten, ,Mann, wäre das nicht furchtbar, wenn das passieren würde?’ Und jetzt ist es genau so gekommen.

Fällt es Ihren Kindern schwer, zu Hause bleiben zu müssen?

Für unsere ganze Familie ist es eine große Umstellung. Wir sind an das Nomadenleben gewöhnt. Wir ziehen sonst gemeinsam als Familie von Filmset zu Filmset.

Wie beschäftigen Sie Ihre beiden Töchter daheim?

Die können sich schon gut allen beschäftigen. Meine ältere Tochter Sunday (11) nutzt die Zeit für ihre große Leidenschaft. Sie will unbedingt Filmemacherin werden und dreht Filmchen am Fließband, die sie dann auf ihrem Laptop schneidet.

Und die Jüngere?

Faith kommt ganz nach mir und will unbedingt Schauspielerin werden. Sie versucht ständig, der Star in den Filmen ihrer großen Schwester zu sein. Leider bringt das manchmal Streit. Sunday hat sie grade erst gefeuert. Weil Faith ihre Texte immer wieder falsch gesagt hat. Den Wutausbruch hätten Sie hören sollen. (lacht)!

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Wird Mama auch gecastet?

Nein. Sunday will mich nicht (lacht). Dafür mussten ihre Freundinnen aus der Schule vorsprechen, um eine Rolle zu bekommen! Oh Gott, sie wird mich umbringen, wenn sie erfährt, dass ich über sie rede (lacht). Ich bin jetzt besser mal still.

Okay, das noch: Unterstützt Mama die Hollywood-Ambitionen ihrer Mädchen?

In diesem Alter wechseln Berufswünsche ständig. Vor kurzer Zeit war noch Tierärztin angesagt. Aber ich werde sie in allem unterstützen. Sie haben beide übrigens kleine Rollen in „The Undoing“ bekommen. Sprechrollen sogar. Das mussten sie sich allerdings verdienen. Sie haben schon vorher als Statistinnen mitgeholfen. Ohne Murren oder Starallüren.

Dann ist die Serie ja eine echte Familienproduktion! Hat ihr Ehemann Keith Urban die Musik dazu geschrieben?

Er hat es angeboten, dass wir seine Songs benutzen dürfen. Aber er besitzt halt nicht die Rechte und es wäre zu teuer geworden. Unser Budget war nicht so groß.

Sie tragen glatte blonde Haare anstatt Ihrer sonst lockigen roten Mähne. Das steht Ihnen gut!

Danke! Das war für die Rolle in „Undoing“. Aber ich war echt erstaunt, wie viele Leute mir deswegen Komplimente gemacht haben.