Seit Montag läuft die neue Staffel „Hochzeit auf den ersten Blick“ (20.15 Uhr, Sat.1). Es ist das vielleicht verrückteste Liebes-Experiment im deutschen Fernsehen, wenn sich bis dato völlig unbekannte Menschen vor dem Standesamt das Jawort geben und sich dann erst kennenlernen. Aber ist das wirklich so? Was Sie zum Start der Jubiläumsstaffel wissen müssen – KURIER klärt auf.
Wie werden die Singles für die „Hochzeit auf den ersten Blick“ ausgesucht?
Das Prozedere hat sich in zehn Jahren kaum verändert. Aus der Fülle der Bewerbungen, die die Produktionsfirma von „Hochzeit auf den ersten Blick“ erreichen – in den vergangenen zehn Jahren waren das mehr als 45.000 Stück –, suchen die Experten Markus Ernst, Beate Quinn und Dr. Sandra Köhldorfer die vermeintlich perfekt zueinander passenden Singles aus. Nur sechs Paare schaffen es schließlich ins Fernsehen, um den Bund fürs Leben einzugehen.
Der Auswahlprozess basiert zunächst auf den Bewerbungsbögen der Kandidaten und persönlichen Gesprächen. „Die Schwerpunkte werden jedes Jahr neu definiert und angepasst“, verrät „Hochzeit auf den ersten Blick“-Expertin Dr. Sandra Köhldorfer. Weiter geht es mit wissenschaftlichen Fragebögen, die alles rund um relevante Persönlichkeitsmerkmale abdecken. Ein DNA-Test steht den Kandidaten ebenfalls bevor, um Hinweise darauf zu erhalten, ob sich potenzielle Paare tatsächlich anziehend finden könnten.
Darüber hinaus runden psychotherapeutische Gespräche über vorangegangene Beziehungserfahrungen und familiäre Verhältnisse sowie eine eingehende Analyse der Wohnsituation der Singles das intensive Auswahlverfahren ab. Mehr als 1000 Fragen haben die Singles beantwortet, bevor es zum Auswahlprozess geht. „Nirgendwo auf der Welt kann man mehr über sich selbst und seinen Partnerwunsch erfahren“, weiß Dr. Sandra Köhldorfer.
Der Slogan der Sendung heißt „Wenn aus Wissenschaft Liebe wird“ – es bleibt abzuwarten, wie gut das in dieser Jubiläumsstaffel geklappt hat.

Lernen sich die Paare wirklich erst vor dem Standesamt kennen?
Ja. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes eine „Hochzeit auf den ersten Blick“. Am Tag der Trauung selber bekommt jeder Single eine kleine Geschenkbox von seinem zukünftigen Ehepartner, die schon minimale Rückschlüsse möglich macht. Dann sehen sich Braut und Bräutigam vor dem Altar zum ersten Mal – und sagen Ja. Ein „Nein“ vor dem Standesbeamten gab es in zehn Jahren übrigens noch nicht.
Wer plant und bezahlt die „Hochzeit auf den ersten Blick“?
Dr. Sandra Köhldorfer, die Paar- und Beziehungsexpertin der Sendung, verrät: „Beim Experiment entstehen für unsere Teilnehmer keine Kosten.“ Die Hochzeit wird komplett von der Produktionsfirma bezahlt – vom Brautkleid bis zum Kuchen.
Die künftigen Eheleute geben getrennt von einander ein paar Wünsche für Deko und Co. an und dürfen ihre Familien einladen. Den Rest erledigt eine Wedding-Planerin. Lediglich Brautkleid und Anzug suchen die baldigen Ex-Singles selber aus und einigen sich darauf, wer die Ringe kauft.
Wie läuft das mit den Flitterwochen?
Nach der „Hochzeit auf den ersten Blick“ ist vor den Flitterwochen – und damit vor dem Kennenlernen. Auch die Flitterwochen werden von der Produktionsfirma geplant – vom Ziel über das Zimmer bis hin zu den Ausflügen. Meist wird dann geknutscht, was das Zeug hält. Oft fliegen aber auch schon in diesen ersten Tagen nach dem Jawort so richtig die Fetzen.
Wie viele Paare aus „Hochzeit auf den ersten Blick“ sind noch zusammen?
Zehn Staffeln „Hochzeit auf den ersten Blick“ – Dutzende glückliche Paare? Nicht ganz. Die meisten Ehen sind mittlerweile wieder geschieden. Insgesamt 96 Jaworte gab es in den vergangenen neun Staffeln. Aus dem letzten Jahr sind noch Jaqueline und Peter sowie Michaela und Oliver zusammen. Aus Staffel acht sind bis auf Marcus und Simone inzwischen alle Paare wieder getrennt.
Aus Staffel sieben sind einzig und allein Annika und Manuel auch heute noch glücklich zusammen. Und in Staffel drei begegneten sich Ramona und Stefan 2016 im Standesamt – sie sind bis heute glücklich und haben einen gemeinsamen Sohn: Elias. Alle anderen Paare sind inzwischen getrennt.
Wer bezahlt die Scheidung, wenn das Experiment schiefgeht?
Wenn nach der Traumhochzeit der Blitz doch nicht einschlägt, müssen die Paare sich offiziell wieder scheiden lassen. Denn die Ehen bei „Hochzeit auf den ersten Blick“ sind rechtskräftig. Klar, dass auch das Kosten verursacht. Und diese übernimmt der Sender nicht. „Die Kosten der Scheidung tragen die Kandidaten“, erklärt eine Sat.1-Sprecherin gegenüber Promiflash.