Experte Colmar Schulte-Goltz mit Moderator Horst Lichter und Kandidatin Adelheid bei der „Bares für Rares“-Expertise.
Experte Colmar Schulte-Goltz mit Moderator Horst Lichter und Kandidatin Adelheid bei der „Bares für Rares“-Expertise. Foto: ZDF

Manche Kandidaten bei der erfolgreichen ZDF-Show „Bares für Rares“ verlassen mit einem stattlichen Bündel Geld das Studio – doch es gibt auch Fälle, in denen die Menschen, die ihre Antiquitäten zu den Kunst-Experten bringe, bitter enttäuscht werden. So erging es jetzt auch Adelheid (66), die wertvolle Freimaurer-Gläser schätzen ließ. Die Expertise überstieg ihre Erwartungen – und doch musste sie die Stücke wieder mitnehmen.

Bei einer Schilddrüsen-Operation wurde eines ihrer Stimmbänder zerstört

Seit einem Jahr sind die Gläser bei Adelheid. „Ich war bei einer Versteigerung – und da standen die mittendrin.“ Doch sie habe keine Verwendung dafür, deshalb wolle sie sie verkaufen. Als sie erzählt, fällt sofort auf: Die Rentnerin atmet sehr schwer. „Vor 20 Jahren hatte ich eine Schilddrüsen-Operation. Da hat man ein Stimmband kaputt gemacht und gelähmt – seitdem bekomme ich nur halb so viel Luft. Aber ich lebe seit 20 Jahren damit.“ Horst Lichter dazu: „Ich sage mal so: Wer dich lieb hat, der wird es gar nicht merken.“

Dann geht’s um die Gläser, die Adelheid mitgebracht hat. Experte Colmar Schulte-Goltz stellt schnell fest: Es handelt sich um Trinkgläser der Freimaurer. Sie haben besonders dicke Böden, damit sie mit Kraft auf dem Tisch aufgesetzt werden können. Auch deshalb habe man die Gläser als „Kanonen“ bezeichnet. „Denn wenn man diese Gläser in einer größeren Runde zugleich mit Wucht auf dem Tisch aufsetzte, war es sowas wie ein Salut“, sagt Schulte-Goltz.

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Verziert sind die Gläser mit Freimaurer-Symbolen. „Am oberen Rand sieht man die große Kette aus vielen Gliedern, das soll die Gemeinschaft der Brüder einer Loge symbolisieren.“ Zudem sind Zirkel und Winkelmaß, „daran können wir erkennen, dass sich die Freimaurer an den Maurern des Mittelalters orientiert haben". 

Solche kunstvoll verzierten Gläser wollte Adelheid (66) bei „Bares für Rares“ verkaufen.
Solche kunstvoll verzierten Gläser wollte Adelheid (66) bei „Bares für Rares“ verkaufen. Foto: ZDF

Was möchte Adelheid für die Gläser haben? „Mein Wunschpreis wären 300 Euro“, antwortet sie auf die Frage von Moderator Horst Lichter. Dann kommt die Experten-Schätzung, die die Kandidatin aus den Socken haut. „Wir landen bei 600 bis 800 Euro als Konvolutspreis“, sagt Colmar Schulte-Goltz. Adelheid erstaunt: „Echt?“ Sie bekommt die Händlerkarte, freut sich diebisch.

Das Glück der Hammer-Expertise bei „Bares für Rares“ währte nur kurz

Doch das Glück währt nur kurz – im Händlerraum blüht der Kandidatin der Schock. Händler Fabian Kahl stellt gleich zu Beginn fest: „Diese Freimaurer-Gläser gingen früher mal ganz gut, heute ist das Interesse da nicht mehr so hoch – und man findet sie relativ häufig.“ Ist das das aus für den Wunsch-Preis? Händler Daniel Meyer steigt mit 120 Euro ein, dann folgt ein 200er-Angebot, zum Schluss biete Meyer 280 Euro. „Das ergibt noch Sinn für mich, alles andere nicht“, sagt er.

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Es sind 20 Euro weniger als der Wunschpreis, 500 weniger als der Höchststand der Expertise. Deshalb will Adelheid nicht verkaufen. „Dann nehme ich sie wieder mit!“ Enttäuscht sei sie trotzdem nicht, sagt sie nach ihrem Besuch im Händlerraum. „Es wird sich sicher die Möglichkeit bieten, die Gläser anderweitig zu verkaufen. Schauen wir mal!“