Goldbarren in der Jackentasche und ein Online-Game: So absurd war die erste Folge von Barbara Salesch!
Nach zehn Jahren TV-Pause spricht Barbara Salesch wieder Recht. Darum ging es in ihrem ersten Fall.

Richterin Barbara Salesch ist zurück im deutschen Fernsehen. Am Montagvormittag lief die erste Folge nach zehnjähriger Pause. Statt Sat.1 heißt der Sender nun RTL, doch sonst ist vieles wie eh und je. Um die Gunst der rothaarigen Richterin buhlten wie in alten Tagen Staatsanwalt Bernd Römer und Rechtsanwältin Ulrike Tasic - und am Ende gab es mehr oder weniger überraschende Wendung. Die wurde jedoch nicht über einen neuen Zeugen oder einen spontanen DNA-Test herbeigeführt, sondern über eine mit einem Handy verbundene Überwachungskamera und ein Online-Spiel. Achtung, Spoiler!
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Barbara Salesch: Wer hat die Goldbarren geklaut?
Angeklagt war im ersten Salesch-Fall bei RTL Pflegerin Bettina Förster, die beschuldigt wurde, ihre 75 Jahre alten Pflegeperson Erika Merz im Keller eingesperrt zu haben und ihr dann 100.000 Euro in Goldbarren entwendet zu haben. Die hatte sich das günstige Finanzgenie durch Spekulationen an der Börse verdient und nun in einer aufgerissenen Manteltasche versteckt. Als Zeugen wurden die Geschädigte, ihre Tochter, der Enkel und der Nachbar gehört, der im Ruf steht, ein Heiratsschwindler zu sein.
Doch in der ersten Folge von „Barbara Salesch – Das Strafgericht“ wie die Sendung nun nach dem Senderwechsel heißt, dreht sich eben nicht nur um die juristische Aufarbeitung von Raub und Freiheitsberaubung, sondern auch um die Rückkehr der berühmten Richterin in den TV-Gerichtssaal. Und so beginnt die Folge damit, dass Staatsanwalt Römer und Verteidigerin Tasic gut gelaunt ins Büro der Vorsitzenden spazieren, dort auf Salesch und ihre Hündin Piri treffen und ganz beseelt von dem „unerwarteten“ Wiedersehen zur Verhandlung schritten.
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Dort bekam man dann tatsächlich geboten, was im Vorfeld angekündigt wurde: Der Charme einer taffen Richterin, zwei sich zankende Juristen und unbeholfene Zeugen - aber verbunden mit den technischen Neuerungen, die die Welt in den letzten zehn Jahren durchgemacht hat. So spottete Staatsanwalt Römer wie in alten Tagen: „Einen Pudding an die Wand zu nageln, ist einfacher, als mit Ihnen eine Vernehmung durchzuführen“. Packte aber in der gleichen Szene einen Instagram-Post der angeklagten Pflegerin aus, in der diese über ihre schlechten Arbeitsbedingungen lästert.
Richterin Barbara Salesch: Sprachnachricht statt Fingerabdrücke
Ohnehin scheinen sich die Autoren der Folge zum Ziel gesetzt zu haben, eine kleine Lanze für Pflegeberufe zu brechen. Immer wieder bezeugen alle Anwesenden ihren Respekt für die wichtige, aber schlecht bezahlte Arbeit der Angeklagten, die ihr letztendlich als Motiv ausgelegt wird.
Von Fingerabdrücken, DNA und sonstigen „altmodischen“ Dingen ist im ersten Salesch-Prozess der 2020er-Jahre übrigens keine rede, vielmehr bleibt es digital. Verteidigerin Tasic bemüht eine Sprachnachricht und als der Fall sich beginnt, im Kreis zu drehen, kommt die Wende: Auf dem Handy der Tochter meldet sich die App einer Überwachungskamera - jemand muss bei Erika Merz in der Wohnung sein. Die Sitzung wird unterbrochen, Staatsanwalt Römer schickt sofort Polizisten zur Adresse. Es kommt zu Festnahme.
Als die Verhandlung drei Tage später weitergeht, hat Staatsanwalt Römer schon alles geordnet. Festgenommen wurde Silvana Petersen, bei der auch die Goldbarren und ein Nachgemachter Schlüssel gefunden worden. Außerdem hatte sie den Diebstahl offenbar in einem Online-Rollenspiel geplant, wo sie unter dem Namen „DarkDragonQueen“ mit einem ominösen „Sepentis“ die Tat plant. Über die IP-Adresse konnte Staatsanwalt Römer ausmachen, dass es sich dabei um Erika Merz' Enkel Tobias handelt, der kleinlaut alle Schuld auf seinen Internetflirt zu schieben versucht.
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Letztendlich endet der erste neue Salesch-Fall mit einem Freispruch – und natürlich vielen begleitenden Worten der vorsitzenden Richterin in Richtung des jugendlichen Diebes-Duos. Schließlich war Barbara Salesch schon immer auch ein bisschen Pädagogin, daran ändern auch Sprachnachrichten und Online-Games nichts!