Wird DAS die neue deutsche TV-Sensation?
Heiß oder Scheiß? So lief die erste Folge der neuen Musik-Show „I Can See Your Voice“
Vor geraumer Zeit wagte RTL bereits einen Versuch, an den Erfolg von „The Masked Singer“ anzuknüpfen. Dieses Mal scheint es zu gelingen.

Zugegeben: Es ist etwas schwierig, schon nach einer Episode ein verlässliches Urteil zu fällen. Aber: Es scheint so, als hätte sich RTL nun auch erfolgreich in die Sparte der geheimnisvollen Musikshows begeben. Nachdem Pro.7 seit inzwischen vier Staffeln mit der deutschen Ausgabe der Ratesendung „The Masked Singer“ Traum-Quoten einfährt, dürfte sich RTL in den vergangenen Jahren eher geärgert haben. Denn im Kampf um die Rechte für die Masken-Show unterlagen die Kölner.
Vor geraumer Zeit wagte RTL bereits einen Versuch, an den Erfolg des Formates anzuknüpfen, probierte „The Big Performance“ aus. Eine Show, bei der Promis, verkleidet als andere Promis, um die Wette singen. Das News-Portal „Watson“ schrieb über den Versuch, es sei der „Abklatsch der erfolgreichen ProSieben-Show ‚Masked Singer‘ […] ohne den komödiantischen Anteil und mit ein bisschen weniger Spannung“.
Bereits im vergangenen Jahr liefen zwei Folgen von „I Can See Your Voice“
Doch nun gibt es eine neue Show aus dem Hause RTL. Und die hat es in sich! Zugegeben: Völlig neu ist sie nicht, bereits im vergangenen Jahr wurden zwei Test-Episoden von „I Can See Your Voice“ ausgestrahlt – mit Erfolg. Nun sind sechs weitere Folgen geplant. Die Idee: Sieben Menschen in festgelegten Rollen („Der Karnevalist“, „Die Krankenschwester“, „Die KFZ-Mechatronikerin“ …) treten auf der Bühne an. Sie sind entweder gute Sänger – oder bringen keinen geraden Ton heraus. In verschiedenen Runden werden sie der Jury vorgestellt, ohne dass ihr Gesang zu hören ist. Und die muss herausfinden, wer der Kandidaten singen kann und wer nicht.
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Die Jury besteht aus einem Musik-Star (in der ersten Folge: Alec Völkel und Sascha Vollmer von „BossHoss“), ihrem treuesten Fan und einem Rateteam aus fünf Promis, die die drei nach Kräften unterstützen. Ziel: Der Fan muss nach jeder Runde einen der sieben Kandidaten aus der Show schmeißen, am Ende muss ein guter Sänger übrig bleiben. Ist der letzte Kandidat ein guter Sänger, gewinnt der Fan 10.000 Euro. Ist er ein mieser Jauler, bekommt er selbst das Geld.

Klingt kompliziert, ist aber, einmal angeschaut, recht einfach. In den Vorstellungsrunden müssen die sieben Kandidaten etwa á la Mini-Playback-Show auftreten, es werden kurze Vorstellungs-Filmchen oder Aufnahmen aus einem Tonstudio mit verzerrten Stimmen gezeigt. Wer kann wirklich singen und wer nicht? Das wird erst klar, wenn sich jeder einzelne Kandidat nach dem Rauswurf auf die „Bühne der Wahrheit“ begibt, um tatsächlich zu singen.
„I Can See Your Voice“ zeigt: In dieser Show ist nichts wie es scheint
Schon die erste Folge zeigt: In dieser Show ist nichts, wie es scheint. Die beiden Kandidaten, denen man allein aufgrund ihres Aussehens am wenigsten Gesangstalent zutrauen würde, fliegen gleich zu Beginn raus – und entpuppen sich als geniale Sänger. Auch der Karnevalist, der im bunten Flicken-Kostüm auf der Bühne steht und schon deshalb nicht richtig ernst genommen wird, überzeugt mit Wahnsinns-Stimme.
Doch die Geschichte der singenden Krankenschwester, die in einem Altenheim arbeitet, ist einfach die schönste… auch deshalb gewann die Teilnehmerin die Show. Aber: Als sie zum finalen Auftritt auf die Bühne kam, wollte man den Fernseher ausschalten. Denn: Sie entpuppte sich als Schwindlerin ohne Gesangstalent.

Mit Daniel Hartwich führt ein Moderations-Profi durch die Show, das Ratepanel war in der ersten Folge mit Ilka Bessin, Thomas Hermanns und Oliver Pocher (u.a.) spannend besetzt. Sie haben Spaß und sorgen für Lacher, allerdings nicht so aufdringlich, wie es beim Mega-Flop „Pretty in Plüsch“ von Sat.1 der Fall war. Der Versuch, im Segment der Musik-Raterei ebenfalls zu punkten, wurde vom Sender nach vier Folgen beendet.
Das Konzept von „I Can See Your Voice“ überzeugt und unterhält
Und: Das Konzept von „I Can See Your Voice“ bringt frischen Wind in den Markt der Musik-Shows. Denn: Hier wird nicht darüber gelacht, wenn jemand nicht singen kann, hier ist es Unterhaltung! Auch geheimnisvoll und überraschend ist die Show definitiv. Einziges Manko: Es gibt nichts, was die Zuschauer auch episodenübergreifend fesseln wird, wie bei „The Masked Singer“ – denn in jeder Folge treten neue Kandidaten an. Ratespaß über die Prime-Time-Grenzen hinaus gibt es nicht.
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„I Can See Your Voice“ überzeugt auf ganzer Linie. Die Zuschauer belohnten das zumindest in der ersten Folge. Der Start in die zweite Staffel brachte RTL 2,30 Millionen Zuschauer. Spannend übrigens: Wie auch der MEga-Erfolg „The MAsked Singer“ kommt „I Can See Your Voice“ aus Südkorea. Auch hier gibt es inzwischen Ableger in zahlreichen Ländern – und im Ursprungsland läuft bereits die siebte Staffel. Vielleicht war der Dienstag als der Beginn eines neuen Stücks TV-Geschichte.