Emotional, babyverrückt und superhybrid: Beim 19. Deutschen Hörfilmpreis gab es dieses Mal viel zu sehen
Feo Aladag hielt ihre Laudatio mit Babybauch, Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) schickte ein Grußwort und Ernie aus der Sesamstraße durfte co-moderieren.

Einer der wichtigsten Filmpreise Deutschlands, der Deutsche Hörfilmpreis, ist in diesem Jahr in einer hybriden Gala über die Bühne gegangen. Bei der 19. Verleihung gab es erstmals sieben Auszeichnungen. Je eine „Adele“ ging an „Arctic Circle“, „Porträt einer jungen Frau in Flammen“, „Erlebnis Erde – Auf Wiedersehen Eisbär“, „Romys Salon“, „Die Odyssee“ und „Der Garten der Finzi Contini“. „Oktoberfest 1900“ bekam den Publikumspreis.
Moderator Steven Gätjen, der durch den Abend führte, musste pandemiebedingt viele Preisträgerinnen und Preisträger per Videoschalte begrüßen. Witzig: Assistiert wurde der Kino-Experte von Ernie aus der Sesamstraße, dem zweifachen Preisträger von 2019.
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Als Gäste dabei waren, teils im Studio 14 – RBB Dachlounge, teils digital zugeschaltet, unter anderem Feo Aladag (kam hochschwanger zur Preisverleihung), Verena Bentele, Alice Brauner, Maximilian Brückner, Klara Deutschmann, Meike Droste, Patrick Güldenberg und Tobias Krell aka Checker Tobi. Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne), sonst immer gern physisch beim Hörfilmpreis anwesend, sendete ein Grußwort. Für musikalische Unterhaltung sorgte Mine mit ihrer Band. Mit „Hinüber“ und „Elefant“ stellte sie zwei Weltpremieren vor.
Bildbeschreibungen werden in den Dialogpausen eingesprochen
„Hörfilme“, so der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband, der den Preis jährlich verleiht, „ermöglichen es blinden und sehbehinderten Menschen, Filme als Ganzes wahrzunehmen und zu genießen. Diese Filme sind mit einer Audiodeskription (AD) versehen, die in knappen Worten zentrale Elemente der Handlung sowie Gestik, Mimik und Dekor beschreibt. Diese Bildbeschreibungen werden in den Dialogpausen eingesprochen.“
Hier die Preisträgerinnen und Preisträger aus der offiziellen Mitteilung:
In der Kategorie Kino ging die Auszeichnung an das Drama „Porträt einer jungen Frau in Flammen“. Regisseurin Feo Aladag hielt die Laudatio für die ausdrucksstarke Audiodeskription des feinfühligen Historienfilms. Martina Wiemers, Deutsche Hörfilm, und Evelyn Sallam nahmen die ADele im Studio 14 – rbb Dachlounge in Empfang. Per Videoschalte dankte Tobias Lehmann vom Filmverleih Alamode Film zusammen mit Susanne Linzer, Gabi Brennecke und Marina Behnke vom Audiodeskriptionsteam.
Die packende Krimi-Serie des ZDF „Arctic Circle – Der unsichtbare Tod“ spielt in den eisigen Weiten Lapplands und erhielt den Hörfilmpreis in der Kategorie TV/Mediatheken/Streamingdienste. Meike Droste übernahm die Laudatio und übergab den Preis an das Audiodeskriptionsteam Hannah Schwarz, No Limits Media, und Holger Stiesy für das ZDF. Per Video waren Nicola Foltys und Wolfgang Feindt vom ZDF und der Schauspieler Maximilian Brückner live zugeschaltet.

In der Kategorie Dokumentation ging die ADele an die NDR-Produktion „Erlebnis Erde – Auf Wiedersehen Eisbär“ von Filmemacher Asgeir Helgestad. Entgegengenommen wurde der Preis vom Programmdirektor des NDR, Frank Beckmann, der per Schalte aus einem NDR-Studio die Preisverleihung verfolgte und von Ernie begrüßt wurde. Per Live-Video waren vom AD-Team des NDR Martin Ovelgönne, Doris Würfel, Stefanie Schruhl, Sandra Kob und Thomas Schimmack vertreten. Die Laudatio wurde von Patrick Güldenberg verlesen
Eine Besonderheit gab es in der Kategorie Kinder- und Jugendfilm – hier wurden gleich zwei Preise vergeben. Die NDR-Produktion „Romys Salon“ über das besondere Verhältnis einer Enkelin zu ihrer an Demenz erkrankten Großmutter, konnte sich als bester Kinderfilm durchsetzen. Den Preis nahm beim NDR Niels Rasmussen entgegen, der per Video von Stephanie Schruhl, Martin Övelgönne, Rudolf Beckmann, Beate Rysopp und Claudius Behrens vom AD-Team des NDR unterstützt wurde. Die Laudatio hielt Klara Deutschmann. Für den zweiten Gewinner, den animierten Jugendfilm „Die Odyssee“, hielt Tobias Krell aka Checker Tobi die Laudatio. Den Preis nahmen Ralf Kukula von Balance Film und Maria Rudschewski von digital images GmbH entgegen, die zusammen mit Ulrike Kukula und Torsten Bönnhoff das AD-Team vertrat.
Bereits im Vorfeld war der Preis der neu geschaffenen Kategorie Filmerbe verkündet worden, gestern wurde er verliehen: Alice Brauner, CCC Filmkunst, war per Videoschalte vertreten und freute sich, zusammen mit dem AD-Team der Deutschen Hörfilm vor Ort, Martina Wiemers, Evelyn Sallam sowie Holger Stiesy, über die ADele für den Filmklassiker „Der Garten der Finzi Contini“. Diese wurde vom Juryvorsitzenden Hans-Joachim Krahl überreicht
Zum Abschluss der Preisverleihung gab Verena Bentele die Gewinner des begehrten Publikumspreises bekannt: Die BR-Produktion „Oktoberfest 1900 – Doppelfolge 1“ wurde vertreten durch das AD-Team rund um Bernd Benecke. Mit Maximilian Brückner und Klaus Steinbacher freuten sich auch zwei Vertreter des Filmteams per Videoschalte über die Publikums-ADele.