Im Science-Fiction-Streifen „Dune: Part Two“, der gerade in den Kinos läuft, spielt Josh Brolin wieder den Kämpfer und Waffenmeister Gurney Halleck. In der neuen Ausgabe des Magazins Esquire – zum Titelthema „Coolness“ – spricht Josh Brolin über Emotionen, wie er als Vater seiner Kinder ist und was ihm seine Mutter alles angetan hat.
Auch wenn es seine Rollen in Filmen wie „Avengers“, „Dune“ und „Sicario“ nahelegen, sieht Josh Brolin sich selbst offenbar nicht als den coolen Kerl, wie er im Interview mit Esquire sagt. „Ich bin gar nicht so cool. Das ist alles Fremdwahrnehmung. Ich heule zum Beispiel echt oft.“ Das letzte Mal sei er wegen seiner Tochter Eden in Tränen ausgebrochen. Warum das? „Meine Tochter ist Singer-Songwriterin und hatte vor kurzem ihren ersten großen Live-Gig. Alle sangen ihre Songs mit. Und in der letzten Reihe stand dieser lächerliche Dad, dem die Tränen runterliefen.“

Josh Brolin hat vier Kinder, zwei ältere und zwei kleinere. In seiner Vaterrolle geht der 56-Jährige voll auf: „Ich glaube, ich bin ein cooler Vater. Ich bin auch sanfter geworden. Meine älteren Kinder hatten mit mehr Mist zu kämpfen, obwohl ich immer ganz gut darin war, meine Probleme von ihnen fernzuhalten. Außerdem war ich immer ein Dad, mit dem man Fun haben konnte.“

Man kann doch seine Kids nicht in einen Käfig schicken, um Löwen-Scheiße zu schippen. Mit dem Löwen drin.
Der Vater von Josh Brolin ist der Schauspieler James Brolin, der Mann von Weltstar Barbra Streisand. Von Joshs Mutter, Jane Cameron Agee, hatte er sich früh getrennt, Josh wuchs bei ihr auf. Daran hat er wenig gute Erinnerungen, seine Mutter sei völlig verantwortungslos gewesen, wie Josh Brolin dem Esquire erzählt. „Sie betrieb eine Auffangstation für Wildtiere. Mein Bruder und ich mussten die Käfige sauber machen. Wölfe, Pumas, irgendwann sogar ein verdammter Löwe! Man kann doch seine Kids nicht in einen Käfig schicken, um Löwenscheiße zu schippen. Mit dem Löwen drin. Aber doch, meine Mom konnte das.“
Sein Bruder hätte mal mit 60 Stichen genäht werden müssen, weil ihm ein Wolf den Oberschenkel zerfetzt hatte. Cooler hätte ihn das nicht gemacht: „Ich hatte meine Bisswunden immer am Rücken, weil ich nur weggerannt bin. Meine Mom hat das nicht groß interessiert, wenn überhaupt, hat es sie amüsiert. Wir sollten einfach unseren verdammten Mann stehen, fertig.“
Meine Mutter war fest davon überzeugt, dass ein echter Kerl richtig saufen können muss. Dementsprechend früh brachte sie es mir bei.
Seine Mutter hätte ihn auch früh zum Alkoholkonsum verführt, sagt Josh Brolin im Interview mit Esquire. „Meine Mutter war fest davon überzeugt, dass ein echter Kerl richtig saufen können muss. Dementsprechend früh brachte sie es mir bei. Bier habe ich schon als Kind getrunken. Der erste harte Drink kam mit elf oder so. Ich habe gesoffen und gesoffen. Und natürlich lag das daran, dass meine Mutter es mir vorgelebt hatte: Sie war keine gewöhnliche Trinkerin, sie war eine Wirkungssäuferin. Und ich wollte dieses Gefühl, den gewaltigen Rausch, auch haben, ständig, immer her damit!“
Für seine Mutter wurde der Alkohol zum Verhängnis, sie starb bei einem Verkehrsunfall: „Wir haben uns null Gedanken gemacht, als der Anruf kam. Solche Anrufe kamen ständig. Sie hatte schon acht Unfälle gebaut, aber diesmal hatte es sie übel erwischt. Hirntot. Da haben wir den Stecker gezogen.“ Heute ist Josh Brolin seit mehr als zehn Jahren trocken. „Wenn das jemand uncool findet, ist mir das egal. Ich bin bei mir. Es ist okay, wenn mich jemand scheiße findet. Es gibt acht Milliarden Menschen, wir können uns nicht alle mögen. Bin ich cool mit.“ ■