Interview mit dem Hollywoodstar
Gegenteil von „Avenger“: Robert Downey juniors persönlichster Film
In seiner neuen Netflix-Dokumentation „Sr.“ wird es für Robert Downey jr. sehr persönlich. Der Film des 57-Jährigen ist ein Tribut an seinen 2021 verstorbenen Vater, den Filmemacher Robert Downey sr.

„Ich hasse bereinigte Storys, sie sind unvollständig.“ In seiner neuen Netflix-Dokumentation „Sr.“ wird es für Robert Downey jr. sehr persönlich. Der Film des 57-Jährigen ist ein Tribut an seinen 2021 verstorbenen Vater, den Filmemacher Robert Downey sr. Doch neben oft witzig-sarkastischen Dialogen zwischen Vater und Sohn und süßen Originalaufnahmen des fünfjährigen Robert in seiner ersten Filmrolle (in Papas Film „Pound“) kommt auch das dunkelste Kapitel vom Junior vor. Der „Avengers“-Star bestand nämlich darauf, die Jahre seiner schlimmen Drogenprobleme mit zu beleuchten.
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Berliner KURIER: Im Film sagt selbst Ihr Vater, dass er dieses Kapitel lieber weglassen würde. Sie haben es dennoch reingenommen. Warum?
Robert Downey jr.: Es gibt schon genug Dokus, wo Leute beschönigte Versionen ihres Lebens herausgebracht haben. Da denkt jeder, wie sehr das nach Bullshit riecht! Ich wollte das wahre Gesamtbild bringen! Mit persönlichen Thematiken, die jeder PR-Mann eines Schauspielers mit „Niemals!“ abwehren würde.
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Was war die größte Hürde der Doku?
Die Angewohnheit meines Vaters, Witze zu reißen, wenn tragische Familienthematiken angesprochen wurden. Denn dann braucht man nicht über Gefühle reden! Das hat am Schluss doch ziemlich aufgehalten.

Wie sind Sie eigentlich auf die Idee für Ihre Doku gekommen?
Vor ein paar Jahren wollte mein Vater einen Film über den Schauspieler George Hamilton und dessen Sohn Ashley produzieren. Er hatte sogar schon ein paar Tage mit den beiden gedreht und meinte dann: „Das ist einfach nur Müll.“ Um im Nachsatz zu sagen: „Da gibt es noch ein anderes Vater-Sohn-Gespann, was viel besser geeignet wäre!“ Ich dachte echt, er will mich verarschen. Aber das war die Geburtsstunde der Idee – die zu dieser verrückten Hommage wurde.
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Wer hatte eigentlich inhaltlich am Ende das Sagen – Sie oder Ihr Vater?
Ha! Papa hat von Anfang an entschieden, dass wir in zwei verschiedenen Gruppen unabhängig voneinander filmen. Zwei Teams. Seine Hälfte war dann so eine Art Kunstfilm. Mein erster Gedanke war: „Was zum Teufel ist das und was sollen wir damit fucking anfangen?“ Doch ich habe ihm einfach vertrauen müssen und dieses irre Ding bis zum Ende durchgezogen. Mit so viel Ehrlichkeit wie nur möglich.
Und es kam einfach dann so zusammen – die Filmteile von Junior und Senior?
Von wegen. Ohne den Regisseur Chris Smith, der beide Teile zusammengebracht hat, wäre das Ganze den Bach runtergegangen.

Sie haben an der Doku mehrere Jahre gefilmt – bis in die Corona-Pandemie hinein. Und dann haben Sie den Film erst nach dem Tod Ihres Vaters fertig machen können. Wenn Sie zurückschauen …
... dann waren es die durchgeknalltesten 1000 Tage aller Zeiten. Es gab so viele Herausforderungen. Und doch ist dann alles so unglaublich perfekt zusammengekommen.
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Besonders die letzten Monate vor dem Tod Ihres Vaters, bei dem immer eine Kamera mit dabei war, müssen sehr schwer für Sie gewesen sein.
(Braucht ein paar Sekunden für die Antwort) Solch emotionale Fragen würde ich gerne an meine Frau Susan weitergeben (lacht). Ganz mein Dad, der, wie gesagt, auch lieber Witze gerissen hat, als auf die wirklich schwierigen Themen einzugehen. Als ich ihn daran erinnert habe, dass uns Akt drei noch völlig fehlt und er nicht mehr so viel Zeit hat, hat er mich angeschnauzt: „Fuck you! Ich gehe, wenn ich bereit bin, zu gehen!“