Der bekannte Sänger Herbert Grönemeyer.
Der bekannte Sänger Herbert Grönemeyer. dpa/Hendrik Schmidt

Der Musiker Herbert Grönemeyer gehört mit seinen 66 Jahren nicht mehr der jungen Generation an. Dennoch äußerte er Verständnis für ihre Zukunftssorgen bezüglich des Klimawandels. Auch ihren Protestformen steht er offen gegenüber. „Wir brauchen diese Jugend, die uns wirklich den Marsch bläst, im wahrsten Sinne des Wortes“, sagte der Bochumer Musiker der Nachrichtenagentur dpa in Berlin. „Da können wir dankbar sein.“

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Zeitmangel in der Klimakrise: Grönemeyer über träge Gehirne

Grönemeyer sieht die von Klimaaktivisten immer wieder angemahnte und von zahlreichen Klimaforschern gestützte Notwendigkeit für schnelles Handeln. „Es geht darum, dass uns die Zeit wegläuft. Ich weiß selber, wie lange es braucht, bis die Gehirne in ihrer Trägheit – auch mein eigenes – angefeuert werden müssen, um sich endlich einem Thema zu verschreiben.“ Auf seinem am Freitag erschienenen Album „Das ist los“ befasst sich der Sänger auch mit diesem Thema.

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Herbert Grönemeyer hat gerade sein neues Album herausgebracht.
Herbert Grönemeyer hat gerade sein neues Album herausgebracht. dpa/Sina Schuldt

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Zahlreiche Musikerinnen und Musiker unterstützen an diesem Samstag in Berlin eine Demonstration für einen Klima-Volksentscheid. Viele werden auch auftreten. Neben der Gruppe Element of Crime und der Sängerin Annett Louisan sind auch mehrere Mitglieder der Beatsteaks und der Pianist Igor Levit angekündigt. Dazu werden etwa 35.000 Menschen erwartet.

Ein Bündnis will mit dem Volksentscheid am Sonntag erreichen, dass Berlin bis 2030 und nicht wie bislang vorgesehen bis 2045 klimaneutral wird. Dafür braucht es beim Volksentscheid am Sonntag eine einfache Mehrheit der Wähler, mindestens aber 608.000 Ja-Stimmen. 

Grönemeyer: Protest muss irritieren und nerven

Grönemeyer versteht Reaktionen von Regierenden auf die Proteste nicht. „Wenn eine Regierung, gegen die protestiert wird, beurteilt, ob der Protest angemessen, zielführend ist oder nicht, dann sind wir in einer völlig verdrehten Welt“, sagte der Musiker. „Protest muss irritieren, nerven und aufregen. Natürlich findet sie es nicht gut, sonst wäre es ja kein Protest.“

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