GNTM-Finalistin Dascha Carriero: Russische Panzer fuhren an dem Haus vorbei, in dem sich meine Familie versteckt hat
Dascha Carriero wurde im vergangenen Jahr zweite bei „Germany's Next Topmodel“. Nun lief sie mit Ukraine-Flagge über den Laufsteg.

Während sich die Ukraine weiter dem russischen Angriffskrieg erwehren muss, geht das Leben in Deutschland nahezu normal weiter, mit Modenschauen zum Beispiel. In Berlin läuft derzeit die „Fashion Week“, doch auch da ist der Krieg immer wieder präsent. So schickte der Designer Jean Gritsfeldt aus Kiew seine Models teilweise in rotverschmierten Outfits auf den Laufsteg. Auch die ukrainischstämmige GNTM-Finalistin Dascha Carriero lief in Berlin für den Marcel Ostertag. Ihren ganz großen Auftritt hatte sie aber einige Tage zuvor in Frankfurt am Main.
In Frankfurt lief Dascha Carriero mit Ukraine-Flagge über den Laufsteg
Dort lief das 21 Jahre alte Model für den Jung-Designer Samuel Gärtner (23), der im Palmengarten seine ‚genderfluide’ Mode vorstellte. Und neben einem zweiteiligen Kleid trug Dascha dabei die ukrainische Flagge über den Schultern. „Für mich war es ein besonderer Moment hier zu laufen. Im Backstage Bereich habe ich die ganze Zeit geheult, weil ich einfach Angst habe um meine Familie“, verriet die 21-Jähirge direkt nach dem Auftritt. „Dieser Krieg muss endlich aufhören!“

Jetzt auch lesen: Natalia Klitschko zittert vor einem Weltkrieg: „Jedes Land kann das nächste sein“! >>
Im Interview mit dem Sender Pro7, bei dem sie einst durch GNTM bekannt wurde, sprach Dascha Carriero dann noch einmal eingehender über Putins Krieg in der Ukraine und was er mit ihr macht. Denn alle aus ihrer Familie, abgesehen von ihrer Mutter, leben in der Ukraine. Immerhin konnten in den vergangenen Tagen einige von ihnen fliehen, sagte sie.
Dascha Carriero: Lage in der Ukraine ist sehr schlimm
Die Lage im vom Krieg gebeutelten Land sei weiterhin „sehr schlimm“, berichtete Dascha, die regelmäßig Kontakt in die Ukraine hat. „Man kann sich gar nicht vorstellen, mit welcher Angst die Menschen da leben müssen“, sagte Dascha. Ihre Patentante sei vor dem Beginn des Krieges lieber von der Stadt Sumy im Osten des Landes in ein Dorf gezogen, um dort sicherer zu sein, doch das war ein Trugschluss.
„Den ganzen Tag lang fuhren russische Panzer an dem Hause vorbei, in dem sie sich versteckt gehalten haben. Das ganze Haus wackelte“, berichtete sie von unvorstellbaren Schrecken, die ihre Patentante durchgemacht haben muss. „Die Tiere haben geschrien vor Angst. Jedes Mal, wenn eine neue Kolonne von Panzern an Ihrem Haus vorbei fuhr, flackerten alle Lichter.“ Zwar sei dieser Teil der Familie inzwischen wieder in Deutschland, doch sie seien extrem traumatisiert, berichtete Dascha. Als beim Abendessen kurz das Licht ausgegangen sei, hätten alle angefangen zu weinen.
Dascha Carriero macht sich Sorgen um ihre Großeltern
Große Sorgen macht sich das Model noch immer um ihre Großeltern, die altersbedingt nicht fliehen können. „Sie wohnen in einem Hochhaus im siebten Stock. Es könnte jeden Moment was passieren und das bricht mir das Herz.“ Ihr Onkel hingegen tut derweil alles, um der russischen Armee das Vorrücken so schwer wie möglich zu machen, doch die Lage werde immer schwieriger. Dascha: „Es gibt auch kein Essen mehr. Die Menschen helfen sich gegenseitig, wo sie nur können.“
Dascha Carriero: Der Krieg gegen die Ukraine muss enden!
Für ihren Model-Walk mit der ukrainischen Flagge hatte Dascha übrigens nur positives Feedback bekommen, sagte sie dem Sender. Und: „Ich möchte, dass der Krieg endlich aufhört. Es sterben ohne Ende Menschen, es leiden Kinder und Tiere. Das ist einfach furchtbar. Menschen werden bedroht und beklaut. Ihnen wird alles genommen was sie haben. Es muss enden!“
Jetzt auch lesen: „The Masked Singer“-Hammer! Matthias Opdenhövel fällt für die erste Show aus! >>
Das „Sound of Peace“-Event am Sonntag am Brandenburger Tor , bei dem zahlreiche bekannte deutsche Musiker und Bands auftreten begrüßt die 21-Jährige als wichtiges Signal. „Man setzt ein Zeichen, dass es einem nicht egal ist und dass man zusammenhält“, sagte sie. „Das brauchen die Menschen jetzt. Wir können aktiv nichts machen, außer unsere Türen zu öffnen.“